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Rebellin der Leidenschaft

Titel: Rebellin der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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ein Teil von Clayborough. Es war nicht, weil sie Clayborough liebte - wiewohl sie das tat. Es war, weil sie an Loyalität, Pflicht und Ehre glaubte. Wenn sie das nicht tat, dann war sie nicht Isobel de Warenne Braxton-Lowell. Wenn sie das nicht tat, dann war sie niemand. Er verließ abrupt den Raum, mit fahlem Gesicht. Denn er hatte erkannt, was er nie haben würde. Was sie beide nie haben würden.
    * * *
    Isobel blieb drei Monate lang mit Hadrian Stone in Virginia. Es war eine bittersüße Zeit. Sie versuchten beide, nicht an ihren Abschied zu denken, versuchten verzweifelt, nur in der Gegenwart zu leben. Noch nie hatte Isobel so sehr geliebt. Und noch nie hatte sie so sehr gelitten wie an dem Tag, als sie Amerika schließlich verlassen musste.
    Inzwischen kannte er sie so, wie es nur ein Mann kann, der eine Frau aufrichtig liebt. Er brachte das Gespräch nicht wieder darauf, dass sie Francis verlassen solle. Er wusste, wie sehr sie litt. Er begleitete sie zum Hafen.
    Isobel hatte sich fest vorgenommen, nicht zu weinen, denn wenn sie erst einmal anfing, dann würde sie den Ansturm ihrer Gefühle nicht mehr bremsen können. Sie weigerte sich zudem, Zweifel zu hegen.
    Es würde so leicht sein, bei ihm zu bleiben und der Person, die sie war, den Rücken zuzukehren, wenn sie nur daran zu denken wagte, es zu tun. Sie musste ihre Gedanken unter allen Umständen dieser Möglichkeit verschließen, die nicht existierte - nicht existieren konnte.
    Er umfasste mit beiden Händen ihre Schultern. Hinter ihnen lag ein anderer Clipper an der Mole, nicht die Sea Dragon, sondern eine mäßige Kopie. Der Himmel über ihnen war makellos blau. Frühling lag in der Luft, doch ihre Herzen waren schwer wie Blei.
    »Ich liebe dich und ich achte dich«, sagte er schließlich und blickte ihr unverwandt in die Augen. »Deshalb lasse ich dich die wichtigste Entscheidung deines Lebens treffen. Wenn es das ist, was du glaubst, tun zu müssen, dann helfe ich dir dabei.«
    Sie konnte die Tränen nicht länger zurückdrängen; mit aller Heftigkeit brachen sie aus ihr hervor.
    »Ich werde dich immer lieben«, fuhr er mit belegter Stimme fort. »Und ich werde immer für dich da sein. Falls du es dir anders überlegst - nächstes Jahr, im Jahr darauf, oder in zehn Jahren - ich werde da sein. Es wird nie eine andere geben, Isobel. Nie.«
    »Ich will nicht, dass du auf mich wartest!«, versuchte sie ihm zu sagen, aber es war eine Lüge, und sie wussten es beide.
    »Es wird nie eine andere geben«, wiederholte er. »Ich liebe dich, Isobel.«
    Von ihren Tränen geblendet, betrat Isobel das Schiff. Ihr Kummer war so groß, dass sie während der Reise das Bett hüten musste. Sie verließ Amerika, und in Amerika ließ sie ihr Herz zurück. Denn es gehörte Hadrian Stone, und ihm würde es immer gehören. Sie kehrte nach England zurück, aber als eine andere; sie war nie mehr die, die sie einst gewesen war.
    Er war sich sicher, sie nicht richtig verstanden zu haben. »Wie bitte?«, fragte Hadrian nach.
    Isobel war kreidebleich. »Hadrian ... Ich hätte es dir schon lange sagen sollen. Francis ist nicht dein Vater.«
    Der Herzog von Clayborough war perplex.
    Sie hatten soeben ihr Essen beendet und sich in einen der gemütlicheren Salons zurückgezogen, damit die Herzoginwitwe einen Portwein zu sich nehmen konnte, wenngleich Damen nur selten etwas Stärkeres tranken als Sherry. Die beiden schweren, glänzenden Teakholztüren hatten sich kaum hinter ihnen geschlossen, als Isobel ihren Sohn bat, Platz zu nehmen. Verwirrt war er der Aufforderung nachgekommen. Und dann hatte sie ihm eröffnet, dass Francis nicht sein Vater war.
    »Soll das etwa ein schlechter Scherz sein?«, fragte er. Doch sein Herz schlug so laut, dass er seine Worte kaum hören konnte.
    »Es ist kein Scherz. Francis«, sie schluckte nervös, »Francis ist nicht dein Vater.«
    Hadrian war wie vom Blitz getroffen. Sein rasender Puls beschleunigte sich noch mehr. Die Worte seiner Mutter hallten in seinem Kopf wider. Francis ist nicht dein Vater. Es war unmöglich, es war unglaublich; es war ein wahr gewordener Traum für einen Mann, der nie träumte.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Isobel ängstlich. »Hier, nimm einen Schluck davon.« Sie beugte sich über ihn und bot ihm ihren Portwein an. Ihre Hände zitterten.
    Hadrian ergriff mit unbedachter Härte ihr Handgelenk. »Francis ist nicht mein Vater?«
    »Nein.«
    Er sprang auf. »Wer ist es dann?«
    »Du tust mir weh!«, stieß Isobel

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