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Rebecca

Rebecca

Titel: Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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ich wohne?«
    »Ich habe dich mal im Garten gesehen, zusammen mit einem blonden Jungen. Dein Bruder?«
    »Robbi«, flüsterte sie.
    Dennis hängte ihre Tasche an den Lenker und stellte das Fahrrad schräg, damit sie auf den Gepäckträger klettern konnte. Sie hielt sich an seiner Schulter fest, als er das Fahrrad aufrichtete und aufstieg. Sie gerieten ins Schlingern, als er antrat, aber dann kamen sie in Fahrt und sie brauchte nur noch die Füße vom Hinterrad wegzuhalten, die Schläge auf dem holprigen Weg auszuhalten und sich an Dennis festzuklammern. Als sie die Asphaltstraße auf dem Lingedeich erreichten, ließ das Hämmern in ihrem Kopf nach.
    Dennis hielt vor der Tür und Rebecca rutschte vom Gepäckträger. Ihr wurde schwindelig, und Dennis, der das Fahrrad gegen die Hauswand lehnte, konnte sie gerade noch auffangen, bevor sie umkippte. Er hielt den Arm fest um ihre Taille gelegt und sie suchte kraftlos an ihm Halt, während er so lange mit dem Klopfer gegen die Tür hämmerte, bis Roelof öffnete.
    Roelof erschrak fast zu Tode. »Becky?«
    »Sie braucht einen Arzt«, sagte Dennis. »Nein, lassen Sie nur.« Roelof wich zurück, als der unbekannte junge Mann seine blutende Tochter hereinbrachte.
    Suzan erschien in der Wohnzimmertür. »O mein Gott«, sagte sie. »Becky!«
    »Sie wurde überfallen«, sagte Dennis. »Sie hat Schmerzen. Rufen Sie einen Arzt.«
    Rebecca sank Suzan in die Arme. Roelof schloss die Tür und lotste sie alle ins Wohnzimmer. Dennis blieb in der Tür stehen, als sei er sich nicht sicher, ob er bleiben oder gehen sollte.
    »Einen Arzt«, murmelte Roelof und ging zum Telefon.
    »Komm, ich bringe dich nach oben.« Suzan stützte Rebecca auf dem Weg durch das Wohnzimmer. Roelof nahm den Telefonhörer ab und legte ihn wieder hin. »Soll ich euch helfen?«
    »Ich möchte duschen«, flüsterte Rebecca.
    »Okay.« Suzan war ganz ruhig. Sie nickte Roelof zu. »Du bleibst hier und rufst den Arzt an.« Auf Suzans Schulter gestützt hinkte Rebecca durch die Küche. Sie schaute sich noch einmal nach Dennis um. Dann fiel die Tür zu.
    Roelof ließ sich aufs Sofa sinken. Er konnte nichts anderes sagen als: »Wir haben uns schon gefragt, wo sie bleibt.«
    Dennis nickte. »Sie sollten jetzt aber wirklich lieber einen Arzt rufen.« Dann machte er einen Schritt in Richtung Tür. »Ich geh dann mal«, sagte er.
    Roelof kam zu sich. »Warte!« Er sah den Schlamm an Dennis’ Kleidung und die dunklen Streifen von Rebeccas Blut auf seinem Parka. »Warte bitte einen Augenblick«, wiederholte Roelof. »Ich weiß ja nicht mal, wie du heißt.«
    Dennis blieb stehen. »Ich heiße Dennis.«
    Roelof schlug eine Kladde neben dem Telefon auf und wählte eine Nummer. »Peter, ich bin’s, Roelof Welmoed«, sagte er in den Hörer. »Meine Tochter wurde …« Irgendwie hilflos schaute er Dennis an, brachte das Wort kaum über die Lippen. »Sie ist überfallen worden, sie ist verletzt. Ja. Danke dir.«
    Er legte auf.
    »Ich habe sie schreien hören«, erklärte Dennis. »Der Mann hatte sie vom Deich gezerrt, auf diesem einsamen Stück. Er ist abgehauen, ich habe ihn leider nicht mehr erwischt.«
    Roelof starrte ihn weiterhin an. Die Frage stand ihm in sein bedrücktes Gesicht geschrieben und Dennis sagte: »Ich bin gerade noch rechtzeitig gekommen. Sie ist nicht vergewaltigt worden.«
    Roelof seufzte. Ihm fiel ein Stein vom Herzen.
    »Aber er hat sie übel zugerichtet und sie hat sich den Knöchel verletzt«, fügte Dennis hinzu.
    »Vielleicht sollten wir die Polizei einschalten.«
    »Sie hat den Mann nicht richtig gesehen und ich schon gar nicht«, sagte Dennis. »Da hinten ist es stockdunkel. Ich musste meine Lampe fallen lassen, um ihn überwältigen zu können. Vielleicht hätte ich ihn bewusstlos schlagen oder fesseln sollen, aber ich wollte zuerst Ihrer Tochter helfen.«
    »Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll«, sagte Roelof.
    »Sie brauchen sich nicht bei mir zu bedanken, das hätte doch jeder getan.«
    »Da bin ich aber anderer Meinung.«
    Dennis lächelte. »Das war ein feiger Kerl, der ist sofort abgehauen. Das Gefängnis ist noch viel zu gut für solche Typen.«
    »Ich meine trotzdem, dass wir die Polizei benachrichtigen sollten.«
    »Ich würde erst mal abwarten«, entgegnete Dennis.
    »Warum denn?«
    »Vielleicht möchte Ihre Tochter die ganze Sache lieber vergessen, als in der Zeitung darüber zu lesen. Und was könnte die Polizei schon ausrichten? Den erwischen sie nie.«
    Roelof nickte. Der Junge

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