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Rebellin der Leidenschaft

Titel: Rebellin der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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findet Dragmore auf einmal langweilig«, antwortete Regina an Nicoles Stelle und bedachte ihre Schwester mit einem scharfen Blick. »Weißt du denn Näheres, Martha?«
    »Was meinst du damit?« Martha wandte sich wieder an Nicole. »Es ist so schön, dass du hier bist!« Sie warf einen langen, bedeutungsschwangeren Blick auf ihre Freundin, den Nicole nicht recht deuten konnte,.
    »Lord Hortense ist da«, flüsterte Regina plötzlich aufgeregt. »Nicole, rasch, sieh nur!«
    Nicole folgte dem Blick ihrer Schwester und stellte fest, dass ein dunkler, gut aussehender Mann um die dreißig zu ihnen herüberschaute. Galt sein Blick ihr oder ihrer Schwester? Regina zupfte an ihrer Hand. »Sieht er nicht phantastisch aus? Er ist auch ziemlich vermögend, und sein Ruf ist ebenso tadellos wie seine Manieren. Er hat mich schon zweimal besucht! Nicole, ich glaube, er macht mir den Hof. Ich glaube, er wird bei Vater um meine Hand anhalten!«
    Nicole betrachtete den gut aussehenden Lord ein weiteres Mal verstohlen und errötete ob des unverschämten Blicks, den sie von ihm erntete. Diesmal hatte sie keinen Zweifel mehr. Rasch wandte sie sich ab. »Du bist doch noch so jung, Regina! Das ist doch sicher nicht dein einziger Verehrer?« »Natürlich nicht«, sagte Regina, doch das Strahlen in den Augen ihrer Schwester gab Nicole zu denken. »Aber ich - ich liebe ihn, Nicole.«
    Nicole biss sich auf die Lippen und tauschte nur einen besorgten Blick mit Martha aus. Instinktiv konnte sie für Lord Hortense nur Verachtung empfinden.
    »Ich laufe jetzt mal ein bisschen rum«, sagte Regina aufgeregt, und die beiden Mädchen sahen sie in der Menge verschwinden - natürlich in Richtung Lord Hortense.
    Der hingegen warf schon wieder einen schmachtenden Blick auf Nicole. Sie kehrte ihm rasch den Rücken zu. »Er wird ihr das Herz brechen«, zischte sie.
    »Er macht jedenfalls kein Hehl daraus, dass du sein Interesse geweckt hast«, sagte Martha. »Normalerweise würde ich mir keine Sorgen machen, denn Regina ist sehr beliebt und verliebt sich jede Woche in einen anderen. Aber ich fürchte, diese Geschichte mit Lord Hortense bedeutet ihr mehr. Seit zwei Monaten spricht sie nur noch von ihm.«
    »Oh weh«, seufzte Nicole. »Irgendwie muss ich es schaffen, sie vor ihm zu warnen.«
    »Ja, tu das. Nicole, er ist da!«
    Nicole erstarrte. »Wer? Der Herzog?«, fragte sie sehr leise. Ihr Herz machte einen wilden Sprung.
    »Ja.« Martha durchforschte die Menge. »Ich habe ihn vor einer Weile hier gesehen, offenbar ist er erst kürzlich nach London zurückgekehrt.« Sie blickte wieder auf ihre Freundin. »Nicole, was hast du vor?«
    »Ach, Martha«, rief Nicole. »Wenn du nur wüsstest! Ich konnte einfach nicht in Dragmore bleiben.«
    Martha umklammerte ihren Arm. »Ich sehe ihn.«
    Nicole schluckte, dann folgte sie Marthas Blick. Bei seinem Anblick verkrampfte sich ihr ganzer Körper.
    Er sah in seinem nachtschwarzen Frack einfach phantastisch aus. Mit seiner stattlichen Größe und seinen breiten Schultern überragte er die Menge deutlich. Im Vergleich zu ihm wirkten die Männer um ihn herum völlig unscheinbar, ihre Gesichter wachsbleich gegen seinen bronzefarbenen Teint, ihre Gestalten schmächtig gegen seinen kraftvollen Körper. Sein Haar war noch immer zu lang, es reichte ihm ein Stück über seinen Kragen. Nicole musste lächeln, als sie daran dachte, dass er offenbar nach wie vor eine gewisse Abneigung gegen seinen Friseur hegte. Nur ein Mann wie der Herzog konnte sich so etwas leisten.
    Er wirkte auch hier so gelangweilt und rastlos wie bei den Adderlys. Zwar schien er einer älteren Dame zu lauschen, denn er hatte den Kopf zu ihr herabgeneigt, doch seine Blicke schweiften rundum. Schließlich richtete er sich wieder zu voller Größe auf, lächelte etwas gezwungen und nickte zustimmend. In diesem Moment fiel sein ruheloser Blick auf sie.
    Er erstarrte, wie vom Donner gerührt. Ein ungläubiges Staunen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Nicole konnte nicht von ihm wegsehen und er nicht von ihr. Obwohl sie ziemlich weit voneinander entfernt standen, konnte Nicole sein Mienenspiel lesen. Das ungläubige Staunen wich aufgebrachter Erregung, und schließlich glitt sein Blick ihren Körper hinab bis zu den Füßen und wieder hinauf. Es war keine höfliche Prüfung, es war nicht der Blick eines Gentleman.
    »Er ist wütend«, meinte Martha erschrocken. Nicole hatte sie ganz vergessen, wie sie außer ihm alles und jeden vergessen hatte.
    »Er

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