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Rebeccas Traum

Rebeccas Traum

Titel: Rebeccas Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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war noch gar nicht so lange her, dass es völlig anders gewesen war. Auf die Tage waren Nächte gefolgt, und dann wieder die Tage – in monotoner, langweiliger Folge.
    »Hast du eigentlich jemals das Bedürfnis verspürt, vor etwas davonzulaufen?« fragte sie nach einer Weile.
    Stephanos legte sich zurück und schaute hinauf zum Himmel, an dem einige Schäfchenwolken dahinzogen. Wie lange habe ich eigentlich nicht mehr so gelegen und in den Himmel gesehen? fuhr es ihm kurz durch den Sinn.
    »Wohin?«
    »Irgendwohin. Fort von dem, was ist, weil du fürchtest, es könnte bis in alle Ewigkeiten so bleiben.« Auch Rebecca legte sich zurück und schloss dann die Augen. Sie konnte sich zu Hause sehen, wie sie pünktlich um sieben Uhr fünfzehn ihre erste Tasse Kaffee aufbrühte und genau um neun Uhr die erste Akte im Büro aufschlug. »Einfach verschwinden und dann irgendwo als ein ganz anderer Mensch wieder auftauchen, wo dich keiner kennt.«
    »Du kannst kein anderer Mensch werden.«
    »Oh doch, das kannst du.« Plötzlich bekam ihre Stimme einen drängenden und beinahe beschwörenden Unterton. »Manchmal muss man es tun.«
    Stephanos spielte mit ihrem Haar. »Wovor läufst du davon?«
    »Vor allem. Ich bin ein Feigling.«
    Er richtete sich halb auf und sah ihr ins Gesicht. In ihren schönen Augen las er Begeisterung. »Das glaube ich nicht.«
    »Aber du kennst mich doch gar nicht.« Ein Ausdruck des Bedauerns tauchte kurz auf ihrem Gesicht auf, dann machte er einer gewissen Unsicherheit Platz. »Und ich bin nicht sicher, ob ich es überhaupt möchte.«
    »Glaubst du wirklich, ich kenne dich nicht? Es gibt Dinge im Leben, die keine Monate oder Jahre brauchen, damit man sie versteht. Ich sehe dich an, Rebecca, und plötzlich ist alles so einfach. Ich kann nicht sagen, warum ich so empfinde, aber so ist es eben. Ich kenne dich.« Er beugte sich zu ihr hinunter und hauchte ihr einen Kuss auf die Nase. »Und ich mag das, was ich sehe.«
    »Ja? Wirklich?« fragte sie lächelnd.
    »Meinst du, ich verbringe einen ganzen Tag mit einer Frau nur deshalb, weil ich mit ihr schlafen will?« fragte er.
    Rebecca zuckte mit den Schultern, sagte aber nichts.
    Er sah, dass sie leicht errötete, und es amüsierte ihn. Wie vielen Frauen gelang es schon, einen Mann mit ihren Küssen fast zum Wahnsinn zu bringen und dann zu erröten? »Aber mit dir zusammen zu sein, Rebecca, ist ein sehr besonderes Vergnügen.«
    Sie lachte leise vor sich hin und malte mit dem Finger Kreise in den feuchten Sand. Was würde er wohl sagen oder denken, wenn er wüsste, wer ich in Wirklichkeit bin? dachte sie. Aber es spielt überhaupt keine Rolle, beruhigte sie sich dann, denn sie wollte sich den schönen Tag nicht verderben lassen. Und auch nicht das, was zwischen ihnen war.
    »Das ist das schönste Kompliment, das ich je bekommen habe«, sagte sie lächelnd.
    Als er sich wieder aufrichtete und sie beunruhigt ein wenig zur Seite rutschte, sagte er sofort: »Nein, ich werde dich nicht mehr berühren. Zumindest jetzt im Augenblick nicht.«
    »Das ist eigentlich nicht das Problem.« Rebecca hob den Kopf und schloss die Augen. Sie genoss die Wärme der Sonne auf ihrer Haut. »Im Gegenteil, ich möchte ja gerade, dass
du mich berührst – und zwar so sehr, dass es mir Angst macht.«
    Er sah sie an, und ein besonderer Ausdruck zeigte sich in seinen Augen, aber er sagte nichts.
    Sie setzte sich aufrecht hin und nahm all ihren Mut zusammen. Sie wollte ehrlich sein und hoffte, dabei keinen allzu naiven Eindruck zu hinterlassen. »Stephanos, ich gehöre nicht zu den Frauen, die gleich mit jedem Mann schlafen, der ihnen gefällt. Bitte versteh, es geht alles so rasch. Aber ich fühle auch, dass es nicht oberflächlich ist.«
    Stephanos fasste sie am Kinn und drehte ihren Kopf, so dass sie ihn ansehen musste. Seine Augen waren tiefblau wie die See und für Rebecca ebenso geheimnisvoll. Er traf eine schnelle Entscheidung, obwohl ihm der Gedanke schon den ganzen Tag im Kopf herumgegangen war.
    »Nein, das ist es auch nicht«, erwiderte er. »Rebecca, ich muss morgen nach Athen. Komm mit mir.«
    »Nach Athen?« fragte sie erstaunt.
    »Geschäftlich. Ein Tag, höchstens zwei. Ich würde mich freuen, wenn du mitkämst.« Er hatte mehr Angst, als er sich eingestehen wollte, sie könne fort sein, wenn er zurückkehrte.
    »Ich …« Sie wusste nicht, wie sie sich entscheiden sollte. Würde es richtig sein, mitzugehen?
    »Du sagtest doch, du hättest vor, Athen zu besuchen,

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