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Rebellin der Leidenschaft

Titel: Rebellin der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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wechselte ein paar höfliche Worte mit ihm und wurde dann vom Butler nach oben geführt.
    Er blieb an der Tür zu ihrem Wohnzimmer stehen und gebot dem Butler, sie alleine zu lassen. Elizabeth wirkte, als schliefe sie. Sie ruhte auf einer großen Chaiselongue unter einer schweren, lilafarbenen Angoradecke. Sie war schrecklich blass und wirkte auf ihrem Lager zerbrechlich und klein. Sein Herz verkrampfte sich. Sie sah viel, viel schlechter aus. Zum ersten Mal hatte er richtig Angst um sie.
    Vielleicht spürte sie seine Anwesenheit, vielleicht hatte sie ihn auch gehört. Sie schlug die Augen auf. Rasch trat der Herzog zu ihr und bemühte sich um ein fröhliches Lächeln. Es dauerte ein Weilchen, bis sich ihr Blick geklärt hatte, dann lächelte sie ebenfalls. »Hadrian!« In diesem einen Wort, seinem Namen, lagen sämtliche Gefühle, die sie für ihn hegte, und ihre ganze Freude darüber, ihn zu sehen.
    »Hallo, Elizabeth! Ich wollte dich nicht aufwecken.« Er setzte sich auf eine Ottomane, die er zu ihr heranzog.
    »Ich freue mich doch, dass du gekommen bist!«
    Ihre Stimme war leise, atemlos, kaum mehr als ein Flüstern. Er bemühte sich, ihr seine Besorgnis nicht zu zeigen. »Geht es dir heute besser?«
    Sie nickte fast unmerklich.
    Einige Minuten unterhielt er sie mit einer Beschreibung der Jagd. Ihre Augen wurden beinahe lebhaft, als er die gefährlichen Hindernisse schilderte, die er genommen hatte, und als er damit fertig war, lächelte sie. »Es klingt wundervoll. Ich bin so froh, dass du doch an der Jagd teilgenommen hast, Hadrian.«
    Er hielt ihre Hand, blickte in ihre bewundernden Augen, hörte ihre selbstlosen Worte und verfluchte sich für all seine treulosen Gedanken und Taten. Elizabeth verdiente ihn nicht, sie verdiente einen Besseren. Aber sie war mit ihm verlobt, und er schuldete ihr Treue. Sein Entschluss, Nicole verheiratet zu sehen, festigte sich.
    »Hadrian«, sagte Elizabeth zögernd, »was wirst du tun, wenn ich - wenn ich sterbe?«
    Hadrian erstarrte. »Aber du stirbst doch nicht«, sagte er entsetzt. Sie hatte soeben die schreckliche Angst in Worte gefasst, der er sich nicht zu stellen wagte.
    Ein leichter Tränenschleier verhüllte ihre Augen. »Ich fürchte, da irrst du dich.«
    Er schluckte und verstärkte den Griff um ihre Hand. »So etwas darfst du noch nicht einmal denken!«, sagte er fest, auch wenn sie bei Gott aussah, als wäre es tatsächlich bald um sie geschehen.
    Sie blinzelte und wandte den Kopf ab. »Ich möchte nicht, dass du leidest«, sagte sie zögernd. »Ich möchte, dass du glücklich bist, das wollte ich mein Leben lang. Du bist jung und stark, und du hast schon viel zu lange darauf gewartet, in deinem Leben wichtige Wendungen zu vollziehen.«
    »Elizabeth!«, protestierte er aschfahl.
    Eine Träne glitt ihre Wange hinab. »Glaubst du etwa, dass ich das nicht weiß? Ich weiß, dass du nicht glücklich bist, Hadrian. Das habe ich mein Leben lang gewusst, selbst als ich noch klein war.«
    Ihm fehlten die Worte.
    Eine weitere Träne fiel. »Ich wollte unbedingt diejenige sein, die dich glücklich macht, aber es sollte einfach nicht sein.«
    Er ergriff ihre beiden schmalen Hände.
    »Du brauchst einen Sohn. Du solltest rasch heiraten und einen Sohn bekommen.« Jetzt ließ sie ihren Tränen freien Lauf. »Ich wollte deine Frau sein, ich wollte diejenige sein, die dir einen Sohn schenkt, ich wollte dich glücklich machen. Aber Gott will das nicht zulassen, warum, weiß ich nicht.«
    Überwältigt von Schmerz nahm er Elizabeth in seine Arme. Sie war zerbrechlich und dünn wie ein unterernährtes Kind. Er hielt sie ganz sanft, zum ersten Mal, seit sie ihren Kittelkleidchen entwachsen war, abgesehen von dem einen Mal, als er sie zu ihrem achtzehnten Geburtstag geküsst hatte. Wie konnte sie nur so reden?
    »Ich mag es nicht, wenn du so redest, Elizabeth«, sagte er schließlich. »Du bist jung und wirst sicher nicht sterben. Wir heiraten im Juni, und du wirst mir einen Sohn schenken.« Er streichelte ihr Haar. »Und außerdem täuschst du dich: Du machst mich sehr, sehr glücklich.«
    Sie lehnte sich zurück, um ihn anzusehen, und er bemerkte, dass sie noch immer weinte, wenn auch sehr still. »Ich will nicht sterben. Ich liebe dich so sehr. Ich wollte nie etwas anderes, als deine Frau zu sein. Ach, Hadrian, es ist nicht fair!«
    Er war zutiefst erschüttert und konnte doch nichts weiter tun, als sie wie ein Kind zu halten und zu trösten. Jetzt verstand er auch, warum der arme

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