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Rebellin der Leidenschaft

Titel: Rebellin der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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sie zu wollen vermeinte. Sie war unbesonnen, leichtsinnig, unkonventionell, und in diesem Fall auch töricht. Er wusste es besser. Sie wollte ihn nicht heiraten, aber das würde ihn nicht davon abhalten, zu tun, was seiner Meinung nach das Richtige war.
    Und das bedeutete, sie zu seiner Frau zu machen.
    Weniger als eine Stunde später kehrte der Herzog zu den Sheltons am Tavistock Square zurück. Der Butler öffnete; er übergab rasch seinen Mantel und die Handschuhe und fragte nach dem Grafen. Er sei anwesend, hieß es, und so ließ Hadrian sich in das Arbeitszimmer des Hausherrn führen.
    Natürlich umging er einmal mehr die Etikette. Insbesondere bei einer derart brisanten Angelegenheit hätte er eine formelle Note mit der Bitte um ein Gespräch mit Shelton zum nächstmöglichen Zeitpunkt senden sollen.
    Doch Hadrian dachte, er müsse die Sache so rasch wie möglich klären.
    Nicholas Bragg Shelton begrüßte ihn ungezwungen, und damit wusste Hadrian, dass jeglicher Fehltritt, den er sich mit Sheltons Tochter während der Jagd geleistet hatte, verziehen war. Aber er wusste auch, dass er Shelton jetzt einen gehörigen Schock versetzen würde, es war einfach unvermeidbar. Hadrian hoffte, dass seine ehrbaren Absichten dazu beitragen konnten, diese äußerst unangenehme Situation zu erleichtern.
    »Hallo Hadrian. Was führt Sie so unerwartet zu mir?«
    »Nicholas.« Die beiden Männer schüttelten sich die Hände. »Ich muss mich dafür entschuldigen, dass ich so unangekündigt hereinplatze«, begann er, doch Shelton winkte ab.
    »Sie sollten mich doch besser kennen. Ich mache mir nichts aus Förmlichkeiten, und so habe es schon immer gehalten. Soll ich Tee kommen lassen, den mögen Sie doch immer so gern?«
    Hadrian schüttelte den Kopf und fragte sich, ob Sheltons Haltung vielleicht eine Erklärung für Nicoles unkonventionelle Art war. Er ließ sich in einen großen, smaragdgrünen Ohrensessel fallen; der Graf setzte sich ihm gegenüber. »Ich komme gleich direkt zur Sache, Nicholas. Ich möchte Ihre Tochter heiraten.«
    Shelton schrak auf, fasste sich wieder und starrte Hadrian unverwandt an. »Nicole?« fragte er.
    »Ja.«
    »Ich glaube, da haben Sie mich jetzt absolut kalt erwischt.«
    »Irgendwie hatte ich das schon befürchtet«, murmelte Hadrian.
    Shelton neigte sich mit durchbohrendem Blick zu ihm. »Elizabeth ist doch eben erst ins Grab gelegt worden!«
    »Das ist unglücklicherweise richtig.«
    Der Blick des Grafen wurde stahlhart. »Wieso kommen Sie dann gerade jetzt zu mir? Sie wissen doch verdammt gut, dass Nicole mit Heiratsanträgen nicht gerade überschwemmt wird. Es gäbe doch kaum etwas zu befürchten, wenn Sie noch sechs Monate gewartet hätten, bevor Sie mich um ihre Hand bitten.«
    Hadrian verzog das Gesicht. Sechs Monate zu warten hätte sich unter Umständen desaströs auswirken können, doch das wollte er nicht so direkt aussprechen, zumindest noch nicht.
    Shelton stand abrupt auf. »Gibt es irgendeinen Grund für diese Eile?«
    Nun erhob sich auch Hadrian. »Leider ja.«
    Shelton erstarrte und sagte nichts.
    »Mein Benehmen war indiskret.«
    Ein weiteres Schweigen. »Wie indiskret?«, fragte Shelton dann.
    »Nicole könnte schwanger sein.«
    Der Graf atmete tief ein.
    Hadrian ließ ihm Zeit, diese Information zu verdauen.
    Shelton schob heftig seinen Stuhl zurück und trat an die vom Boden bis zur Decke reichenden Fenster, von denen aus der herrliche Garten vor dem Haus zu sehen war.
    »Soso«, sagte er nur. »Unter diesen Umständen verstehe ich Ihre Eile.« Er wandte sich zu Hadrian um und musterte ihn mit einem eisernen, sprühenden Blick aus seinen grauen Augen, einem Blick, der jeden anderen Mann extrem eingeschüchtert hätte.
    »Ich hätte große Lust, Ihnen einen Hieb mitten ins Gesicht zu verpassen, Hadrian!«
    Der Herzog erwiderte nichts.
    »Aber ich bin kein Narr, auch wenn sich meine Tochter offenbar wie ein solcher benutzen hat lassen. Trotz dieser unglücklichen Tatsache wissen Sie und ich sehr wohl, dass dies das Beste ist, was ihr passieren konnte.«
    Hadrian nickte, erleichtert darüber, dass das Schlimmste offenbar damit überstanden war. »Wenn es passt, dann werde ich gleich morgen früh meine Anwälte vorbeischicken, damit sie die Heiratsverträge aufsetzen.«
    »Sie wollen keine Details aushandeln?«
    »Auch wenn die Mitgift Ihrer Tochter nicht mehr wäre als ein Penny, würde ich sie heiraten«, entgegnete Hadrian kategorisch.
    »Natürlich«, meinte Shelton. »Ehre

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