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Raya und Kill - Gefaehrliche Grenze

Raya und Kill - Gefaehrliche Grenze

Titel: Raya und Kill - Gefaehrliche Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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mich und schweige.
    »Nur zu! Fragen Sie mich jetzt, was Sie wissen
wollen.«
    »Ähm, bedeutet das, General Stone würde mir eine
Chance als Gill geben?«
    Überrascht zieht Erikson eine Augenbraue hoch. »Das
steht außer Zweifel. Er hat in seinem Leben gewiss mehr als einmal diesen
kämpferischen Ausdruck in den Augen eines seiner Gills gesehen. Krieger mit
diesem Blick waren immer die besten. Manche schienen sogar unbesiegbar. Stone
ist allerdings zu einfältig, um zu begreifen, was er da sieht. Und ich werde es ihm nicht verraten. Es bleibt
unser Geheimnis. Also, enttäuschen Sie mich nicht.«
    »Da wäre allerdings noch ein kleines Problem.«
    »Welches?«
    »Pa:ris, mein Verlobter, er will mich bald
heiraten.«
    Erikson lacht amüsiert. »Nur zu! Heiraten Sie,
wenn Ihnen danach ist. Das ändert nichts. Im Gegenteil, vielleicht werden Sie
noch das Dreamteam des gesamten Gill-Corps.«
    Ich mache ein betroffenes Gesicht.
    Er beugt sich vor. »Sie wollen ihn nicht heiraten?
Tja, das Problem müssen Sie selbst lösen. Reden Sie mit ihm!«
    »Er will mich früher hier raus haben. Am liebsten
Weihnachten schon.«
    »So entschlossen, der junge Mann? Das ist in der
Tat ein kleines Problem«, sagt Erikson gedehnt. »Das nächste Semester an der
Kadettenschule beginnt erst im Mai.«
    »Bis dahin könnte bereits alles entschieden sein«,
flüstere ich und ringe um Worte. Ich kann nicht aussprechen, was ich denke. Bis
Mai bin ich nicht nur Pa:ris’ Frau, sondern auch schwanger von ihm. Ich wüsste
nicht, wie ich das verhindern könnte. Flehend blicke ich zu Erikson. »Meine
Zukunft steht auf dem Spiel.«
    »Papperlapapp.« Er wischt mit der Hand durch die
Luft, als wolle er eine Stechmücke verscheuchen. »Wie gesagt, Mistral, strengen
Sie sich an! Dann lässt sich der General sicher auf eine Vorempfehlung ein.«
    »Und das bedeutet?«
    »Sie stellen eindeutig zu viele Fragen.« Er
stöhnt. »Also gut, dann bekämen sie einen militärischen Auftrag, bevor sie
Gill-Kadett sind. In Ihrem Fall behielten wir Sie hier, um gemeinsam mit den
anderen stationierten Gills diesen Bunker über die Winterzeit zu bewachen und
zu beschützen. Das würde allerdings bedeuten, dass Sie Weihnachten nicht zu
ihrer Familie nach Hause kämen.«
    »Das macht mir nichts aus«, sage ich viel zu
hastig.
    Erikson sieht mich fragend an.
    Ich beiße mir auf die Unterlippe.
    »Wie gesagt, beeindrucken Sie mich. Dann kann ich
den General überzeugen.«
    »Herr Erikson, der General …« Ich verstumme.
    »Was denn noch?«
    »Er ist doch keiner von den … Guten ?«
    Mein Lehrer blickt mir überrascht in die Augen. Er
schweigt lange. Schließlich sagt er ganz, ganz leise. »Es ist ein Pakt mit dem
Teufel. Ja, er ist keiner von den Guten .«
    Tränen schießen mir in die Augen. Ich blinzele. Je
näher ich meinem Traum rücke, eine Gill zu werden, desto mehr fürchte ich mich
davor.
    »Herr Erikson, können Sie mir bitte noch etwas zum
Text des Flugblattes sagen?«
    »Zum Inhalt? Nein, das kann ich nicht. Nur so
viel: Es war ein Klagelied der Falkgreifer. Der Text wird immer weiter
geschrieben, er endet nie.«
    »Vielleicht irren Sie«, widerspreche ich leise. »Nichts
ist für ewig. Nicht einmal Krieg.«
    Er nickt nachdenklich. »So, und nun haben wir
genug Zeit vertrödelt.« Mein Lehrer klatscht einmal dumpf in die Hände. »Ihr
Trainingspartner wartet auf Sie. Er hat offenbar ebenso wie der General einen
Narren an Ihnen gefressen. Sobald Sie die erwartete Leistung bringen, will er
Sie im freien Außengelände trainieren. Das ist ein besonderes Privileg. Was Sie
da lernen, ist für den Rest Ihres Lebens von unschätzbarem Wert. Kill ist ein
erfahrener Kletterer im Berggelände und er ist der beste Spurenleser, den ich je
hatte. Er bringt Sie unversehrt zurück. Vorausgesetzt, Sie tun haargenau, was
er von Ihnen verlangt.«
    »Das werde ich … und ich freue mich.«
    In der Tat ist diese Antwort zur Abwechslung mal
die reine Wahrheit.

 
    Streit

 
    K ill grüßt mit einem
Kopfnicken und lässt sich nicht anmerken, dass er mich kennt oder irgendwelche
Gefühle für mich hegt. Enttäuscht trete ich auf der Stelle, schweige und höre
mir den Trainingsplan für den Rest des Vormittags an.
    Zum Warmwerden lässt Kill mich drei Runden um den
künstlichen See laufen. Ich japse und pfeife wie ein kochender Wasserkessel.
    Mir ist zum Heulen zumute. Immer wieder blinzele
ich zu ihm rüber. Er kontrolliert die Seile an den Klettergerüsten und dreht
Schrauben

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