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Raus aus dem Har(t)z IV!

Raus aus dem Har(t)z IV!

Titel: Raus aus dem Har(t)z IV! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Meier
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schwitzen, denn er rieb sie an der Jeans während er antwortete: „ Hier hat sich jemand wegen dem Buch per Mail gemeldet .“ So sachlich kannte ich ihn gar nicht und war zu gleich erstaunt. „Ich dachte, das wäre in einer Auktion und die endet erst in einer Woche?“ fragte ich. „ Ja, aber die könne sich auch vorher melden. Da ist so ein Knopf mit ‚Anbieter kontaktieren‘ und dann erhalte ich die Anfragen. “ erklärte er mir, noch immer in einem ernsten Ton, wie ich ihn von ihm am wenigsten erwartete. „ Was schreibt er? “ wollte jetzt Stefan wissen und auch Michael versuchte auf den Bildschirm zu sehen. „ Er fragt, ob ich die Auktion lösche, er würde 8000 Dollar für das Buch zahlen. Hier .“ Dabei drehte er den Bildschirm jetzt so, dass jeder von uns ihn lesen konnte. Was hörte ich da? Ich konnte es nicht glauben und warf einen Blick auf diese Mail. Doch, tatsächlich. Da stand es. Schwarz auf weiß, oder Pixel auf Pixel. Wir alle starrten nur noch auf den Schirm. Dieser Betrag, der da zu lesen war, ein Gebot, dass tatsächlich jemand bereit war sofort zu bezahlen, schockierte uns alle und übertraf sämtliche Erwartungen. Sicher, ich wusste, dass eine solche handsignierte Ausgabe bei einem richtigen Sammler eine Menge Geld bringen konnte, vielleicht auch viel mehr als hier jetzt geboten war. Aber das Problem mit einer solchen Antiquität ist es, die richtigen Käufer zu finden. Offen anbieten kam bei diesem Buch nicht in Frage, da es gegen die politische Korrektheit verstieß, zumindest in Deutschland. Andere Länder haben ja nicht so ein großes Problem mit der eigenen Geschichte, erst recht nicht, wenn sie schon so lange zurück liegt, dass inzwischen weitere Generationen leben. Doch ich hätte nie gerechnet, dass sich so schnell ein Interessent melden würde und ein solches Gebot offeriert. Vermutlich ebenfalls ein Händler, der bereits Kunden in seiner Datenbank hatte, die dieses Stück suchten, versuchte ich eine Erklärung dafür zu finden. Doch 8000 Dollar, das übertraf alles. Stefan meldete sich jetzt zu Wort und unterbrach unser staunendes Schweigen, das entstanden war. „ Können wir das vielleicht mal umrechnen? “ fragte er und gab damit auch den Gedanken wieder, der sich bei mir gerade abspielte. Denn was nutzte die schönste Zahl, wenn man nicht weiß, was sie in unserem Gegenwert bedeutete. Tobias drehte wieder den Laptop zu sich und tippte auf der Tastatur herum. Alle schwiegen und schauten nur gebannt auf die flinken Finger, die sich auf der Tastatur bewegten. „ Das sind exakt nach dem Kurs von vorgestern, heute ist ja Sonntag und da macht keiner was, “ er machte eine kurze, unerträgliche Pause, scheinbar um die Spannung zu steigern. „ Jetzt sag schon !“ fuhr Michael ihn an. „ Is ja gut, is ja gut, immer die Ruhe bewahren. Also das sind exakt  6160 Euro. Abzüglich Gebühren und dem ganzen quatsch bleiben also gut 6000 Euro für das Buch hängen .“ Bei diesen Worten musste ich schlucken. Um Himmels Willen, das sind 5000 Euro mehr, als wir zum Start zusammengekratzt haben. Und selbst, wenn wir unseren Einsatz wie vorher abgesprochen, wieder entnehmen und nur mit den Gewinnen weiter arbeiten würden, wäre diese eine hervorragende Basis, um dieses Projekt weiter zu führen. Konnte es wirklich wahr sein? Konnte dieses Jahr tatsächlich mit einem solchen Paukenschlag für uns alle beginnen? Ich war sprachlos, wie wir alle. Keiner sagte etwas und man hätte eine Stecknadel fallen hören in diesem Moment. Jeder von uns war im Kopf mit dieser Zahl beschäftigt, an die an diesem Morgen, nur wenige Stunden zuvor, niemand ernsthaft gerechnet hätte. Dann unterbrach Tobias diese fast schon unheimliche Stille. Er sprang auf die Couch und jubelte einfach nur los: „ Jippiiiieeeehhhh, wir haben es geschafft! Wir haben es geschafft! “. Er brüllte es fast schon so heraus, als sei es ein Befreiungsschlag von allen Ängsten und Sorgen, die er wegen dieses Projektes gehabt haben könnte. Aber er nahm damit auch das Schweigen und die Lähmung von uns und wir standen auf und umarmten uns. Ja, wir haben es geschafft! Es klappte und wir haben den ersten Schritt in unserem Projekt erfolgreich genommen.
    ***

Kapitel VI

 
     
    Es war noch viel zu früh am Morgen. Mein Wecker riss mich zu einer Zeit aus dem Schlaf, die ich selbst, trotz meines eigentlich regelmäßigen Rhythmus, heute als ‚kurz nach Mitternacht‘ bezeichnete. Acht Uhr morgens klingelte dieses Mistding und ich

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