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Rebellion Der Engel

Rebellion Der Engel

Titel: Rebellion Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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ist der Kontakt leider im Sande verlaufen.« In seinen Augen lag ein eigenartiger Glanz, jenePatina, die einem manchmal den Blick verschleiert, wenn wir in Gedanken weit in der Vergangenheit weilen. »Wie geht es Sarah?«
    Es war lange her, dass jemand den Vornamen meiner Mutter ausgesprochen hatte, und noch länger, dass ich jemandem begegnet war, der nicht zu wissen schien, dass sie nicht mehr am Leben war. Wie jedes Mal, wenn das Gespräch auf meine Mutter kam, fühlte ich eine Mischung aus Freude darüber, die Gelegenheit zu bekommen, über sie zu sprechen – mit Dad war das nie möglich gewesen –, und der alten Trauer, die jedes Mal aufflammte, wenn ich an sie dachte.
    »Mom lebt nicht mehr«, sagte ich.
    Mikes Kopf ruckte hoch. »Wie …?«
    »Ein Verkehrsunfall.« In knappen Worten schilderte ich, was damals passiert war.
    Als ich geendet hatte, griff Mike nach seinem Bierglas, ohne jedoch davon zu trinken. Seine Finger umklammerten es so fest, dass ich schon glaubte, es würde jeden Moment unter dem Druck zerspringen. »So lange schon«, sagte er leise. »Das wusste ich nicht.« Mit einem Seitenblick zu Lea und Nate schob er das Glas von sich, nahm sein Besteck wieder auf und setzte die Mahlzeit fort.
    Nach seinen letzten Worten hatte sich Stille über den Raum gebreitet, jene beklemmende Stille, mit der ich es jedes Mal zu tun bekam, wenn ich über Moms Tod sprach, und die es mir so schwer machte, unbekümmert über sie zu sprechen.
    »Ach«, durchbrach Amber das Schweigen, wofür ich ihr unendlich dankbar war – eine Dankbarkeit, die unter ihren nächsten Worten zerbröckelte wie ein trockener Muffin in Kinderhänden, »wisst ihr schon, dass bei Rachel gestern eingebrochen wurde?«
    Gab es keine anderen Themen als meine tote Mutter oder einen möglicherweise perversen Einbrecher? Etwas Nettes, Lustiges, worüber sich alle Anwesenden amüsieren konnten, statt mir noch mehr mitleidige Blicke zuzuwerfen, als sie es ohnehin schon taten.
    »Während wir auf dem Grillfest waren?«, nahm Lea den Ball auf.
    Ich schüttelte den Kopf. »Er war noch da, als ich nach Hause kam. Wenn Kyle ihn nicht bemerkt hätte …« Mir blieb keine andere Wahl, als die ganze Geschichte zu erzählen. Ich war noch nicht weit gekommen, da entschuldigte Mike sich mit einem verkrampften Lächeln, um zur Toilette zu gehen. Er sah aus, als sei ihm das Essen nicht bekommen. Womöglich waren es auch die Nachrichten, die wie ein verdorbener Eintopf auf sein Gemüt gewirkt hatten.
    Kurz bevor ich mit meinem Bericht, den ich so knapp wie möglich hielt und in dem nicht ein einziges Mal die Worte »fliegende Kakaopackung« vorkamen, zum Ende kam, gesellte sich Mike wieder zu uns. Die Blässe war aus seinem Gesicht gewichen und das Lächeln, mit dem er mir gegenüber Platz nahm, wirkte nicht länger gequält.
    »Hast du den Täter am Fenster erkannt?«, wollte Nate wissen.
    »Nicht mehr als einen Schatten.«
    »Und die Cops haben ihn verjagt?«, hakte Lea nach.
    Wohl eher Akashiel. »Vermutlich.«
    »Gibt es Spuren?«
    So ging es eine Weile hin und her, bis der Wissensdurst der beiden gestillt war und wir uns wieder angenehmeren Themen zuwenden konnten. Nach dem Essen bestand Lea darauf, dass wir es uns auf der Couch gemütlich machten, während sie abräumte.
    »Ich habe eine bessere Idee«, meinte Nate. »In zweiStunden geht die Sonne unter. Setzen wir uns nach draußen, solange es noch warm ist.« Er zog Amber an sich. »Du wirst den Anblick des Sonnenuntergangs lieben.«
    »Ich habe schon einmal einen gesehen.«
    »Aber nicht von hier oben.« Jetzt wandte er sich an uns alle. »Es ist großartig!«
    Draußen war es tatsächlich noch angenehm warm. Die Sonne spiegelte sich auf dem Dach von Nates silbernem Minivan, der vor der Garage parkte, und zwang mich, die Augen zusammenzukneifen. Nate holte vier Stühle hinter dem Haus hervor, stellte sie auf die Veranda und verschwand noch einmal, um einen kleinen schmiedeeisernen Tisch zu holen, auf den er unsere Getränke stellte.
    Es war schön hier und erstaunlich still, wenn man bedachte, dass wir nur wenige Meter von einer der größten Durchfahrtsstraßen entfernt saßen, die quer durch Ruby Falls verliefen. Vermutlich war es unter der Woche wesentlich weniger gemütlich.
    Ich lehnte mich zurück, nippte an meinem Wein und betrachtete das Farbenspiel, das Sonne und Wolken auf das Wasser malten.
    Amber saß neben Nate, er war mit seinem Stuhl nah an sie herangerückt und hatte den Arm

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