Ravanas Rueckkehr
stämmig, hatte leicht vorstehende Zähne und eine Brille mit großen runden Gläsern. Ihr dichtes dunkelblondes Haar trug sie stets zu einem Zopf geflochten oder zum Pferdeschwanz gebunden. Heute war der Zopf an der Reihe, und sie trug eine ihrer üblichen schlichten Blusen und weite, khakifarbene Baumwollhosen; wie immer hing eine große lasche an einem Riemen von ihrer linken Schulter, und ihre Hände waren farbverschmiert.
Xander deutete auf Mrs. Truman und flüsterte: »Seht mal, die Flotte ist eingelaufen!«
Willow lächelte, erfreut, Mila zu sehen.
»Komm irgendwann in meinem Büro vorbei«, sagte Mila zu ihr >Ich habe etwas für dich.«
»Wirklich? Okay!« Willow strahlte über das ganze Gesicht.
»Dann wünsche ich dir einen schönen Tag, Willow!«
»Danke. Ihnen auch.«
Xander und Cordelia wandten sich zu Willow um und starrten sie neugierig an.
»Ich habe dich gestern schon mit ihr gesehen«, stellte Xander fest. »Freundest du dich jetzt mit der schönsten Frau der Welt an?«
Cordelia verdrehte die Augen nach oben. »Oh, Xander, sie ist nicht die schönste Frau der Welt. So etwas zu sagen ... typisch Junge.«
»Typisch Junge? Was zur Hölle soll das heißen? Ich bin ein Junge, also wird von mir erwartet, so etwas zu sagen. Was hast du denn gedacht? Soll ich etwa ihre Schuhe bewundern? Das ist dein Job. Du achtest darauf, was sie trägt, ich achte darauf, was in dem Zeug steckt.«
»Das Schlimmste daran ist«, meinte Cordelia, »dass sie sich nicht einmal besonders gut kleidet.«
Xander wollte noch etwas ganz besonders Einfühlsames von sich geben, hielt sich dann aber doch zurück. »Okay, ich werde mich nicht mit dir darüber streiten. Nein, das werde ich nicht.«
»Schön. Das ist sowieso lächerlich. Nur weil sie aus Indien kommt und einen leichten Akzent hat, hält jeder Kerl auf dem Campus sie für ach so schön und exotisch. Das ist einfach zu blöd, und ich kann es nicht mehr hören!«
»Siehst du? Genau das habe ich gemeint. Ich kann nicht mit dir darüber streiten, weil es nichts zu streiten gibt. Das ist, als würde man über die Frage streiten, ob es Gravitation gibt oder nicht. Ich weiß, dass sie wunderschön ist, jeder, den ich kenne, sagt, dass sie wunderschön ist, und wenn du nicht damit aufhörst, dann wirst du bald ein herrliches Grün am Leib haben.«
»Grün steht mir gut.«
»Ich meine nicht als Hautfarbe. Du wirst vor Neid grün anlaufen. Du bist einfach eifersüchtig.«
Cordelia schnaubte empört, aber Willow ergriff das Wort, bevor sie etwas sagen konnte.
»Na ja, was auch immer sie ist, sie ist auf jeden Fall sehr nett.« Zwischen Xander und Cordelia fiel kein weiteres Wort, als sie sich auf den Weg zu ihrer ersten Unterrichtsstunde machten.
»Ich kann es nicht fassen.« Buffy war ehrlich schockiert. »Sie haben verschlafen?«
Giles stand in einem schwarz-grauen Bademantel in der halb geöffneten Tür seines Apartments. Irgendwie brachte er es fertig, gleichzeitig schlaftrunken und hektisch zu wirken.
»Nun, wie es scheint, funktioniert mein Wecker nicht mehr«, sagte er und gähnte herzhaft. »Und ich habe tief geschlafen ... außerdem habe ich auch so nur zwei Stunden Schlaf bekommen.«
Buffy schob sich an ihm vorbei in das Apartment. »Zeit aufzustehen, Giles. Ich werde Kaffee machen, während Sie sich anziehen.«
»Warum treffen wir uns nicht in der Schule, Buffy? Ich werde ...«
Sie drehte sich zu ihm um und unterbrach ihn. »Was ich letzte Nacht gesehen habe?
Na ja, es kommt gerade im Radio. Und im Fernsehen vermutlich auch.«
»Das ist keineswegs überraschend.«
»Sicher, aber das ist schon der zweite Fall, und jetzt, nachdem das alles bekannt geworden ist, fangen die Leute an, sich Sorgen zu machen, und sie werden die Augen offen halten. Und das macht mir die Arbeit noch schwerer. Es gibt nichts Gefährlicheres als Amateure, die mir bei der Jagd dazwischenfunken.«
Giles nickte und fasste sich nachdenklich ans Kinn. »Ich verstehe, was du meinst, Buffy.«
»Sie haben doch gesagt, Sie müssten vielleicht mit der Witwe des Mannes reden, der von dem Rasenmäher überfahren worden ist. Ich denke, wir sollten das sofort tun.«
»Was, jetzt? Heute Morgen?«
»Sobald Sie irgendetwas angezogen haben, was vermutlich noch älter ist als dieser Bademantel.«
Er rieb sich die Stirn, erfolglos auf der Suche nach einem Gegenargument. »Buffy, ich möchte, dass du weißt, dass dieser Bademantel brandneu ist«, sagte er schließlich, der Not
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