Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ravanas Rueckkehr

Ravanas Rueckkehr

Titel: Ravanas Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
obwohl sie offensichtlich aufgebracht war. »Wir haben uns entschieden, und wir wollen nicht...« Sie unterbrach sich und lächelte, als sie Buffy kommen sah.
    »Entschuldigen Sie«, sagte Buffy.
    Die Frau blickte Buffy kurz an und trat zur Seite, sodass sie vorbeigehen konnte.
    »Das ist meine Tochter«, sagte Joyce und legte Buffy einen Arm um die Schultern.
    Das Gesicht der Frau passte hervorragend zu ihrem Körper: rund und dümmlich. Ihre dicken Stummelfinger umklammerten den Griff ihrer Handtasche so fest vor ihrem Bauch, dass die Knöchel weiß hervorstanden. Ihre Lippen waren dünn wie Papier, und sie schielte. Über ihrer Oberlippe wuchs ein leichter Damenbart, und das Muttermal an ihrem Kinn war zwar klein, bildete aber einen scharfen Kontrast zu der teigigen Haut. Noch stärker als das Muttermal fiel jedoch der Bluterguss auf, der sich rund um ihr rechtes Auge gebildet hatte.
    Als sie Buffy ansah, bemühte sie sich um ein Lächeln, doch es kam nur ein lang gezogenes Zucken der Mundwinkel dabei heraus. »Schön, dich kennen zu lernen«, sagte sie geistesabwesend. Ihre Stimme klang, als wäre sie erkältet.
    »Was ich Sie fragen wollte, Miss Lovecraft«, sagte Joyce mit gerunzelter Stirn. »Was ist mit Ihrem Auge passiert?«
    Lovecraft, dachte Buffy. Der Name klang irgendwie vertraut.
    »Oh, das, äh ...« Vorsichtig betastete sie mit den Fingerspitzen ihre Wange direkt unter dem Bluterguss. »Das ist... äh ... nichts, nur ein kleiner... Unfall.« Wieder blickte sie Joyce flehentlich an, und ihre Stimme bebte, als sie erneut das Wort ergriff. »Mrs.
    Summers, ich ... ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie wichtig das für mich ist.«
    Joyce ließ sich nicht erweichen. »Wie gesagt, wir...«
    »Zehn Tage, eine Woche, um mehr bitte ich gar nicht«, unterbrach Miss Lovecraft. »
    Sie müssen auch gar nicht besonders auffällig ausgestellt werden, wenn Sie nur...«
    »Es tut mir Leid, Miss Lovecraft, aber wir haben uns entschieden, Ihre Sammlung nicht auszustellen.«
    »Wer hat das entschieden?«, fragte Miss Lovecraft in fast schon verzweifeltem Tonfall. »Ist da noch jemand anderes, mit dem ich sprechen sollte?«
    »Nein. Wir haben das gemeinsam beschlossen, und das ist unser letztes Wort in dieser Sache. Okay?«
    Für einen Augenblick sagte die Frau gar nichts.
    »Okay?«, wiederholte Joyce. »Nun, ich habe jetzt jedenfalls zu tun. Einen schönen Tag noch.«
    Joyce schloss die Vordertür.
    Als sie zusammen in die Küche gingen, fragte Buffy: »Und das war...?«
    »Oh, das war die Verrückte, die unbedingt ihre Sammlung bei uns ausstellen will«, antwortete Joyce, während sie sich mit einer Tasse dampfenden Kaffees auf einen Stuhl am Küchentisch fallen ließ. »Ich weiß nicht einmal, wie sie herausfinden konnte, wo ich wohne. Sie muss mir wohl gefolgt sein.«
    »Vielleicht ist sie wirklich verrückt«, sagte Buffy und holte sich eine Cola light aus dem Kühlschrank. Dann setzte sie sich ihrer Mutter gegenüber an den Tisch.
    »Ja, langsam glaube ich das auch«, sagte Joyce. »Bis jetzt habe ich mich bemüht, nett zu ihr zu sein, aber jetzt... ich glaube wirklich allmählich, sie ist übergeschnappt. Sie ist so kindisch und verzweifelt darum bemüht, all dieses Zeug in der Galerie unterzubringen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeine Galerie bereit wäre, diesen Mist auszustellen.« Sie nippte an ihrem Kaffee.
    »Wie ist ihr Name? Lovecraft?«
    »Ja. Phyllis Lovecraft.«
    »Lovecraft. Das kommt mir bekannt vor.« Buffy runzelte die Stirn und versuchte, den Namen in ihren Erinnerungen unterzubringen.
    »Vielleicht verwechselst du ihn mit dem Schriftsteller.«
    »Nein, das nicht.« Wo hatte sie diesen Namen schon einmal gehört? Sie konnte sich nicht erinnern, aber irgendwie schien es einen Zusammenhang zu Giles zu geben.
    Vielleicht hatte er diesen Namen irgendwann einmal erwähnt. Jedenfalls hatte sie das Gefühl, er könnte wichtig sein ... obwohl sie nicht wusste, in welchem Zusammenhang. Sie nahm sich vor, Giles danach zu fragen, sobald sie ihn das nächste Mal traf.
    »Du bist heute früh zu Hause«, stellte Joyce fest.

    »Du auch.«
    »Oh, nein, eigentlich nicht. Ich muss wieder zurück. Aber du ... ist mit dir alles in Ordnung?«
    Buffy nickte. »Alles bestens. Ich muss nur noch für die Prüfungen lernen.«
    »Das ist gut«, meinte Joyce. »Das gefallt mir. Lernen. Das klingt so ... so ...«
    »Normal?«
    »Ja! So normal!«
    Buffy nickte wieder. »Na ja, du solltest dich nicht zu sehr daran

Weitere Kostenlose Bücher