Ravanas Rueckkehr
werden.«
Als Xander in Giles’ Büro lief, hörte er Buffy sagen: »Es tut mir Leid, Willow.«
»Was tut dir Leid?«, fragte Willow.
»Weißt du nicht, was passiert ist?«
»Das Letzte, woran ich mich erinnere, ist, dass wir über Ravana und die Rakshasa gesprochen haben. Und dann habe ich mit Kopfschmerzen am Boden gelegen und geblutet. Ist meine Lippe aufgeplatzt?«
»Willow, hattest du in letzter Zeit Alpträume?«, fragte Buffy.
Willow runzelte die Stirn. »Ja. Immer wieder den Gleichen. Warum?«
»Hörst du in diesem Traum Stimmen, die dir etwas zuflüstern? Und wenn du wach wirst, fühlst du dich angespannt und wütend, aber gleichzeitig auch richtig gut, als hätten sich all deine Probleme in Luft aufgelöst? Und du kannst dich nie erinnern, was die Stimmen dir erzählt haben?«
Nun wurde Willows Miene noch ernster, ihre Haltung starrer. »Ja, aber woher weißt du das?«
»Ich hatte den gleichen Alptraum. Aber das waren keine richtigen Träume.«
Xander kehrte mit etwas Eis in einer Plastiktüte und einem kleinen Erste-Hilfe-Koffer zurück. Er überreichte Buffy beides, ehe er sich zu Oz umwandte, der ganz in der Nähe stand, die Finger beider Hände in seinen hinteren Hosentaschen vergraben.
»Weißt du, wovon die beiden sprechen?«, flüsterte Xander.
Oz sagte nichts, sah ihn nicht einmal an.
»Siehst du in deinen Alpträumen rote Augen?«
Willow nickte. Inzwischen sah sie sehr besorgt aus.
»Ich auch. Die Rakshasa. Sie kommen nachts in unsere Zimmer und flüstern mit uns.
Vielleicht versetzen sie uns irgendwie in eine Art Trance, ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass das keine Alpträume waren. Sie haben uns eingeredet, uns gegenseitig umzubringen.«
»Was?«, hauchte Willow.
Buffy öffnete den Erste-Hilfe-Koffer, träufelte etwas Alkohol auf einen Wattebausch und tupfte Willows Gesicht damit ab. Willow kommentierte den stechenden Schmerz mit einem leisen Zischen, ehe sie sich vorsichtig den Eisbeutel an die Wange hielt. »
Oh, mein Gott«, stöhnte sie.
»Was?«, fragte Buffy.
Willow schüttelte den Kopf und schloss für einen Moment die Augen. »Es ... es ist mir gerade wieder eingefallen. Was passiert ist. Hier, meine ich. Gerade eben, zwischen uns.«
»Aber das waren nicht wir«, sagte Buffy. »Das waren sie. Sie wollten, dass eine von uns die andere umbringt. Und dann hätten sie die Überlebende zum Abendessen verspeist.«
»Aber warum haben wir das nicht gemerkt?«, fragte Willow.
»Wir alle haben Träume, an die wir uns nach dem Aufwachen nicht mehr erinnern, aber diese Träume sind immer noch ein Teil von uns, ein Teil unseres Unbewussten«, sagte Giles. »Sie stammen aus dem Unbewussten, und ich nehme an, genau an dieses Unbewusste haben die Kreaturen sich mit ihren Einflüsterungen gewandt. Darum hattet ihr keine bewusste Erinnerung an ihre Anwesenheit. Sie blieben euch nur vage in Erinnerung, wie ein Traum.«
»Äh ...«, sagte Willow an Buffy gewandt, »danke, dass du mir nicht den Kopf abgerissen hast, um mir den Spleen durch den Halsstumpf zu entfernen. Ich weiß, du hättest mich umbringen können, wenn du es gewollt hättest.«
»Das hätte ich vermutlich auch getan, wenn Giles mich nicht aufgehalten hätte.«
Nachdem sie Willows Wunden verarztet hatte, setzte sich Buffy auf einen Stuhl, und Giles machte sich daran, ihre Blessuren zu versorgen und den verletzten Unterarm zu verbinden.
»Genau das haben die Rakshasa die ganze Zeit und in der ganzen Stadt getan«, sagte Giles. »Sie haben den Menschen Hass und Wut eingeimpft und ihnen eingeredet, ihre Freunde umzubringen.
Und nach allem, was wir wissen, geschieht es in diesem Moment wieder irgendwo in der Stadt.«
»Giles«, sagte Buffy, »Sie haben etwas erwähnt, das Sie in einem ihrer Bücher gelesen haben. Sie sagten, die Anwesenheit der Rakshasa allein reiche schon aus, einen schlechten Einfluss auf Persönlichkeit und Verhalten der Menschen in ihrer Umgebung auszuüben.«
»Ja«, bestätigte Giles mit einem Nicken.
»Aber das betrifft nicht nur Menschen. Die Vampire in dieser Stadt sind alle völlig aus dem Häuschen, und ich wette, das liegt auch an den Rakshasa. Da draußen geht es schlimmer zu als bei einem Konzert von Marilyn Manson.«
»Noch ein Grund für uns, dafür zu sorgen, dass diese Sache aufhört«, sagte Giles. »
Willow, ich muss mehr über die Dinge wissen, die du herausgefunden hast. Wir müssen uns an die Arbeit machen und diesen Kreaturen Einhalt gebieten, ehe noch mehr Leute
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