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Rebellin der Leidenschaft

Titel: Rebellin der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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verkrampfte sich und trat einen Schritt zurück. »Ich werde Elizabeth immer vermissen, aber sie ist nun einmal tot.«
    »Ich meine, mit deiner Hochzeit. Mit deiner Braut.«
    Mit einem höflichen Lächeln wandte er sich wieder ihr zu. »Ich übernehme für mein Verhalten die volle Verantwortung, Mutter. Was möchtest du sonst noch von mir hören? Dass ich in Lady Shelton wirklich verliebt bin? Ich versichere dir, das bin ich nicht.«
    »Ich verstehe.« Isobel lächelte.
    »Billigst du meine Heirat?«, fragte er. »Ich weiß, sie wird nicht die beste Herzogin abgeben, aber ich denke, mit der Zeit wird sie es schon lernen.«
    »Ganz im Gegenteil«, widersprach Isobel, immer noch lächelnd. »Ich glaube, sie wird eine gute Herzogin und eine ganz wunderbare Gemahlin.«
    Hadrian war verblüfft. Er wurde etwas rot, hüstelte und lockerte sich die Krawatte. »Es freut mich, dass du das denkst.«
    »Sie ist eine gute Frau. Ich mag sie. Ich bewundere ihre Charakterstärke und ihr unabhängiges Denken.«
    Hadrian seufzte. »Soso. Mutter, sie ist absolut gegen diese Heirat. Ihr >unabhängiges Denken« bereitet mir schon jetzt die größten Probleme.«
    Isobel lachte auf. »Das kann ich mir vorstellen. Hadrian, du bist einfach viel zu streng und moralisch. Ein wenig Unschicklichkeit in deinem Leben wird dir gut tun.«
    »Ein wenig Unschicklichkeit in meinem Leben wird mir gut tun?«, wiederholte er ungläubig. »Das verstehe ich wirklich nicht, Mutter. Offenbar bin ich doch bei weitem nicht streng und moralisch genug.«
    Isobel wurde wieder ernst. »Liebling, wir machen alle Fehler. Du bist nicht der einzige gewissenhafte Mann, der seiner Leidenschaft für eine Frau unterliegt. Du kannst es mir ruhig glauben, wenn ich dir sage, dass ein oder zwei gute Portionen von Nicole Sheltons unabhängigem Denken genau das ist, was du brauchst.«
    »Eine Portion von Nicole Shelton entspricht hundert Portionen von jeder anderen Frau! Nicole macht keine halben Sachen, Mutter. Wenn sie etwas riskiert, dann geht sie aufs Ganze. Wirfst du mir etwa vor, zu anständig zu sein?«
    »Tue ich das?«
    »Wäre es dir lieber, wenn ich wäre wie Francis?«
    Isobels Miene verdüsterte sich augenblicklich. »Natürlich nicht. Du bist in nichts wie er, Hadrian, in nichts!«
    »Wirklich?«, fragte er sie kühl und schenkte sich noch eine Tasse Tee ein. »Vielleicht sieht Lady Shelton das ganz anders.«
    Seine Mutter erschrak. »Was soll denn das heißen?!«
    »Nun, ich fürchte, sie findet mein Benehmen etwas verwerflich. Und ganz ehrlich gesagt, das war es auch. Ich habe wohl mehr von Francis in mir, als ich je vermutete.«
    Isobel war bleich vor Zorn. »Das ist nicht wahr!«
    Er blickte mit einer leicht spöttischen Miene zu ihr auf. »Wir haben alle eine dunkle Seite, Mutter. Und bei manchen ist sie eben dunkler als bei anderen.«
    Isobel war sprachlos.
    »Ich wollte dich nicht verstimmen«, sagte der Herzog rasch. »Dieses Thema ist zu bedrückend. Sollen wir die Hochzeitspläne besprechen? Ich habe beschlossen, die ganze Londoner Gesellschaft einzuladen, damit alle sehen, dass wir nichts zu verbergen haben.«
    »Hadrian.« Isobel trat zu ihm und berührte seinen Arm. »Du bist nicht wie Francis. Es bestürzt mich, wenn du so redest. Du bist ganz und gar nicht so wie er!« Sie fühlte sich schuldig, schließlich machte sie sich schuldig, indem sie ihrem Sohn die Wahrheit verschwieg.
    »Ich hätte das gar nicht ansprechen sollen.« Seine Miene war verschlossen; sie wusste, er würde ein solch unangenehmes -und intimes - Thema nicht mehr mit ihr diskutieren.
    Isobel wandte sich von ihm ab. Ihr Herz pochte, ihre Hände waren feucht. Francis war nun schon seit zwei Jahren tot und begraben. Sie hatte gedacht, er würde in ihrem und Hadrians Leben keine Rolle mehr spielen. Doch ein Blick in das finstere Gesicht ihres Sohnes sagte ihr, dass Francis nicht nur sie noch immer verfolgte, sondern auch Hadrian. Oh Gott! Sie musste ihm endlich die Wahrheit sagen!
    Sie beschloss, es zu tun. Sie hatte nicht gewusst, dass Francis für Hadrian nach wie vor eine Rolle spielte, obwohl er doch längst nicht mehr am Leben war, dass ihr Sohn sich vorwarf, ein Ungeheuer wie Francis zu sein, und dass er dachte, Nicole würde ihn für ebenso ehrlos halten. Hadrian war der ehrenhafteste Mann, den sie kannte - und als solcher hatte er jedes Recht, die Wahrheit zu kennen.
    Isobel zitterte. Der Zeitpunkt war noch nie so passend gewesen. Schließlich war er im Begriff zu heiraten;

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