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Rebellion Der Engel

Rebellion Der Engel

Titel: Rebellion Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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ausgesprochen unangenehmen Todes sterben.«
    Ich hatte noch zu deutlich vor Augen, mit welcher Leichtigkeit Kyriel sich Leas und Nates entledigt hatte. Zweifelsohne würde er ebenso wenig mit der Wimper zucken, wenn sein Herr und Meister ihm Akashiels Tod befahl.
    Aber konnte ich das wirklich tun? Konnte ich wirklich diese Kreaturen aus dem Stein befreien, auf dass sie gegen den Himmel in den Kampf zogen? Andererseits, wen schützte ich schon, wenn ich mich weigerte? Einen Haufenhochnäsiger Engel, von denen einige versucht hatten, mich umzubringen! Nein, ich würde nicht zulassen, dass Akashiel starb. Nicht er!
    Entschlossen, zu tun, was getan werden musste, um sein Leben zu retten, hob ich die Hand und machte einen Schritt nach vorn.
    »Nicht!«
    Ich riss die Hand zurück und drehte mich nach der Stimme um. Keine zwanzig Meter von mir entfernt und lediglich durch Luzifers Krieger von mir getrennt stand Akashiel. Unversehrt. Er befand sich in Begleitung eines weißhaarigen Kerls, der aussah wie Gandalf, der Zauberer, und zwölf – nein fünfzehn – Kriegern in goldenen Rüstungen, bewaffnet mit Schwertern, um deren Klingen herum Flammen züngelten.
    Akashiel musterte mich, und erst, als ich nickte, um ihm zu signalisieren, dass es mir gut ging, wandte er sich an Kyriel. »Deine Kühltruhe ist kaputt.«
    Der Gefallene lachte. »Dafür bist du umso schwerer kaputt zu kriegen.«
    »Japhael, alter Freund!« Der Morgenstern trat einen Schritt vor, sofort von seinen eigenen Kriegern umringt, und wandte sich Gandalf zu. »Wir haben uns seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen.« Seine Worte klangen leicht dahingesagt, beinahe fröhlich, umso bedrohlicher wirkten sie im Zusammenspiel mit der eisigen Miene, die er trotz seines Lächelns an den Tag legte. »Ich schlage vor, du ziehst dich mit deinen Engelchen zurück – es soll sich doch niemand wehtun.«
    »Du weißt, dass ich das nicht tun werde«, erwiderte Japhael kalt.
    Der Morgenstern stieß einen theatralischen Seufzer aus, dann zuckte er die Schultern. »So sei es.« An Kyriel gewandt, fügte er hinzu: »Du weißt, was du zu tun hast.«
    Dann verschwand er.
    Was für eine Führungskraft! Nachdem es für ihn hier nichts mehr zu gewinnen gab, überließ er die Drecksarbeit seinen Lakaien und machte sich aus dem Staub. Die beiden Parteien standen einander mit gezückten Waffen gegenüber, erstarrt in eisigem Schweigen, aber bereit, jederzeit aufeinander loszugehen.
    Ich wollte zu Akashiel, doch Kyriel hielt mich zurück. »Keine gute Idee«, raunte er mir zu. Er deutete mit dem Kopf in Richtung Japhael. »Der Opa da drüben mag zwar nett aussehen, aber er ist nicht so sehr an deiner Gesundheit interessiert.«
    Als wolle er Kyriels Worte bestätigen, sagte Japhael in diesem Moment zu seinen Männern: »Sie ist zu nah.«
    Ich wusste, dass er von mir sprach. Von mir und der Wand mit den versteinerten Riesen in meinem Rücken.
    Akashiel wirkte alarmiert. »Sie wird nichts tun!« Er richtete sich kerzengerade auf und ließ seinen Blick über die Distanz wandern, die uns trennte. Sofort waren zwei von Japhaels Kriegern bei ihm und versperrten ihm mit gekreuzten Speeren den Weg. Er versuchte durchzubrechen, doch anders als seine Gegner war er unbewaffnet. Sein Drängen gegen die Speere, in der Hoffnung, dass sie nachgaben, blieb erfolglos.
    Unauffällig sah ich mich nach einem Fluchtweg um, falls der Kampf losbrechen würde. In meinem Rücken ragte der Wall mit den versteinerten Nephilim auf, zu meiner Rechten eine weitere Wand. Vor mir standen Luzifers Krieger, zwanzig Meter von ihnen entfernt Akashiel und seine Begleiter. Der einzige Ausweg lag zu meiner Linken, wo die Höhle sich weit öffnete, durchzogen von einem Gewirr tückischer Pfade, die sich zwischen gewaltigen Felsen und wie Säulen aufragenden Stalagmiten hindurchschlängelten.Ich wusste nicht, wohin der Weg führte – ich hatte ja nicht einmal eine Ahnung, wo sich diese ganze verflixte Höhle befand. Trotzdem war ich entschlossen, die erstbeste Gelegenheit zu nutzen.
    Auf der anderen Seite gab Japhael seinen Männern ein Zeichen, woraufhin vier von ihnen ihre Speere hoben und auf mich zielten. Kyriel schob sich vor mich und befahl Luzifers Kriegern, anzugreifen.
    Dann brach die Hölle los.
    Ich duckte mich hinter Kyriel und spähte an ihm vorbei auf das Chaos, das sich vor mir auszubreiten begann. Engel und Gefallene stürmten mit erhobenen Waffen aufeinander zu. Den Engeln wuchsen Flügel aus dem Rücken. Sie

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