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Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Titel: Rebus - 09 - Die Sünden der Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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wischte sich das Gesicht mit dem Taschentuch ab, »sie sagt etwas von Japanern... asiatischen Geschäftsleuten.«
    Rebus tauschte einen Blick mit Ormiston; der zuckte die Achseln.
    »Wo war das?«, fragte Claverhouse.
    »In einem Auto... mehreren Autos. Sie wissen schon, eine Art Konvoi.«
    »Sie befand sich in einem der Autos?«
    »Ja.«
    »Wo sind sie hingefahren?«
    »Aus der Stadt hinaus, haben ein-, zweimal gehalten.«
    »Juniper Green«, sagte Candice klar und deutlich.
    »Juniper Green«, wiederholte Colquhoun.
    »Dort haben sie gehalten?«
    »Nein, gehalten haben sie vorher.«
    »Wozu?«
    Colquhoun wandte sich wieder an Candice. »Sie weiß es nicht. Sie meint, einer der Fahrer sei in einen Laden gegangen, um sich Zigaretten zu kaufen. Die anderen schienen sich alle ein Gebäude anzusehen, als seien sie daran interessiert, aber ohne etwas zu sagen.«
    »Was für ein Gebäude?«
    »Sie weiß es nicht.«
    Claverhouse war sichtlich am Ende seiner Geduld. Sie erzählte ihm so gut wie nichts, und Rebus wusste, dass das Crime Squad sie, wenn sie nichts zu bieten hatte, umgehend wieder auf die Straße setzen würde. Colquhoun taugte nicht für diese Aufgabe, er war völlig überfordert.
    »Wo fuhren sie von Juniper Green aus hin?«
    »Einfach kreuz und quer durch die Gegend. Zwei oder drei Stunden lang, meint sie. Manchmal hielten sie an und stiegen aus, aber nur, um sich die Landschaft anzusehen. Jede Menge Hügel und...« Colquhoun stellte eine Rückfrage. »Hügel und Fahnen.«
    »Fahnen? An Gebäuden?«
    »Nein, in den Boden gesteckt.«
    Claverhouse sah Ormiston mit einem Ausdruck der Hoffnungslosigkeit an.
    »Golfplätze«, sagte Rebus. »Versuchen Sie doch mal, ihr einen Golfplatz zu beschreiben, Dr. Colquhoun.« Colquhoun tat's, und sie nickte bestätigend und strahlte Rebus an. Auch Claverhouse sah ihn an.
    »Nur ins Blaue geraten«, erklärte Rebus mit einem Achselzucken. »Japanische Geschäftsleute - das ist eben das, was ihnen an Schottland gefällt.«
    Claverhouse wandte sich wieder zu Candice. »Fragen Sie sie, ob sie einem dieser Männer... gefällig war.« Colquhoun räusperte sich wieder und wurde zunehmend röter, während er sprach. Candice schlug die Augen nieder, nickte, fing an zu reden.
    »Sie sagt, dazu sei sie ja überhaupt nur da gewesen. Anfangs habe sie sich getäuscht. Da glaubte sie, sie wollten einfach nur eine hübsche Frau zum Ansehen dabeihaben.
    Sie aßen schön zu Mittag... die nette Autofahrt... Aber dann fuhren sie wieder in die Stadt zurück, setzten die Japaner an einem Hotel ab, und sie musste mit hoch in eines der Zimmer. Mit den dreien... sie war, wie Sie es selbst formulierten, DS Claverhouse, allen drei ›gefällig‹.«
    »Erinnert sie sich an den Namen des Hotels?« Tat sie nicht.
    »Wo haben sie zu Mittag gegessen?«
    »In einem Restaurant in der Nähe von Fahnen und...« Colquhoun korrigierte sich. »In der Nähe eines Golfplatzes.«
    »Wie lang ist das her?«
    »Zwei oder drei Wochen.«
    »Und zu wie vielen waren sie unterwegs?«
    Colquhoun gab die Frage weiter. »Die drei Japaner und vielleicht vier weitere Männer.«
    »Fragen Sie sie, wie lange sie schon in Edinburgh ist«, sagte Rebus. Colquhoun tat es. »Sie glaubt, vielleicht einen Monat.«
    »Ein Monat auf dem Strich... komisch, dass sie uns nicht vorher aufgefallen ist.«
    »Auf den Strich wurde sie zur Strafe geschickt.«
    »Wofür?«, fragte Claverhouse. Rebus wusste die Antwort.
    »Dafür, dass sie sich hässlich gemacht hat.« Er wandte sich zu Candice. »Fragen Sie sie, warum sie sich schneidet.«
    Candice sah ihn an und zuckte die Achseln.
    »Worauf wollen Sie hinaus?«, fragte Ormiston.
    »Sie glaubt, dass die Narben potenzielle Freier abschrecken. Was bedeutet, dass sie das Leben, das sie in letzter Zeit geführt hat, nicht mag.«
    »Und uns zu helfen ihre einzige reelle Chance ist, da rauszukommen?«
    »Was in der Art.«
    Also fragte Colquhoun sie noch einmal und referierte dann: »Es gefällt denen nicht, dass sie das tut. Deswegen tut sie es.«
    »Sagen Sie ihr: Wenn sie uns hilft, wird sie nichts dergleichen mehr tun müssen.« Colquhoun dolmetschte und warf dabei einen Blick auf seine Uhr.
    »Sagt ihr der Name Newcastle etwas?«, fragte Claverhouse.
    Colquhoun versuchte sein Glück. »Ich habe ihr erklärt, dass das eine Stadt in England ist, die an einem Fluss liegt.«
    »Vergessen Sie die Brücken nicht«, warf Rebus ein.
    Colquhoun fügte ein paar Worte hinzu, aber Candice zuckte nur die

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