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Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Titel: Rebus - 09 - Die Sünden der Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Männer kamen zum Lunch. Vielleicht vor zwei, drei Wochen. Sie waren zu dritt, in Begleitung von drei oder vier Schotten. Kamen wahrscheinlich in Range Rovern. Der Tisch könnte auf den Namen Telford reserviert gewesen sein.«
    »Telford?«
    »Thomas Telford.«
    »Ah, ja...« Malahide war das alles äußerst unangenehm.
    »Sie kennen Mr. Telford?«
    »In gewisser Weise.«
    Rebus beugte sich vor. »Reden Sie weiter.«
    »Nun ja, er ist... hören Sie, wenn ich so unkooperativ erscheine, dann deswegen, weil wir die ganze Sache nicht an die große Glocke hängen möchten.«
    »Ich verstehe, Sir.«
    »Mr. Telford fungiert als Mittelsmann.«
    »Mittelsmann?«
    »Bei den Verhandlungen.«
    Rebus begriff, worauf Malahide hinauswollte. »Die Japaner wollen Poyntinghame kaufen?«
    »Sie verstehen, Inspector, ich bin hier lediglich der Manager. Ich meine, ich bin für das routinemäßige Geschäft verantwortlich.«
    »Aber Sie sind doch der geschäftsführende Direktor.«
    »Ohne persönliche Beteiligung am Klub. Die Eigentümer wollten anfangs nichts von Verkauf wissen. Aber dann wurde ihnen ein Angebot gemacht, das sie, wie ich glaube, nicht ausschlagen können. Und die potenziellen Käufer sind... nun ja, hartnäckig.«
    »Hat es irgendwelche Drohungen gegeben, Mr. Malahide?«
    Er machte ein entsetztes Gesicht. »Was denn für Drohungen?«
    »Vergessen Sie's.«
    »Die Verhandlungen sind nicht feindselig gewesen, falls Sie das meinen.«
    »Also waren diese Japaner, die hier gespeist haben...?«
    »Es waren Bevollmächtigte der Käuferseite.«
    »Und die wiederum wäre...?«
    »Ich weiß es nicht. Die Japaner sind immer sehr verschlossen. Irgendeine große Firma oder ein Konzern, könnte ich mir vorstellen.«
    »Können Sie sich vorstellen, warum sie Poyntinghame kaufen wollen?«
    »Das habe ich mich selbst schon gefragt.«
    »Und?«
    »Jeder weiß, dass die Japaner große Golfliebhaber sind. Es könnte eine Prestigesache sein. Oder vielleicht wollen sie in Livingston eine Fabrik eröffnen.«
    »Und Poyntinghame würde dann als Feierabendklub für die Werksangehörigen dienen?« Malahide schauderte bei der bloßen Vorstellung. Rebus stand auf.
    »Sie haben mir sehr geholfen, Sir. Noch etwas, was Sie mir sagen könnten?«
    »Hören Sie, Inspector, das war alles völlig inoffiziell.«
    »Damit habe ich kein Problem. Namen können Sie mir wohl keine nennen?«
    »Namen?«
    »Der Gäste an dem Tag.«
    Malahide schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid, nicht einmal eine Kreditkartennummer. Mr. Telford hat wie immer bar bezahlt.«
    »Hat er ein großes Trinkgeld dagelassen?«
    »Inspector«, meinte er lächelnd, »manche Geheimnisse sind sakrosankt.«
    »Behandeln wir dieses Gespräch auch so, Sir, einverstanden?«
    Malahide sah zu Candice. »Sie ist eine Prostituierte, stimmt's? Das habe ich mir schon an dem Tag gedacht, als sie hier waren.« In seiner Stimme schwang Abscheu mit. »Du bist ein kleines Nuttchen, wie?«
    Candice starrte ihn an, sah Hilfe suchend zu Rebus und sagte ein paar Worte, die beide Männer nicht verstanden.
    »Was sagt sie?«, fragte Malahide.
    »Sie sagt, sie hätte einmal einen Freier gehabt, der genauso aussah wie Sie. Er hat Knickerbocker angezogen und sich von ihr den Hintern mit einem Sechsereisen versohlen lassen.«
    Malahide begleitete sie nach draußen.
6
    Rebus rief von Candice' Zimmer aus Claverhouse an.
    »Vielleicht ist was dran, vielleicht auch nicht«, sagte Claverhouse, aber Rebus fiel auf, dass er interessiert war, und das war gut: Je länger sein Interesse vorhielt, desto länger würde er Candice behalten wollen. Ormiston war auf dem Weg zum Hotel, um seine Babysitterpflichten wahrzunehmen.
    »Was ich wirklich gerne wüsste, ist, wie zum Teufel Telford an eine solche Sache rangekommen ist.«
    »Gute Frage«, bemerkte Claverhouse.
    »Ist doch ein ganzes Stück ab von seinem bisherigen Betätigungsfeld, oder?«
    »Soweit wir wissen.«
    »Ein Chauffeurdienst für Japsenfirmen...«
    »Vielleicht ist er hinter dem Auftrag her, sie mit Spielautomaten zu beliefern.« Rebus schüttelte den Kopf. »Ich kapier's trotzdem nicht.«
    »Nicht Ihr Problem, John, vergessen Sie das nicht.«
    »So ist das wohl.« Es klopfte an der Tür. »Klingt nach Ormiston.«
    »Kann ich mir nicht vorstellen. Er ist gerade erst los.« Rebus starrte auf die Tür. »Claverhouse, bleiben Sie dran.«
    Er legte den Hörer auf den Nachttisch. Es klopfte wieder. Rebus bedeutete Candice, die auf dem Sofa gesessen und eine Zeitschrift

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