Ravanas Rueckkehr
Straße hinauf. Und sie haben gelacht und sich unterhalten, als kämen sie gerade aus der Milchbar.« Er deutete in ihre Richtung.
Sie standen am Ende des Häuserblocks vor einer Ampel und warteten auf grünes Licht, obwohl gar kein Verkehr herrschte, nicht einmal ein entferntes Geräusch von Autos war zu hören. Es waren sechs oder sieben, alle gleich groß, vielleicht acht oder neun Jahre alt. Aus der Entfernung konnten sie unmöglich erkennen, ob es sich um Jungen oder Mädchen handelte.
»Warum hast du sie nicht aufgehalten?«, fragte Buffy.
»Ich wusste nicht, was ich tun soll. Ich meine ... das sind Kinder.«
Als Buffy und Angel die Straße zur Hälfte überquert hatten, verstummte das Gelächter, und die Kinder auf dem Zebrastreifen fielen, gebadet in das Licht der Straßenlaterne auf der gegenüberliegenden Seite, in Schweigen. Plötzlich drehten sie sich alle gleichzeitig um und starrten die beiden an. Die obere Hälfte ihrer Köpfe lag in tiefem Schatten, aber ihre Münder waren zu sehen. Keines der Kinder lächelte, doch ihre Lippen bewegten sich. Sie ... flüsterten.
»Nein«, sagte Buffy. »Das sind keine Kinder.«
Sie rannte los, hielt direkt auf sie zu. Die Geschöpfe drehten sich um und flohen über den Bürgersteig, die Straße hinunter, und einen Augenblick später waren sie außer Sichtweite. Buffy rannte noch schneller, erreichte den Bürgersteig und folgte ihnen noch einige Meter, ehe sie stehen blieb.
Der Bürgersteig lag verlassen vor ihr, bis hinauf zur nächsten Kreuzung und noch weiter. Sie waren weg. Versteckten sie sich in einem Garten? In einem Haus? Buffy glaubte nicht daran. Sie glaubte, dass sie tatsächlich verschwunden waren.
Hinter ihr hallte das Geräusch schneller Schritte. Sie drehte sich um und sah, dass Angel ihr hinterhergelaufen kam.
»Das waren keine wirklichen Kinder«, sagte sie. »Hast du noch nie Kinder gesehen, die an Halloween die Straßen unsicher machen? Sie brüllen herum, schreien sich gegenseitig oder irgendwelche Passanten an. Sie werfen mit Flüchen und Schimpfwörtern um sich. Sie drohen, die Häuser der Leute mit rohen Eiern zu bewerfen. Aber sie laufen nicht nur durch die Gegend und lachen die ganze Zeit wie in einem Werbespot. Was wir gesehen haben ... sie wollten, dass wir sie für Kinder halten. «
»Warum?«
Buffy dachte einen Augenblick über die Frage nach. »Weil sie wussten, dass wir Kindern wahrscheinlich nichts antun würden«, meinte sie dann. »Und genauso hast du reagiert.«
Angel zuckte mit den Schultern und sah sich auf der Suche nach den kleinen Gestalten um.
»Komm mit«, sagte Buffy. »Hinter der nächsten Ecke ist eine Tankstelle. Ich will Giles anrufen und ihm erzählen, was passiert ist. Er wird das bestimmt sofort erfahren wollen.«
An der Tankstelle betrat Buffy die Telefonzelle, fütterte den Apparat mit Münzen und rief Giles zu Hause an. Dann erzählte sie ihm von den Überresten, die sie durch das Fenster der Waschküche gesehen hatte, und von den lachenden Kindern.
»Glaubst du, die Kinder haben das getan?«, fragte Giles.
»Ich weiß, dass sie es waren«, entgegnete sie. »Sie kamen von dem Haus. Angel hat sie gesehen. Aber das waren keine Kinder. Ich meine, sie sahen aus wie Kinder, aber sie sind zu schnell verschwunden, und sie waren einfach ... unheimlich. Alle Kinder können unheimlich sein, aber diese waren wirklich widernatürlich.«
»Ist Angel bei dir?«
»Ja.« An Giles’ Ende der Leitung trat eine deutliche Pause ein.
»Er hilft mir«, erklärte Buffy. »Hier draußen ist heute eine Menge los, beinahe als hätte ich es mit einem Vampiraufstand zu tun. Irgendetwas hat sie in Unruhe versetzt.
Ich meine, sie sind viel frecher als sonst.«
»Glaubst du, das hat etwas mit unserem Problem zu tun?«, fragte Giles.
»Ich weiß nicht. Vielleicht.«
»Nun gut. Ich werde nachsehen, ob das Auftauchen solcher Kinder an den jeweiligen Schauplätzen mir hilft, etwas herauszufinden. Gute Arbeit, Buffy, und halte die Augen offen. Alles, was du siehst, könnte uns den Hinweis liefern, den wir brauchen, um endlich mehr darüber zu erfahren, womit wir es hier zu tun haben. Sollte noch irgendetwas passieren, dann ruf mich wieder an. Ich werde heute erst spät zu Bett gehen.«
»Spät? Was halten Sie für spät? Ich meine, reden wir über die Late-Night-Show-Zeit oder über die von der Werbesendung mit diesem Typ in dem hässlichen Sweatshirt, der sich mitten in der Nacht an Küchengeräten aufgeilt?«
Ȁh, ruf
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