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RECKLESS HEARTS

RECKLESS HEARTS

Titel: RECKLESS HEARTS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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werden könnten.
    »Sie kommt zu sich.« Alex spürte plötzliche Hoffnung. Die Hoffnung, dass alle Beteiligten doch noch mit einem blauen Auge davon kommen würden.
    Die Frau stöhnte ein wenig und drehte sich dann ganz langsam und vorsichtig aus der Bauchlage auf den Rücken. Sie sah die verzerrten Gesichter zweier fremder Männer über sich hängen, als wären es Theatermasken. Sie hatte keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte, und ob es etwas Gutes oder etwas Schlechtes war. Dann nahm sie einen dumpfen, starken Schmerz in ihrem linken Oberschenkel war und gleichzeitig eine fürchterliche Eiseskälte, die sich wie eine schwere Decke aus tausend Nadeln auf sie legte. Sie hob etwas ihren Kopf an, um an ihrem Körper entlang sehen zu können, verlor dabei fast erneut das Bewusstsein und legte den Kopf besser wieder ab. Sie begriff nicht, was los war.
    »Atilla, wir müssen sie mitnehmen, sonst fahr ich nicht weiter!« Alex durchbrach mit seiner hartnäckigen Forderung Atillas letzten Widerstand.
    Der Plan war über den Haufen …
    »Sie hat sich von allein auf den Rücken gedreht. Das hätte sie mit einer schweren Verletzung nicht geschafft!«
    Atilla sah ihn ungeduldig an. »Okay, schaffen wir sie in den Wagen.«
    Er richtete sich auf und deutete Alex, dass er der Frau an den Füßen nehmen würde.
    »Wir müssen sie ganz vorsichtig bewegen«, warnte er, diesmal in einem ruhigeren Ton. »Auf drei hoch und Achtung.«
    Alex nickte erleichtert.
    Er schob seine Hände unter Selins Oberkörper, richtete ihn etwas auf und verschränkte die Arme in einem festen Griff über ihrer Brust. Atilla zählte bis drei, dann hoben sie Selin vorsichtig hoch, achteten darauf, dass sie auf dem rutschigen Boden den Halt nicht verloren, und bewegten sich mit kleinen Schritten zum Wagen. Niklas und Jimmy öffneten die rechte Hintertür des Minivans und halfen, Selin auf die mittlere Sitzreihe zu legen. Selin durchfuhr ein weiterer heftiger Schmerz, ihr Kopf fiel zur Seite. Sie hatte erneut das Bewusstsein verloren.
    »Los jetzt, alle rein in den Wagen, höchste Zeit, dass wir hier wegkommen.« Atilla schwang sich auf den Beifahrersitz. Alex lief um den Minivan herum, entdeckte dabei die Umhängetasche, nahm sie schnell hoch, behielt eine Hand immer am Wagen, um das Gleichgewicht auf dem vereisten Asphalt nicht zu verlieren und stieg endlich in den Fahrersitz. Er reichte die Tasche kommentarlos Atilla, der sie zwischen seinen Füßen verstaute. Niklas und Jimmy saßen bereits auf der hintersten Sitzbank und hofften, dass es nun endlich weiterging.
    Alex fuhr an, gab nur sehr wenig Gas und setzte erst einige Meter rückwärts, wobei er das Lenkrad sehr langsam nach links einschlug und die Ausrichtung des Wagens änderte, so dass sie wieder richtig auf der Fahrbahn standen.
    »Also, wir fahren die Weserstraße geradeaus weiter, biegen dann nach rechts in die Fuldastraße, überqueren die Sonnenallee, fahren die Fulda weiter bis Karl-Marx-Straße, überqueren die, fahren in die Flughafenstraße rein und dann über den Columbiadamm … die Dudenstraße geradeaus, über die Kolonnenstraße durch ... bis zur Hauptstraße.«
    Alex sah zu Atilla rüber, der nervös die Gegend im Auge behielt, während er ihm nickend seine Zustimmung gab. »Okay, fahr los.«
    Atilla hatte bemerkt, dass hinter einigen Fenstern Gestalten aufgetaucht waren, die vermutlich neugierig das Ereignis auf der Straße verfolgt hatten. Er behielt seine Beobachtungen für sich und versuchte wieder einen klaren Kopf zu kriegen. Alles hing jetzt davon ab, dass Alex sie heil hier wegbrachte. Sie mussten die Ruhe bewahren. Bei Komplikationen war Ruhe bewahren die wichtigste Prämisse, aber mit Komplikationen hatten die ‚Crime Artists‘ wenig Erfahrung.
    Es gab doch keine Zeugen, oder? Und wenn doch, was sollten die schon aussagen? Bei den schlechten Sichtverhältnissen war es mehr als unwahrscheinlich, dass irgendjemand ihr Kennzeichen notiert hatte. Die meisten Leute schliefen schon, nur wenige Fenster waren erleuchtet gewesen. Der Minivan hatte keinen einzigen Wagen gerammt. Ja, sie hatten eine Person angefahren, aber falls irgendjemand das überhaupt beobachtet hatte, würde er oder sie vermutlich denken, dass der arme Pechvogel nun schnellstmöglich - so schnell wie es die Straßenlage erlaubte - ins Krankenhaus gefahren würde und beruhigt sein.
    Oder?
    Der Opel Kadett war verschwunden oder irgendwo abgestellt worden, um die verursachten Schäden an den parkenden Autos zu

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