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Rebellin der Leidenschaft

Titel: Rebellin der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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anderen ihr Spiel unterbrochen und standen um den Platz herum. Auch Elizabeth war an den Zaun getreten. Stacy hechelte, doch Nicole atmete noch immer ziemlich ruhig.
    »Reicht es?«, fragte Nicole ironisch.
    »Es stimmt, was alle Leute sagen!«, brachte Stacy nach Luft ringend heraus. »Sie sind keine Lady, Sie spielen ja nicht einmal Tennis wie eine Lady!« Damit stolzierte sie vom Platz.
    Nicole wurde rot vor Scham und Wut, denn Stacy hatte ebenso entschlossen um den Sieg gerungen wie sie. Die anderen Ladys wandten sich ab, nur Martha und Elizabeth blieben stehen. Langsam ging Nicole zu den beiden.
    »Bitte verzeihen Sie Stacy«, sagte Elizabeth und legte die Hand sanft auf Nicoles Arm.
    Nicole zog den Arm weg.
    »Normalerweise ist sie nicht so grob, ich weiß gar nicht, was in sie gefahren ist«, sagte Elizabeth flehentlich.
    Nicole blieb stumm, bis sich Elizabeth schließlich von ihr abwandte.
    »Das war ein Fehler«, sagte Nicole zu Martha.
    »Ich hatte ganz vergessen, dass diese Hexe Stacy hier sein würde. Es tut mir aufrichtig Leid, Nicole, aber denk daran: Sie ist allen gegenüber schrecklich, die sich nicht von ihr betören lassen. Nur weil sie Northumberlands Nichte ist, glaubt sie, dass sie alle herumkommandieren kann. Wenn sie nicht hier gewesen wäre, wären die anderen Mädchen sicher viel netter gewesen.«
    »Deine Freundinnen waren entsetzt, als ich kam.«
    »Das stimmt nicht. Julie und Abigail sind einfach nur schüchtern und zurückhaltend. Gib ihnen noch einmal die Chance, dir zu zeigen, wie nett sie sein können.«
    Nicole nickte und sie gingen zur Gruppe zurück, die sich nun um den Tisch versammelt hatte und Limonade trank. Elizabeth saß mit Stacy etwas abseits. Ungläubig bemerkte Nicole, dass sie die Brünette tatsächlich ausschimpfte.
    »Wie konntest du nur so grob sein, Stacy? Es war wirklich unerträglich! Du musst dich auf der Stelle bei Lady Shelton entschuldigen!«
    »Ich? Mich entschuldigen? Bei dieser Barbarin? Manchmal bist du einfach blind, Elizabeth. Du siehst in allen nur das Gute. Hast du denn noch nicht von ihr gehört? Sie ist eine Persona non grata, daran wird sich nie etwas ändern!«
    »Du bist unfreundlich und herzlos, und das ist ungehörig«, rügte sie Elizabeth. Dann sah sie Nicole und Martha und hielt inne. »Geht ihr schon? Vielleicht sollten wir noch einmal die Partnerinnen wechseln, wir haben noch etwas Zeit.«
    Nicole konnte es kaum fassen. Diese Frau hatte sie, eine Fremde, ihrer Cousine gegenüber verteidigt, und jetzt bemühte sie sich offenkundig auch noch, den Nachmittag für Nicole zu retten. »Ich habe leider noch eine andere Verabredung«, sagte sie.
    »Dann werden wir auf alle Fälle ein andermal spielen«, erwiderte Elizabeth. »Es hat mich sehr gefreut, Sie kennen zu lernen, Lady Shelton!«
    »Gleichfalls«, brachte Nicole heraus. Sie konnte einfach nicht grob zu ihr sein.
    Wenig später saßen sie und Martha schweigend in deren Kutsche. Nach geraumer Zeit brach Martha das Schweigen. »Was denkst du gerade?«, fragte sie Nicole.
    Nicole biss sich auf die Lippen und blickte voller Verzweiflung nach oben. »Ich denke, dass sie nicht nur hübsch, sondern auch sehr nett ist.« »Ja, das ist sie wirklich«, sagte Martha leise. »Es gibt keinen Menschen, der sie nicht mag.«
    Nicole drehte sich um und starrte mit leerem Blick aus dem Fenster. Liebte der Herzog sie deshalb? »Bis auf mich«, sagte sie traurig.
    Martha konnte nichts darauf erwidern.
    *
    »Lady Elizabeth wird gleich bei Ihnen sein, Euer Gnaden.«
    Der Herzog nickte, warf einen Blick auf seine achtzehnkarätige Taschenuhr und lief unruhig in dem kleinen Salon auf und ab. Es war untypisch für Elizabeth, sich zu verspäten. Dennoch dauerte es eine weitere Viertelstunde, bis sie kam, und zwar in einem Tageskleid und nicht in Abendrobe. Eigentlich hatten sie nach dem Essen ins Theater gehen wollen. »Hast du mich etwa vergessen?«, fragte er verwundert und leicht ironisch.
    Elizabeth seufzte. »Bitte verzeih mir, Hadrian. Natürlich habe ich dich nicht vergessen. Ich fürchte nur, ich habe einen schweren Fehler begangen.«
    Sie sank auf die Couch und er setzte sich neben sie. »Das kann ich mir kaum vorstellen«, sagte er. »Fühlst du dich nicht wohl?«
    »Ich bin schrecklich erschöpft. Heute Nachmittag habe ich nämlich ein wenig Tennis gespielt, und das hat mich sehr ermüdet. Ich hätte dir gleich eine Nachricht zukommen lassen sollen, dass ich unsere Verabredung nicht einhalten kann, aber ich

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