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Rebellin der Leidenschaft

Titel: Rebellin der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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das Pech haben, kein Kind zu bekommen, dann würde Clayborough den de Warennes zufallen. Wenn sie aber ein Kind bekämen, dann hieße es mit Familiennamen de Warenne Braxton-Lowell. Roger hatte also in jedem Fall für seine Familie erreicht, was er wollte.
    Der Vertrag wurde ordnungsgemäß unterschrieben und ausgefertigt. Doch die Freundschaft zwischen Roger und Jonathan hatte gelitten. Der Herzog von Clayborough konnte dem Grafen von Northumberland nicht verzeihen, was dieser ihm abgefordert hatte.
    Isobel war sechzehn, und zum ersten Mal in ihrem Leben war sie unglücklich. Ein Jahr zuvor hatte ihr Vater eine Frau geheiratet, die nicht viel älter war als sie selbst, und seither hatte sich ihre Beziehung drastisch verändert. Claire, seine neue Ehefrau, war eine Witwe Anfang zwanzig, eine phantastisch aussehende, dunkelhaarige Schönheit, von der ihr Vater sich keine Sekunde trennen konnte, wie es schien. Plötzlich war Isobel nicht mehr das Zentrum seiner Welt. Plötzlich nahm er sie kaum mehr wahr.
    Als der Graf ihre Verlobung bekannt gab, war Isobel begeistert. Sie freute sich darauf, ihr Zuhause zu verlassen - und auch ihren Vater. Sie war so sehr erpicht darauf, dass sie sogar forderte, ihre Hochzeit vorzuverlegen, und ihr Vater stimmte zu.
    Ohne Francis je gesehen zu haben, hatte sie sich bereits in ihn verliebt. Sie wusste alles über Francis Braxton-Lowell. Er war zwölf Jahre älter als sie und der begehrteste Junggeselle in ganz Großbritannien. Er war blond und verwegen; die Mädchen gerieten in Verzückung, wenn sie ihn trafen. Als Isobel ihn kennen lernte, war sie nicht enttäuscht. Er sah hinreißend aus, und seine verächtliche Arroganz machte ihn nur noch attraktiver.
    Im Mai 1861, an Isobels siebzehntem Geburtstag, wurden sie vermählt. Und ihre Illusionen wurden mit einem Schlag zerstört.
    Bis zur Hochzeitsnacht war Francis immer der perfekte Gentleman gewesen. Tatsächlich hatte er sie nicht ein einziges Mal geküsst und ihr auch nicht einmal die blumigen Schmeicheleien dargeboten, an die sie so sehr gewöhnt war. Nicht, dass ihr das etwas ausgemacht hätte. Er war der Prinz ihrer Träume, er konnte gar nichts falsch machen. Es war seine Kultiviertheit, so sagte sie sich, die ihn so distanziert erscheinen ließ - und so aufregend.
    Sie wusste nur vage, was sie in der Hochzeitsnacht erwartete. Ihre Großmutter hatte ihr einigermaßen detailliert erklärt, was ihr Gatte tun würde. Isobel war schockiert gewesen - aber auch freudig erregt. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein Mann ein Anhängsel hatte, das groß und steif wurde und das er in sie hineinschieben würde. Der Gedanke an die Küsse, die ihrer Großmutter zufolge sicher dem bedeutsamen Ereignis vorausgehen würden, erregte sie sogar noch mehr. Wie sie sich nach Francis’ Küssen gesehnt hatte!
    Francis kam zu ihr mit einem kalten Funkeln im Blick - er lächelte nicht, er bot ihr keinen Trost, keine Zärtlichkeit, nicht ein liebevolles Wort. »Bist du bereit für mich?«, frage er stattdessen spöttisch und musterte sie, an die geschlossene Schlafzimmertür gelehnt.
    Isobel spürte Panik in sich aufsteigen. Sie hatte nichts an als ein hauchdünnes, wunderschönes Nachthemd, ihr Haar fiel in weichen Wellen bis zur Taille. Doch er schien völlig unbeeindruckt, ja gleichgültig. »Ja«, sagte sie und schaffte es, ihre Stimme fest klingen zu lassen und sogar zu lächeln.
    »So ein tapferes Mädchen«, spottete er erneut und kam auf sie zu. »Aber wirst du in einer Minute auch noch so tapfer sein?«
    Ihre Augen weiteten sich, sie suchte nach Worten. Sie konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er sie nicht nur nicht liebte - er konnte sie noch nicht einmal leiden! Aber nein, das konnte nicht sein, sie musste sich irren.
    Er warf seinen Morgenmantel zur Seite, und nun sah Isobel zum ersten Mal einen nackten Mann. Francis war schlank und sehr muskulös, doch darauf konnte sie ihr Augenmerk gar nicht richten. Es galt allein dem Anhängsel, von dem ihre Großmutter gesprochen hatte, und es kam ihr riesig vor und jagte ihr große Angst ein.
    Lachend legte er sich auf sie. »Na, jetzt sind wir wohl nicht mehr so tapfer, was?«
    »Francis, warte!«, rief sie in Panik.
    Er ignorierte ihren Schrei und küsste sie.
    Isobel würgte sofort. Sein Atem stank nach Zigaretten und Whiskey. Sein Kuss war nass und glibberig - sie mochte es überhaupt nicht.
    »Eine frigide kleine Hexe bist du, was?«, murmelte er. »Los, mach die Beine

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