Raumzeit - Provokation der Schoepfung
Geburt von Albert zog die Familie nach München, wo sein Vater und dessen Bruder eine elektrotechnische Fabrik gründeten, die die erste elektrische Beleuchtung für das Münchner Oktoberfest installierte. Anfänglich war Albert Einstein ein sehr guter Schüler, lernte die Violine zu spielen und besuchte 1888 das Luitpold-Gymnasium. Als Fünfzehnjähriger geriet er jedoch mit dem autoritären Schulsystem in Konflikt und entschloss sich 1894, die Schule ohne Abschluss zu verlassen.
Um dem Armeedienst zu entgehen, gab er 1896 im Alter von 17 Jahren seine württembergische und somit auch die deutsche Staatsbürgerschaft auf und trat auch aus der jüdischen Religionsgemeinschaft aus. Der Rektor und Physiker Heinrich Weber vermittelte Albert Einstein in die liberale Kantonschule Aarau in der Schweiz, wo er die Matura mit den Bestnoten erreichte.
Danach nahm er sein Studium am Züricher Polytechnikum auf. Einer seiner Lehrer war der Mathematikprofessor Hermann Minkowski (1864 –1909), von dem bahnbrechende Arbeiten der Zahlentheorie, der Geometrie und der Relativitätstheorie stammen. Über den Studenten Einstein stellte er später fest:
»Ach, der Einstein? Der schwänzte doch immer die Vorlesungen! Dem hätte ich das gar nicht zugetraut!«
Als Minkowski Einsteins Arbeit »Zur Elektrodynamik bewegter Körper« in die Hände bekam, fand er die Darstellung mathematisch umständlich und verbesserungswürdig, und er verfasste eine neue mathematische Einkleidung der speziellen Relativitätstheorie von Einstein. Dazu benutzte er einen bemerkenswerten Kunstgriff. Neben den drei Raumkoordinaten führte er die Zeit als völlig gleichberechtigte Raumkoordinate ein, und damit war das Konzept des vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums geboren.
Einstein war von Minkowskis neuen Ideen zunächst nicht beeindruckt und fand diese vierdimensionale Darstellung der RaumZeit als überflüssige Gelehrsamkeit. Jahre später allerdings lobte Einstein Minkowskis wichtige Überlegungen, ohne die seine Relativitätstheorie möglicherweise in den Windeln stecken geblieben wäre.
Einstein war nicht sehr begeistert von der abstrakten mathematischen Ausbildung. Er erachtete sie sogar als hinderlich für den problemorientierten Physiker. Ihn faszinierten vor allem theoretisch-physikalische Überlegungen. Er glänzte daher immer wieder durch Abwesenheit bei bestimmten Vorlesungen. Das sollte sich später als Nachteil herausstellen, sodass er dann öfter gezwungen war, seinen ehemaligen Studienkollegen Marcel Grossmann (1878 –1936) um Hilfe zu bitten.
1900 verließ Einstein das Polytechnikum mit einem Diplom als Fachlehrer für Physik und Mathematik. 1901 wurde er Schweizer Staatsbürger, und am 16. Juni 1902 erhielt er eine feste Anstellung als Experte dritter Klasse beim Schweizer Patentamt in Bern. Ab dieser Zeit traf er sich auch regelmäßig mit den Philosophiestudenten Maurice Solovine (1875 –1948) und Konrad Habicht (1876 –1958), mit denen er die sogenannte »Akademie Olympia« gründete.
Schon während seiner Studienzeit hatte Einstein seine zukünftige Ehefrau, die dreieinhalb Jahre ältere Serbin Mileva MariĆ, kennengelernt. Gegen den Willen der Familien heirateten sie am 6. Januar 1903.
1904 wurde der Sohn Hans Albert und 1910 Eduard geboren. Im Alter von 26 Jahren, 1905, veröffentlichte Albert Einstein eine Reihe von bahnbrechenden Arbeiten. Vor allem seine spezielle Relativitätstheorie, die Lichtquanten-Hypothese, die Bestätigung des molekularen Aufbaus der Materie durch die Brown’sche Bewegung und die quantentheoretische Erklärung der spezifischen Wärme fester Körper sollten von herausragender Bedeutung sein. Seine Arbeit »Ist die Trägheit eines Körpers von seinem Energie-Inhalt abhängig?« mündete in der berühmten Formel E < mc 2 , Energie ist gleich Masse mal Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat, mit anderen Worten: die Äquivalenz von Masse und Energie.
Einsteins Arbeit über die sogenannte »Brown’sche Bewegung« untermauerte die Theorie, dass Materie aus Atomen und Molekülen besteht, und erklärte auch das Phänomen des photoelektrischen Effekts. Seine brillanteste Arbeit über die spezielle Relativitätstheorie machte ihm jedoch schwer zu schaffen, denn wie er später feststellte, sei er verwirrt herumgelaufen und litt unter nervösen Störungen. Nach Veröffentlichung seiner revolutionierenden Theorie löste diese wahrscheinlich bei vielen seiner Kollegen dieselben Symptome aus, denn seine Feststellungen
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