Rausch der Sinne
bis an ihr Lebensende bei ihm blieb – Charlotte war keine Frau, die irgendetwas aufgab. Ihre Reise nach Kendall hatte ihn in seiner Vermutung nur bestätigt. Sie war nicht wie seine
maman
oder wie Celeste, genau wie er nicht wie sein Vater war. Alexandre würde seine Frau und seine Kinder nie betrügen. Und es gab nur eine Frau, die er sich als Ehefrau vorstellen konnte. Jetzt musste er sie bloß noch dazu bringen, dass sie Ja sagte. Ein Leben ohne sie wollte er sich gar nicht erst vorstellen.
“Alexandre – soll das ein Heiratsantrag sein?” Ihre ohnehin riesigen Augen wurden noch größer.
“Verzeih mir,
chérie,
du hast einen romantischeren Antrag verdient, aber ich will nicht mehr warten.
Ich möchte dich heiraten, Charlotte. Ich möchte, dass du meinen Namen trägst, in meinem Bett schläfst, deine Wärme in mein Haus bringst, und dass du mich für den Rest meines Lebens liebst. Und ich wünsche mir Töchter von dir, die dein großes Herz haben, und Söhne mit deiner Intelligenz. Aber vor allem möchte ich dich bis ans Ende meines Lebens lieben.”
Zitternd streckte sie die Hand aus und berührte seine Lippen mit den Fingerspitzen. Er küsste sie zärtlich und wartete mit klopfendem Herzen auf ihre Antwort.
“Bist du sicher, dass du mich mit allem, was zu meinem Leben gehört, heiraten willst?”
“Ach, Charlotte, weißt du nicht, dass ich dich von ganzem Herzen liebe und dich begehre, was immer auch geschieht?”
“Ich habe dich schon geliebt, bevor ich dich kannte. Und ich verspreche dir, dass ich dir immer treu sein werde.”
“Ja, Charlotte, das weiß ich.”
Strahlend lächelte sie ihn an. “Ich kann nicht glauben, dass ich dich wirklich heiraten werde.”
“Jetzt hast du es versprochen. Es gibt kein Zurück mehr.”
“Niemals.”
Alexandre zog sie an sich.
Sie schlang die Arme um seinen Nacken und schmiegte sich an ihn. “Ich möchte mit dir allein sein und dich lieben …”, flüsterte sie.
“… aber du musst erst die Wahrheit von Spencer erfahren”, beendete er den Satz für sich und hauchte einen Kuss auf ihre seidigen Haare. “Das verstehe ich. Wir haben noch ein ganzes Leben vor uns.” Er seufzte glücklich.
Sie gehörte ihm.
10. KAPITEL
Kurz nach halb sieben landeten sie in San Francisco. Bis sie ein Hotel gefunden und eingecheckt hatten, war es fast acht Uhr. Charlotte spürte langsam die Erschöpfung, war jedoch entschlossen, Spencer noch aufzusuchen.
“Meinst du, er ist in seinem Büro?”, fragte Alexandre, als sie nebeneinander auf dem Sofa in ihrer Suite saßen.
Sie runzelte die Stirn. “Normalerweise arbeitet er bis spät abends.”
“Vielleicht solltest du bis morgen warten.”
“Ich will es endlich hinter mich bringen.”
“Ich weiß.” Er schloss sie in die Arme. “Aber du bist erschöpft und hast noch nicht verdaut, was du alles erfahren hast. Dein Onkel scheint mir ein Mann zu sein, der das ausnutzen würde – es sei denn, du hast deine Meinung geändert und lässt dich von mir begleiten.”
Sie hörte in seiner Stimme den Wunsch, für sie da zu sein. “Nein, das muss ich allein erledigen. Aber du hast recht, dass er meine Schwäche ausnutzen würde.”
“Gut. Ich bringe dich morgen früh zu Ashton-Lattimer und warte in der Nähe, während du mit ihm sprichst.”
“Ich will ihn früh abfangen, bevor seine Angestellten kommen. Walker hat mir mal erzählt, dass er normalerweise ab acht in seinem Büro ist. Es ist schon alles schlimm genug, ich will nicht auch noch ein Spektakel inszenieren.”
“Verstehe. Wir sind um acht Uhr dort.” Er strich über ihre Haare. “Du bist müde.”
“Aber nicht
zu
müde”, murmelte sie und hob rasch den Kopf. “Für ein Bad zum Beispiel.” Sie lächelte ihn strahlend an.
“Bin ich eingeladen?”, fragte er gegen ihre Lippen.
Sie küsste ihn. “
Oui,
natürlich … wenn du den Zimmerservice bestellt hast.”
Ihre scherzhafte Bemerkung führte zu einem leidenschaftlichen Kuss.
Und dann zu einem noch leidenschaftlicheren Liebesspiel.
Am nächsten Morgen verabschiedete sich Charlotte im Erdgeschoss der Ashton-Lattimer Corporation von Alexandre und ging zum Fahrstuhl, der sie zu Spencers Büro bringen sollte.
Alexandre hatte ihren Wunsch akzeptiert, Spencer allein gegenüberzutreten, sich aber geweigert, im Hotel zu bleiben. Sie hatten sich darauf geeinigt, dass er in einem Coffeeshop in der Nähe wartete. Von dort aus konnte er sie sehen, wenn sie das Gebäude verließ.
Eine kurze Fahrt
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