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RECKLESS HEARTS

RECKLESS HEARTS

Titel: RECKLESS HEARTS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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»Sie müssen uns entschuldigen«, sagte er. »Wir haben uns nicht einmal vorgestellt.«
    Er fing bei Niklas und Jimmy an, die ihn anstarrten, als hätte er einen Dachschaden, stellte dann Atilla vor, der breit grinste und eine ausladende Begrüßungsgeste machte - wie Errol Flynn vor einem Degenkampf - was ihm aber nur verständnislose Gesichter bescherte.
    Als Alex zuletzt sich selber vorstellen wollte, kam Atilla ihm zuvor. »Ja, und das ist unser einzigartiger Fahrer, Alex, der …« Er verstummte in dem Augenblick, als ihm sein Fehler bewusst wurde, und versuchte einen holprigen Übergang zu Selins Frage nach einem Taxi. »Also, wir können Sie gerne noch bis zur Hauptstraße mitnehmen. Dort fahren genug Taxis herum, dort …«
    »Möchten Sie nicht wissen, wie ich heiße?«, unterbrach sie ihn forsch, während sie Alex` Blick suchte. Aber Alex sah sie nicht an.
    Atilla stockte kurz, dann lächelte er so charmant, wie er nur konnte. »Selbstverständlich …«
    »Selin«, sagte sie blinzelnd und beobachte aufmerksam Atillas Reaktion. Seine Miene blieb unbewegt. Er schien zu grübeln, dann fragte er mit einem bangen Unterton, den er offensichtlich nicht hatte unterdrücken können: »Ist das ein türkischer Name?«
    Sie schwieg.
    »Hm …« Atilla zog die Augenbrauen hoch und kräuselte die Stirn. Er machte einen tiefen Atemzug und versuchte gelassen auszusehen.
    »Also, Selin …« Alex drehte sich wieder nach vorne und betrachtete sie durch den Rückspiegel. »Dann fahren wir Sie jetzt zu einem Taxistand, damit Sie endlich dort ankommen können, wo immer sie auch hin wollen.«
    Er registrierte, wie sie ausdruckslos nach draußen sah.
    Alex startete den Motor und ließ den Minivan anrollen. Er konnte die Fahrt nun in deutlich schnellerem Tempo fortsetzen. Die Seufzer der Erleichterung von Niklas und Jimmy kamen unverzüglich.
    In die im Wagen herrschende Stimmung hatte sich etwas Undefinierbares geschlichen, das der gewöhnlichen Anspannung nach einem Coup eine aufregend fremdartige Komponente hinzufügte. Mit anderen Worten: Selins Anwesenheit produzierte eine aufwühlende Stimmung wie der berühmte X-Faktor. Eine neue Erfahrung für die Gang, die wegen ihrer fehlerfrei geplanten und penibel gut organisierten Coups nicht umsonst ihren respektablen Ruf weghatte.
    Aber ein X-Faktor barg ein unkalkulierbares Risiko, und das war nicht gut.
    An der Ecke Kolonnenstraße/Hauptstraße stießen sie bereits auf einen Taxistand, an dem mehrere Taxis auf Kundschaft oder Abruf warteten. Alex zog den Wagen rechts ran und brachte ihn an einem geeigneten Platz zum Halten.
    Er ließ den Motor weiterlaufen, obwohl er ihn lieber gestoppt hätte, denn tief in seinem Inneren rührte sich Widerstand gegen die allgemeine Übereinkunft, Selin einfach so gehen zu lassen. Er müsste eigentlich noch mal versuchen, sie zur Vernunft zu bringen, dann könnte er sie ins nahegelegene Auguste-Viktoria-Klinikum fahren, sie bis zur Notaufnahme begleiten, dort dem Personal übergeben und danach einigermaßen zufrieden seiner Wege gehen. Doch er sagte nichts dergleichen.
    »Sie können hier ein Taxi kriegen …«, bemerkte er in einem auffällig rauen Ton und stieg aus dem Wagen.
    »Danke, also dann …«, Selin wandte sich an die Anderen, »Gute Nacht.«
    Sie rutschte langsam und vorsichtig mit dem Hintern zur Tür, ließ sich dabei ihre Schmerzen nicht anmerken und war froh, als Alex ihr die Tür öffnete und mit ausgestreckter Hand seine Hilfe anbot. Sie nahm sie bereitwillig an, setzte erst das rechte, dann das linke Bein auf den Boden, stand wackelig da, als stünden ihre Beine auf bewegtem Untergrund, sah besorgt zum Taxistand rüber, während ihre Knie nachzugeben drohten. Tapfer lächelte sie Alex an und hoffte, er möge nun wieder in den Wagen steigen und losfahren. Aber Alex stand straff vor ihr und wartete. Auf was? Darauf, dass sie loslief? Sie sah ihn angespannt an.
    »Danke für alles, wenn … wenn Sie wollen, könnten Sie mir noch bis in ein Taxi helfen, danach sind sie mich los.«
    Sie musste es nicht zweimal sagen.
    Alex hakte sie unter, merkte aber schon nach dem ersten Schritt, dass sie kaum richtig gehen konnte. Daraufhin legte er den linken Arm um ihre Schultern, ergriff ihre Hand und hielt sie fest an seinen Körper gedrückt. So konnte er sie gut stützen, aber eigentlich trug er dabei fast ihr gesamtes Gewicht. Doch nach einigen weiteren Schritten gab es keine Zweifel, dass Selins linkes Bein seine Funktion nur sehr

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