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Rebellin der Leidenschaft

Titel: Rebellin der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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ihn seiner Verlobten abspenstig zu machen? Wie sonst ließe sich die Tatsache erklären, dass sie ihm nach London gefolgt war?
    Nicole begann vor Wut auf sich selbst zu zittern. Noch nie in ihrem ganzen Leben war sie so verwirrt gewesen. Lieber sollte er das Schlimmste denken - das tat er ja ohnehin als dass er in ihrem persönlichen Kleinkrieg den Sieg davontrug. Jedenfalls würde sie weder ihm noch sich selbst gegenüber zugeben, dass sie vielleicht doch solch alberne Gründe gehabt hatte, nach London zu kommen. »Du hast Recht. Ich muss einfach noch ein Weilchen bleiben.«
    »Gut! Aber verzehre dich nicht so sehr nach ihm! Heute Nachmittag spiele ich im Club mit ein paar Ladys Tennis. Wir brauchen noch eine Sechste. Komm mit, es wird bestimmt lustig!«
    »Ich weiß nicht recht ...«
    »Nicole, du spielst doch gern Tennis! Du musst einfach raus und andere Leute sehen, du musst zumindest den Anschein erwecken, als ginge es dir gut. Er soll nicht glauben, dass du dich nach ihm sehnst.«
    »Du bist wirklich sehr klug, Martha«, sagte Nicole und es gelang ihr sogar ein schwaches Lächeln. »Na gut, dann komme ich eben mit.«
    *
    Am frühen Nachmittag trafen sie im Club-Near-the-Strand ein. Martha hatte Nicole mit ihrer Kutsche abgeholt und stellte sie dem Pförtner als ihren Gast vor. Der Pförtner kannte Martha; er begrüßte sie mit ihrem Namen und machte ein Zeichen auf seiner Liste.
    Sie suchten sich im Clubhaus Schläger und Bälle aus und schlenderten dann zu den anderen hinaus, mit denen sie heute spielen wollten.
    Tennis war vor allem bei jungen Damen ein sehr beliebter Sport. Alle Plätze waren besetzt bis auf die drei, die für ihre Gruppe reserviert worden waren, und bis auf zwei junge Männer spielten nur Frauen.
    Der Rest ihrer Gruppe war bereits versammelt. Fünf Frauen in weißen Leibbinden und marineblauen Röcken saßen an einem Tisch vor ihren Limonaden. Die Schläger lehnten an den Stühlen. »Ach du meine Güte!«, stieß Martha hervor, als sie und Nicole näher kamen.
    Nicole geriet kurz ins Straucheln, als sie Elizabeth Martindale entdeckte. »Du hast mir nicht gesagt, dass sie auch mit von der Partie sein würde!« Und nicht nur die Verlobte des Herzogs war da, neben ihr saß auch noch Stacy Worthington.
    »Das habe ich nicht gewusst, Nicole. Es tut mir Leid.«
    Die Ladys unterbrachen ihr Gespräch, als Nicole und Martha an ihren Tisch traten. »Hallo!«, sagte Martha. »Ich dachte, wir bräuchten noch eine Spielerin, und deshalb habe ich Lady Shelton mitgebracht. Aber wie ich sehe, habe ich mich getäuscht.«
    »Das sehen wir auch«, sagte Stacy mit einem verächtlichen Blick. »Ich habe meine Cousine Elizabeth mitgebracht, um unsere Gruppe zu vervollständigen.« Ihre Worte machten unmissverständlich klar, dass Nicole nicht willkommen war.
    »Nun, ich bin mir sicher, wir können uns einigen, Stacy«, sagte Martha höflich, auch wenn ihre Augen wie Dolche auf die Brünette gerichtet waren.
    »Ich möchte keine Umstände machen«, sagte Nicole rasch. Es kostete sie einige Mühe, Elizabeth nicht anzustarren, denn sie sah sie ja zum ersten Mal aus der Nähe. Die perfekte kleine Blondine saß sehr gelassen inmitten der offenkundig recht feindseligen Gruppe. »Ich bin ohnehin etwas müde. Ich lasse mich einfach von deinem Kutscher heimbringen und schicke die Kutsche wieder hierher zurück.«
    Martha warf ihr einen missbilligenden Blick zu.
    Nicole wollte sich nicht mit ihr streiten, aber sie starrte ebenso missbilligend zurück. Normalerweise hätte sie bei jemandem wie Stacy nicht kampflos das Feld geräumt, doch Elizabeths Anwesenheit dämpfte ihre instinktiven Neigungen.
    »Das wäre vermutlich die beste Lösung«, sagte ein anderes Mädchen, eine schlanke Rothaarige mit einer goldgerahmten Brille. Sie warf Nicole einen nervösen Blick zu.
    »Ich jedenfalls werde von meiner Courtzeit nichts abgeben«, sagte Stacy.
    »Stacy!«, warf Elizabeth nun tadelnd ein. Sie stand auf. »Ich glaube nicht, dass wir uns schon vorgestellt worden sind.« Ihr Lächeln wirkte aufrichtig freundlich. »Ich bin Elizabeth Martindale, Lady Shelton.«
    Nicole starrte erst einmal sprachlos auf die Hand, die ihr entgegengestreckt wurde, bis sie sich schließlich an ihre guten Manieren erinnerte. »Wie geht es Ihnen?«
    »Danke, sehr gut, Lady Shelton. Es macht mir nichts aus, wenn ich nur zuschaue. Ganz ehrlich, es macht mir überhaupt nichts aus. Sie können an meiner Stelle spielen. Eigentlich liegt mir nicht sehr viel

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