Rebellin der Leidenschaft
breit!«
Seine Worte ließen Isobel endgültig erstarren. Doch noch ehe sie reagieren konnte, öffnete er ihre Schenkel - und dann riss er sie auseinander. Hätte sie gewusst, dass der Schmerz so groß sein würde, dann wäre sie vorbereitet gewesen und hätte nicht geschrien. Aber sie hatte keine Ahnung, sie war absolut unvorbereitet, und sie brüllte geradezu. Zum Glück kam Francis sehr rasch zum Höhepunkt und zog sich danach augenblicklich zurück.
Ein grausames Wort hatte er allerdings noch für sie parat. »Ich hoffe, dass du noch besser wirst.«
Von da an hasste Isobel ihn. Sie war nie zuvor missbraucht worden, weder physisch noch verbal. Und sie war keine Frau, die ihre Gefühle verbergen konnte. Francis hatte seinen Spaß. Sie erkannte rasch, dass er sich über ihren Hass freute, und es gefiel ihm, ihr wehzutun.
Zum Glück kam er nicht sehr häufig in ihr Bett.
Zwar verachtete Isobel ihren Gatten, doch sie war eine Adelige von Geburt, und es fiel ihr nicht schwer, eine zukünftige selbstbewusste Herzogin zu sein. Wenigstens einmal in der Woche gaben sie eine Gesellschaft, und sie war eine hervorragende Gastgeberin und galt schon bald als eine der besten im ganzen Reich. Sie erhielt mehr Einladungen, als sie annehmen konnte, und war jeden Abend aus, ohne Francis, der mit seinen Freunden eigene Wege ging.
Mit dem Herzog und der Herzogin kam Isobel bestens aus, ja, sie war geradezu begeistert von ihnen. Die Herzogin war eine strenge, zurückhaltende Frau, doch wenn sie jemanden lobte, dann war es ehrlich gemeint, und sie akzeptierte Isobel. Der Herzog war freundlich, herzlich und zuvorkommend und sehr von ihr angetan. Isobel konnte nicht begreifen, wie zwei so nette Menschen einen so grausamen Sohn haben konnten.
Schon bald kamen ihr Gerüchte zu Ohren. Offensichtlich verbrachte Francis seine ganze Zeit mit einem wilden Haufen junger Männer, von denen die meisten noch Junggesellen waren. Sie vertrieben sich die Zeit mit Glücksspielen, Rennen, Trinken und der Jagd. Von einer der Frauen aus ihren Kreisen erfuhr Isobel außerdem, dass Francis eine Tänzerin als Geliebte hatte.
Sie war wütend. Natürlich wusste sie, dass viele Männer sich eine Geliebte hielten, aber es war ihr nie in den Sinn gekommen, dass ihr Gatte ein Mann wie alle anderen war. In der Tat hatte sie nicht im Traum daran gedacht, dass es eine Ehe wie die ihre noch einmal geben könnte! Es war die größte Verletzung ihres Stolzes, dass Francis die meisten seiner Nächte mit einer anderen Frau verbrachte - auch wenn sie ihn gar nicht bei sich zu Hause haben wollte. Und das Schlimmste war, dass die ganze Welt über seine Untreue Bescheid wusste.
»Ich habe gehört, dass du eine Geliebte hast, Francis!«, stellte sie ihn wutentbrannt zur Rede. »Und offenbar ist das auch noch stadtbekannt. Ist das wahr?«
Francis fackelte nicht lange. Seine Hand war so schnell, dass Isobel sie gar nicht kommen sah. Er schlug ihr so hart ins Gesicht, dass sie zu Boden fiel und einer Ohnmacht nahe war. Als sie allmählich wieder etwas sehen konnte und den pochenden Schmerz in ihrem Gesicht zu spüren begann, beugte sich Francis über sie. »Wage es nicht noch einmal, so mit mir zu sprechen, Isobel. Was ich tue, geht dich absolut nichts an. Du hast nur einen Zweck in meinem Leben. Und der ist, mir meinen Erben zu geben!«
Isobel war klug genug, nicht zu antworten und sich nicht von der Stelle zu rühren. Er ließ sie auf dem Boden liegen und ging einfach weg. Erst als er fort war, setzte sie sich auf. Trotz ihrer Schmerzen funkelten ihre Augen vor Zorn.
Es gab keine Illusionen mehr, die zerstört werden konnten, keine Unschuld mehr zu verlieren. Und sie war noch keine achtzehn Jahre alt.
Isobel konnte keinen Sohn bekommen. Francis kam immer seltener in ihr Bett, was auch nicht weiterhalf. Doch je mehr Zeit verstrich, ohne dass sie schwanger wurde, desto mehr beschuldigte er sie, unfruchtbar und wertlos zu sein, und desto rascher fand er eine Entschuldigung für seine Schläge.
Vier Jahre nach ihrer Hochzeit starb der Herzog von Clayborough. Isobel war tief traurig über den Verlust dieses Mannes, der ihr ein so guter Freund und fast ein Ersatzvater geworden war, und sie weinte bei seiner Bestattung sehr. Francis hingegen zeigte keinerlei Trauer; er war nur begierig darauf, den Titel des Herzogs an sich zu reißen. Seine Trauer in Abgeschiedenheit dauerte nicht einmal eine Woche lang.
Isobel war wütend auf ihn. Doch sie bemühte sich, ihn zu
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