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Rebeccas Traum

Rebeccas Traum

Titel: Rebeccas Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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das sie gesehen hatte. Nein, es war Stephanos und alles, was sie dachte, fühlte und sich wünschte, seit sie ihn kennen gelernt hatte.
    Vielleicht ging sie bald wieder nach Philadelphia zurück, aber sie würde nie wieder die Rebecca Malone sein, die sie vorher gewesen war. Wenn sich jemand einmal richtig verliebte, vollkommen und von ganzem Herzen, dann war er danach ein anderer Mensch.
    Sie wünschte, es wäre einfacher, so wie es vielleicht für andere Frauen war. Ein attraktiver Mann, zu dem man sich körperlich hingezogen fühlte. Aber an Stephanos hatte sie, ebenso wie an Athen, ihr Herz verloren. Beide waren seltsamerweise zu einem Teil ihres Lebens geworden.
    Aber wie kann ich denn sicher sein, dass ich ihn liebe, wenn ich noch nie verliebt gewesen bin? fragte sie sich verunsichert. Zu Hause in Philadelphia hätte ich zumindest eine Freundin, mit der ich darüber sprechen könnte.
    Sie musste lachen. Wie oft hatte sie sich die endlosen Erzählungen der verliebten Freundin anhören müssen – die berauschenden Erlebnisse, die Enttäuschungen und die Faszination. Manchmal hatte sie sie darum beneidet, und manchmal war sie sehr froh gewesen, dass ihr Leben frei von diesen Irritationen gewesen war. Aber immer hatte sie sich bemüht, Verständnis aufzubringen oder die Unglückliche zu trösten, wenn wieder einmal alles zu Ende war.
    Es war schon ziemlich seltsam, dass sie für sich selbst in einer ähnlichen Situation keinen guten Rat wusste.
    Alles, an was sie denken konnte, war, dass ihr Herz schneller schlug, wenn er sie anfasste, ihre Freude und auch die Panik, die sie jedes Mal empfand, wenn er sie anblickte. Wenn sie mit ihm zusammen war, konnte sie an das Schicksal glauben und daran, dass es gleich gestimmte Seelen gab.
    Aber das war nicht genug. Zumindest hätte sie es einer anderen Frau als Rat gegeben. Anziehung und Leidenschaft waren nicht genug. Und doch gab es keine Erklärung, warum sie dennoch anders empfand, wenn sie mit ihm zusammen war.
    Es klang alles so einfach – wenn man das Schicksal als Erklärung annehmen konnte. Und dennoch verspürte sie neben all der Freude auch ein unbestimmtes Schuldgefühl.
    Rebecca konnte es einfach nicht abschütteln, und sie wusste, sie konnte es auch nicht länger ignorieren.
    Sie war nicht die Frau, für die sie sich ausgab. Nicht die welterfahrene, weit gereiste Frau, die das Leben nahm, wie es gerade kam. Egal, wie viele Bindungen sie auch löste, sie würde doch immer Rebecca Malone bleiben. Was würde Stephanos von ihr denken und für sie empfinden, wenn er wüsste, wie ihr Leben bislang verlaufen war?
    Und wie sollte sie es ihm sagen?
    Nur noch ein paar Tage mehr, sagte sie sich, als sie langsam wieder die Akropolis verließ. Es mochte eigensüchtig sein, vielleicht auch gefährlich, aber sie wollte einfach nur noch ein paar Tage mehr.

    Es war später Nachmittag, als Rebecca ins Hotel zurückkehrte. Da sie es nicht erwarten konnte, Stephanos zu sehen, ging sie sogleich hinauf zu seiner Suite. Sie hatte heute so viel gesehen und erlebt, dass sie ihm alles erzählen wollte. Aber ihr Lächeln verblasste augenblicklich, als nicht Stephanos, sondern eine gut aussehende junge Frau die Tür öffnete. Sie stellte sich als Stephanos’ Sekretärin Eleni vor.
    »Hallo, Miss Malone.« Selbstbewusst und elegant, bat Eleni sie mit einer Handbewegung herein. »Bitte, kommen Sie herein. Ich werde Stephanos sagen, dass Sie hier sind.«
    »Ach, ich möchte nicht stören.« Unsicher rückte Rebecca ihre Tasche zurecht. Sie kam sich plötzlich unscheinbar und dumm vor.
    »Aber Sie stören doch nicht, Miss Malone. Sind Sie gerade zurückgekommen?«
    »Ja, ich …« Jetzt erst wurde Rebecca bewusst, dass ihr Gesicht erhitzt und ihre Haare zerzaust waren. Eleni dagegen war ein Bild an Gepflegtheit und Eleganz. »Vielleicht sollte ich doch wieder gehen …«, sagte sie unschlüssig.
    »Bitte, setzen Sie sich doch. Ich bringe Ihnen gleich einen Drink.« Eleni deutete auf einen Stuhl. Sie ging zu der kleinen Bar und schenkte Rebecca ein Glas mit eisgekühltem Orangensaft ein. Dabei lächelte sie vor sich hin. Sie hatte erwartet, Stephanos’ geheimnisvolle Bekannte wäre glatt, beherrscht und eine wahre Schönheit. Sie war erfreut, dass Rebecca so gar nicht diesem Bild entsprach. Sie war dagegen ein wenig unsicher und ganz offensichtlich verliebt.
    »Hat Ihnen die Stadt gefallen?« fragte sie, als sie Rebecca das Glas reichte.
    »Ja, sogar sehr.« Rebecca nahm das Glas entgegen

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