Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm

Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm

Titel: Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
Vom Netzwerk:
unten?«
    »Tja«, sagte Sivving und fuhr sich mit der Hand über die Bartstoppeln, während er zugleich in tiefer Konzentration Kaffee in die Kanne gab. »Maj-Lis hat mich ja vor zwei Jahren verlassen.«
    Rebecka murmelte eine Art Beileidsbekundung.
    »Ja, es war Magenkrebs. Sie wollten operieren, aber sie konnten nur noch alles wieder zumachen. Auf jeden Fall ist das Haus viel zu groß für mich. Herrgott, die Kinder waren doch schon längst ausgeflogen, und ohne Maj-Lis … ja, zuerst habe ich aufgehört, das Obergeschoss zu benutzen. Die Küche und die Kammer im Untergeschoss waren doch genug. Dann stellten Bella und ich fest, dass wir uns nur in der Küche aufhielten.
    Und da habe ich dann den Fernseher in die Küche gestellt und auf dem Küchensofa geschlafen. Und auch die Kammer nicht mehr benutzt.«
    »Und am Ende bist du dann nach hier unten gezogen.«
    »Ja, da muss ich so viel weniger sauber halten. Und hier unten habe ich doch Waschmaschine und Dusche. Und dann habe ich mir den kleinen Kühlschrank da gekauft. Das reicht für mich.«
    Er zeigte auf einen kleinen Kühlschrank in der Ecke. Darauf stand eine Spülschüssel.
    »Aber was sagen Lena und …« Rebecka suchte nach dem Namen von Sivvings Sohn.
    »Mats. Ach, jetzt kocht der Kaffee. Ja, Lena machte einen Höllenaufstand und scheint zu meinen, dass ihr alter Vater den Verstand verloren hat. Wenn sie mit den Kindern zu Besuch kommt, dann rennen sie im ganzen Haus herum. Und das ist ja auch gar nicht so schlecht, denn sonst könnten wir ja auch gleich verkaufen. Sie wohnt jetzt in Gällivare und hat drei Söhne. Aber die werden jetzt auch so groß, dass sie ihr eigenes Leben leben. Allerdings angeln sie gern, und deshalb sind sie im Frühjahr oft hier. Milch? Zucker?«
    »Schwarz.«
    »Mats ist ja geschieden, aber er hat zwei Kinder. Robin und Julia. Die kommen in den Ferien her. Wie ist es denn mit dir, Rebecka? Kerl und Kinder?«
    Rebecka nippte an dem heißen Kaffee. Er wärmte sie bis in ihre kalten Zehen.
    »Nein, keins von beidem.«
    »Nein, nein, die trauen sich sicher nicht an dich heran.«
    »Wieso das nicht?«, fragte Rebecka lachend.
    »Deine Launen, Mädchen«, sagte Sivving, stand auf und nahm eine Tüte Zimtbrötchen aus dem Kühlschrank. »Bei dir saß das Messer doch immer schon locker. Hier, nimm ein Brötchen. Herrgott, ich weiß noch, wie du damals am Straßenrand Feuer gemacht hast. Da warst du höchstens zwei Hände hoch. Standest wie eine Polizistin mit hocherhobener Hand da, als wir angerannt kamen, deine Oma und ich. Halt! Weitergehen verboten!, brülltest du wütend, und verdammt, was warst du sauer, als wir das Feuer gelöscht haben. Du wolltest darüber doch Fische braten.«
    Sivving lachte bei dieser Erinnerung so sehr, dass er sich eine Träne abwischen musste. Bella hob den Kopf von ihrer Decke und lachte kurz mit.
    »Oder damals, als du Erik einen Stein an den Kopf geworfen hast, weil die Jungs dich nicht auf ihrem Floß mitnehmen wollten«, sagte Sivving und lachte so herzlich, dass sein Bauch bebte.
    »Alles maßlos übertrieben«, sagte Rebecka lächelnd und gab Bella ein Stück von ihrem Zimtbrötchen. »Hast du bei uns Schnee geschippt?«
    »Ja, es ist doch schön für Inga-Lill und Affe, wenn sie etwas anderes tun können, wenn sie mal herkommen. Und mir tut die Bewegung gut.«
    Er streichelte seinen Bauch.
    »Hallo!«
    Auf der Treppe war Sannas Stimme zu hören. Bella fuhr bellend hoch.
    »Hier unten«, rief Rebecka.
    »Morgen«, sagte Sanna und kam herunter. »Schon gut, ich mag Hunde.«
    Das Letzte galt Sivving, der Bella am Halsband hielt. Sanna bückte sich und ließ sich von Bella beschnuppern. Sivving machte ein ernstes Gesicht.
    »Sanna Strandgård«, sagte er. »Ich habe das mit deinem Bruder gelesen. Das war schrecklich. Mein Beileid.«
    »Danke«, sagte Sanna und drückte den geselligen Hund an sich. »Rebecka, Curt hat angerufen. Er ist mit dem Schlüssel unterwegs.«
    Sivving erhob sich.
    »Kaffee?«, fragte er.
    Sanna nickte und ließ sich einen Becher aus dickem Porzellan geben, dessen Rand mit braunen und gelben Blumen bemalt war. Sivving hielt ihr die Brötchentüte hin.
    »Die sind aber lecker«, sagte Sanna. »Wer hat die denn gebacken? Warst du das?«
    Sivving grunzte als Antwort verlegen.
    »Ach, nein, das war Mary Kuoppa. Sie kann die Vorstellung nicht ertragen, dass es in dieser Stadt auch nur eine Tiefkühltruhe gibt, die nicht bis zum Rand mit Brötchen und Kuchen gefüllt ist.«
    Rebecka

Weitere Kostenlose Bücher