Rebel Force 01 - Im Fadenkreuz
dunkelgrauen Hügel aus Fels und Lehm, die sich bis an den Horizont erstreckten. In der schweren Luft waren weder Geräusche zu hören noch eine Bewegung wahrzunehmen. Die Welt schien still und tot zu sein.
Außer.
»Es ist niemand drin«, berichtete Luke, nachdem er das Wrack der Preybird untersucht hatte. Über die Reste der Außenhülle verliefen schwarze Einschussmarken, »Jetzt wissen wir zumindest, dass er nicht tot ist.«
»Noch nicht.«Han deutete auf die großen, nichtmenschlichen Fußabdrücke, die vom Schiff weg in die Hügel führten.
Eine schmale Schleifspur folgte den Abdrücken, als hätte die Kreatur etwas hinter sich hergezogen.
Und die Schleifspur war blutig.
KAPITEL ACHT
Blut sickerte durch den Verband. Ein dunkelroter Fleck breitete sich schnell auf seinem Hemd aus. Er hatte sich tiefer als beabsichtigt geschnitten und spürte bei jedem Schritt, wie das Leben aus ihm wich.
Egal.
Sie würden ihn finden, wenn er gefunden werden wollte. Und wenn das geschah, würde eine tiefere Wunde nur zu seinen Gunsten wirken.
Niemand würde darauf kommen, dass die Schnitte von seinem Messer kamen und nicht von dem Absturz.
X-7 hatte bis zum Absetzen des Notrufs eine Stunde gewartet. Und in der Zwischenzeit war er nicht untätig gewesen. Nach dem Auslegen der Spur hatte er kehrtgemacht, um sich bei seinen »Rettern«auf die Lauer zu legen. Und nun, da sie seinen Spuren folgten, beschattete er sie. Den Wookiee und den kleinen Droiden hatten sie zur Bewachung des Schiffs zurückgelassen. Er beobachtete genau, wie die Prinzessin das Tempo bestimmte, und die beiden Männer ihr nur mit Mühe folgen konnten.
Die Prinzessin war also töricht und ihre Freunde nicht imstande, sie davon abzuhalten, den Schwierigkeiten genau in die Arme zu laufen.
Interessant.
X-7 speicherte diese Erkenntnis für eine zukünftige Verwendung ab. Lautlos blieb er ihnen dicht auf den Fersen. Aus nur wenigen Schritten Entfernung konnte er hören, wie sie sich ständig stritten, wie der Protokoll-Droide sich beschwerte und wie die beiden Männer unterschiedlicher Meinung darüber waren, wohin man nun gehen sollte, nachdem die Spuren nicht mehr lesbar waren.
Sie schienen keine sonderliche Bedrohung zu sein.
Und doch war X-7 nicht so dumm, sich auf den ersten Eindruck zu verlassen. Viele hatten diesen Fehler bei einer Begegnung mit ihm gemacht. Nur wenige lebten noch, um ihn ein zweites Mal begehen zu können.
X-7 zuckte vor Schmerz zusammen und holte sein Pfeilkatapult heraus. Er zielte auf den Größeren und schoss.
Der Mann klatschte sich in den Nacken und betrachtete dann seine Handfläche, wahrscheinlich um nachzusehen, welches Insekt ihn gestochen hatte. Dann zuckte er mit den Schultern und ging weiter.
X-7 machte langsam und ließ ihnen etwas Vorsprung.
Er wollte nicht zu nahe sein, wenn der Pheromon-Pfeil seine Wirkung entfalten und einen Duft verströmen würde, der das nächste Reek anzog. Wenn die Bestie anstatt eines potenziellen Partners eine Gruppe von Menschen fand, würde es höchst. unerfreut sein, wie X-7 annahm.
Wenn die Kreatur dann angriff, würde sich X-7 wieder nähern und zusehen, wie die Gruppe sich verteidigte. Das war die beste Methode, um ihre Schwächen einschätzen zu können. Und wenn die Bestie den tötete, der die Pheromone von sich gab, dann war das umso besser. X-7 würde eingreifen, bevor es der Prinzessin schaden konnte.
Danach würde sie ihm kaum noch misstrauen können.
In der Ferne erklang ein leises Brüllen. Und einen Augenblick später begann der Boden zu beben.
Jetzt geht's los, dachte X-7. Mögen die Spiele beginnen.
Luke hielt sich am nächsten Felsblock fest und versuchte das Gleichgewicht zu behalten, als der Boden erschauderte.
»Mondbeben?«, fragte er.
Leia schüttelte den Kopf und zeigte mit dem Finger über seine Schulter. Luke wirbelte herum. Eine riesige Bestie kam auf Beinen so dick wie Baumstämme auf sie zugestampft. Ihr krummer Rücken war nahezu dreimal so hoch, wie Luke groß war. Aus beiden Seiten ihres Gesichtes ragte ein Horn hervor und ein drittes aus der Stirn, so scharf wie ein Messer und an der Basis dicker als ein menschlicher Körper.
»Sieht aus wie ein Reek.«Luke zog sein Lichtschwert. Die Hutts auf seinem Planeten benutzten sie manchmal als Exekutionstiere. »Sie sind überwiegend Pflanzenfresser, aber.«
»Aber?«, stieß Han hervor und machte einen Satz zur Seite, als das Reek mit einem seiner Baumstammbeine nach ihm trat.
»Aber wenn ihre
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