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Rebellion Der Engel

Rebellion Der Engel

Titel: Rebellion Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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Rachel zu holen, hatte er sich des Eindrucks nicht erwehren können, den Hauch einer Aura zu spüren. Keine Signatur im eigentlichen Sinne, sondern die Art von Spur, die ein Engel immer dann hinterließ, wenn er seine Fähigkeiten einsetzte. Wie der Hauch eines Parfüms, der noch einige Zeit im Raum verweilte, obwohl sein Träger ihn längst verlassen hatte. Engelskacke nannte er das. Und genau diesen Geruch von Engelskacke hatte Kyriel vor dem Haus wahrgenommen. Dummerweise hatte er diese Wahrnehmung als Irrtum abgetan – als ob ersich jemals geirrt hätte! – und war dem nicht weiter nachgegangen.
    Die Quittung für seine Nachlässigkeit hatte nicht lange auf sich warten lassen.
    Gestern Abend hatte er seinen Geist nach Rachel ausgestreckt, sie jedoch nicht bei ihrer nervtötend langweiligen Freundin, sondern an einem ihm unbekannten Ort ausgemacht. Und es war ihm nur möglich, sich an Orte zu versetzen, die er bereits kannte. Ansonsten blieb ihm lediglich die Alternative, einer Signatur zu folgen. Da er jedoch nicht einfach neben Rachel aus dem Nichts auftauchen konnte – er hatte bereits am eigenen Leib erfahren, dass er für ihresgleichen keineswegs unsichtbar war –, wollte er sich nicht einfach dorthin versetzen. Deshalb war ihm nichts anderes übrig geblieben, als den Wagen zu nehmen und ihrer Signatur wie einem Peilsender zu folgen.
    Eine halbe Meile entfernt hatte er in einer Seitenstraße geparkt und war zu Fuß weitergegangen. Ihre Signatur hatte ihn zu einem Haus geführt, das sich an den Hang eines Hügels klammerte wie ein Bergsteiger kurz vor dem Absturz.
    Der ganze Ort stank nach Engelskacke!
    Er hatte sich von hinten angeschlichen und durch ein kleines Fenster ins Haus gespäht, um sich einen Überblick zu verschaffen. Da hatte er sie gesehen: Rachel im Kampf gegen einen Engel!
    Er war kurz davor gewesen einzugreifen, als Rachel sich zur Wehr setzte und ihre Gegnerin mit purer Willenskraft quer durch den Gang schleuderte. Einen Atemzug später war sie auch schon auf dem Weg nach draußen, streckte nach einem kurzen Wortwechsel einen weiteren Engel mit einem Metalltisch nieder und ergriff zusammen mit ihrer Freundin die Flucht.
    Dieser andere Engel war der Kerl vom Grillfest. SobaldKyriel ihn erkannte, ergaben auch die Fragen einen Sinn, die der Kerl ihm gestellt hatte. Während der Engel mühelos seine Signatur und damit sein Wesen vor ihm verbergen konnte, solange er nicht eine seiner Fähigkeiten einsetzte, schwächte die Nähe der Kirche und der Aufenthalt auf geweihtem Boden Kyriels Vermögen, dasselbe zu tun. Der Kerl musste etwas gespürt und Verdacht geschöpft haben, während er selbst vollkommen ahnungslos gewesen war.
    Noch bevor Kyriel reagieren konnte, waren die beiden Frauen im Wagen und davongerauscht. Das Metall der Karosserie verhinderte, dass er sich hineinversetzen konnte, weshalb ihm nichts anderes übrig geblieben war, als zu seinem eigenen Auto zurückzukehren und ihnen zu folgen. Bis dahin war ihr Vorsprung jedoch bereits zu groß gewesen – er hatte sie verloren.
    Geschlagen war er zum Pfarrhaus zurückgekehrt und hatte von Zeit zu Zeit seinen Geist nach Rachels Signatur ausgestreckt. Einmal hatte er geglaubt, sie gefunden zu haben. Als er sich jedoch darauf konzentrierte, sich zu ihr zu versetzen – inzwischen war es ihm vollkommen gleichgültig, wer ihn dabei sehen würde, er hätte es bereitwillig mit jedem aufgenommen, der hinter seinem Nephilim her war –, war sie erneut verschwunden.
    Den Rest der Nacht und den größten Teil des darauffolgenden Tages hatte er damit verbracht, nach ihr zu suchen.
    Ohne Erfolg.
    Schließlich kam er zu dem Schluss, dass er sich etwas anderes einfallen lassen musste. Sein einziger Anhaltspunkt war ihre Freundin, deren Signatur er nicht kannte, und das Haus dieser Engel. In Ermangelung eines besseren Plans versetzte er sich an dieselbe Stelle, von der aus er gestern durch das Fenster den Kampf zwischen Rachel und dem weiblichen Engel beobachtet hatte. Er spähte ins Haus,doch der Gang war verlassen. Im Schatten der Hauswand schlich er voran. Darüber, dass ihn ein Mensch sehen konnte, brauchte er sich keine Sorgen zu machen – sein einziges Problem waren die himmlischen Bewohner dieses Hauses. Er schob sich an der Rückseite entlang, um die Ecke herum, bis er zu einem weiteren Fenster gelangte. Dahinter lag eine verlassene Küche. Die nächste Ecke, das nächste Fenster – noch einmal die Küche, dann ein Esszimmerfenster.
    Da waren

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