Rebel Force 03 - Der Attentäter
ihm anfreunden. Han nahm Lores Hand, und beide schlugen ein. »Genau wie in alten Zeiten«, sagte er glücklich.
Lore zuckte zusammen und fuhr sich wieder mit der Hand über seine alte Blasternarbe. »Möchte mal nicht hoffen.«
Der Mann in der grauen Kapuzenrobe schlich sich befriedigt aus dem Spielclub. Han Solo würde den Auftrag annehmen. Er würde in die Imperiale Satellitenstation eindringen und dabei etwas vorfinden, das.
Nun, das war die Frage, oder nicht?
Der Mann begab sich wieder in die Gasse hinter dem Club. In letzter Zeit fühlte er sich im Dunkeln sicherer. »Das gefällt mir immer noch nicht«, murmelte er vor sich hin.
Er blieb einen Moment lang stehen, als wartete er auf eine Antwort, die er womöglich nie erhalten würde, und kam sich dabei ziemlich dämlich vor.
»Wir haben uns auf diesen Kurs geeinigt«, vernahm er die Stimme der Gestalt, die vor ihm in der Luft schillerte. Einerseits bestand sie aus Materie, andererseits nicht; sie war gleichzeitig da und doch nicht da. Der Mann leuchtete von innen, aber er erhellte die Nacht nicht. »Höre auf dein Inneres, Ferus. Du weißt, dass dies der richtige Weg ist.«
»Vielleicht. Aber er fühlt sich falsch an.« Ferus Olins Ausbildung am Jedi-Tempel - einer Zufluchtsstätte, die nicht mehr existierte - lag Jahrzehnte zurück. Dennoch schaffte Meister Obi-Wan Kenobi es sogar noch aus dem Jenseits, ihm das Gefühl zu vermitteln, er wäre ein aufmüpfiger Padawan.
Dabei war Ferus niemals ein aufmüpfiger Padawan gewesen. Er hatte immer getan, was man ihm gesagt hatte, hatte jeden Befehl, ohne ihn zu hinterfragen, akzeptiert, hatte jede Aufgabe perfekt und ohne Zögern erledigt. Bis zu dem Tag, an dem er einen verhängnisvollen Fehler begangen hatte und jemand ums Leben gekommen war. Und nicht nur irgendjemand. Ein Freund.
Und es war nicht nur mein Fehler, dachte er. Auch der von Anakin.
Ferus hatte den Jedi-Orden verlassen. Für immer, wie er damals gedacht hatte. Und jetzt, Jahrzehnte später, stand er hier und lernte wieder etwas von einem Meister.
Er hatte damals, am Tag als Darra Thel-Tanis gestorben war, eine kostbare Lektion gelernt. Manchmal kann eine falsche Entscheidung jemandem das Leben kosten. Ferus hatte sich geschworen, niemals wieder eine solche Entscheidung zu fällen.
Trotzdem hatte er danach noch mehrere getroffen.
»Welche Information auch immer auf dieser Station zu finden ist, ich kann sie selbst aufspüren«, sagte er. »Es gibt keinen Grund, Hans Leben zu riskieren.«
»Er riskiert sein Leben selbst«, widersprach Obi-Wan. »Er trifft seine eigenen Entscheidungen.«
»Aber wir lassen ihm gar keine Wahl!«, hielt Ferus dagegen. »Wir manipulieren ihn!«
Nach fast zwei Jahrzehnten, in denen Ferus verdeckt auf Alderaan gelebt und auf die Prinzessin achtgegeben hatte, war er schließlich auf eigene Faust losgezogen. Darth Vader war auf der Suche nach dem Piloten, der den Todesstern vernichtet hatte, und er durfte keinesfalls die Wahrheit entdecken. Wenn er Luke fand - wenn er die Wahrheit erriet -, dann war alles verloren.
Ferus verfolgte die Fährte eines Ersten Lieutenants namens Slej Hant, eines Imperialen Offiziers, den Vader damit beauftragt hatte, die Information aufzuspüren. Doch bei der Durchquerung des Arkanis-Sektors hatte einer von Ferus' Informanten ihm den Tipp gegeben, dass es noch einen zweiten Imperialen gab, der sich auf derselben Mission befand. Seinem Informanten zufolge hatte sich der hochrangige Offizier auf einer Satellitenstation im Zoma-System niedergelassen, einem fast vergessenen Außenposten, der ihn von Vaders neugierigen Blicken fernhielt.
Ferus' Spion behauptete, dass der Mann alles daransetzte, den Zerstörer des Todessterns noch vor Vader zu finden - und dass er kurz vor der Aufklärung stand.
Auch Slej Hant näherte sich jener gefährlich schnell, und er wollte demnächst zum Subterrel-Sektor aufbrechen, einer weit entfernten Ecke der Galaxis, noch außerhalb des Outer Rim. Kaum vorstellbar, dass ein Imperialer Agent hier irgendetwas zu suchen hatte.
Außer er war nach Polis Massa unterwegs, dem kargen, weit abgelegenen Planetoiden, auf dem Luke Skywalker und Leia Organa zur Welt gekommen waren.
Ferus war hin- und hergerissen. So sehr er sich auch wegen des anderen Imperialen sorgte, er durfte nicht zulassen, dass Vaders Handlanger Lukes und Leias Identität herausfand. Obi-Wan hatte wie immer den Überblick in dem Durcheinander behalten und mit einer Sicherheit, die einen
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