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RECKLESS HEARTS

RECKLESS HEARTS

Titel: RECKLESS HEARTS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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langsam in Bewegung setzte, richtete ihren Blick jedoch schnell wieder auf die Füße, um ihre Schritte mit Bedacht tun zu können und die Balance ja nicht zu verlieren, während sie langsam und äußerst vorsichtig über die Straße lief. Die Eisschicht auf dem Asphalt war durchgehend und glitzerte an den Stellen, auf die das Licht der Straßenlaternen besonders hell auftraf.
    Nur für wenige Sekunden wurde Selins Wahrnehmung der Geschehnisse um sie herum durch die große Anspannung, die ihr das Überqueren der wenigen Meter auf der spiegelglatten Fahrbahn abverlangte, getrübt. Und genau während dieser wenigen Sekunden der Unachtsamkeit rollte der Minivan vorsichtig und sehr langsam und scheinbar unter guter Kontrolle über die Weichselstraße bis zur Kreuzung. Seine Absicht war, die Weserstraße zu passieren und weiter auf die Sonnenallee zuzufahren, was aber unerwartet verhindert wurde, denn … wie aus dem Nichts und erstaunlich geräuscharm tauchte von rechts, die Weserstraße entlang kommend, ein alter Opel Kadett, mit schwachen Scheinwerfern und viel zu viel Tempo für die glatte Fahrbahn, auf, geriet beim Versuch abzubremsen, um nicht mit dem Minivan zu kollidieren, ins Schleudern und trudelte, sich einmal um die eigene Achse drehend - wobei er parkende Autos beschädigte - gefährlich auf die Kreuzung zu.
    Alex hatte den Opel zum Glück rechtzeitig bemerkt und wusste, was er zu tun hatte. Atilla und die beiden anderen schwiegen als Zeichen ihres Vertrauens gegenüber dem Fahrgeschick ihres Fahrers, pressten sich aber sicherheitshalber tief in ihre Sitze und hielten sich mit beiden Händen irgendwo fest, um möglichst stabilen Halt zu haben, falls es doch krachen sollte.
    Keiner hatte mit verdammter Eisglätte gerechnet.
    Alles war minutiös geplant worden, Plan B war erfolgreich durchgeführt worden, man konnte sagen, es lief doch alles glatt … zu glatt , wie es nun ironischerweise schien.
    Atilla hatte an alles gedacht, nur nicht an Blitzeis. Es war beinah komisch. Er hatte den Coup bis ins letzte Detail ausgeheckt, aber den Wetterbericht hatte er sich nicht reingezogen.
    Alex wusste, er musste nach links ausweichen, indem er nur wenig die Bremsen betätigte und das Lenkrad nach links einschlug, um den Wagen ins kontrollierte Rutschen zu bekommen. Seine Geschwindigkeit war gering, und er hätte die Kreuzung nicht überqueren können, ohne dass der Opel in ihn hineingedonnert wäre. Wenn er nach links auswich, konnte der Opel eventuell mitten auf der freien Kreuzung zum Stehen kommen, ohne größeren Schaden anzurichten. Wenigstens waren weit und breit keine weiteren Autos in Sicht, denen es auszuweichen galt.
    Alex zog nach links, tippte immer wieder kurz auf die Bremsen, so dass der Wagen sich in die gewünschte Richtung drehte und schließlich zu rutschen begann. Dann erst … sah er etwas, das sich bewegte … eine Person? … Was? ...
    Alex fuhr der Schreck wie ein gewaltiger Blitz durch den gesamten Körper. Er riss die Augen weit auf, hörte, wie Atilla einen lauten Schrei mit einem undeutlichen Fluch ausstieß. Niklas und Jimmy bekamen erstmal nicht viel mit, waren aber alarmiert und krallten sich noch fester in ihre Sitze.
    Mitten auf der Straße lief mit größter Vorsicht eine kleine, vornübergebeugte Gestalt langsam auf die gegenüberliegende Straßenseite zu.
    Alex` Gedanken überschlugen sich: Wie musste er nun manövrieren, um die Person nicht zu erfassen, um nicht in parkende Autos hineinzurutschen, um irgendwie aus diesem Schlamassel herauszukommen und die Gang sicher nach Hause zu bringen, um den Plan zu retten, seinen Anteil zu retten, seine Mutter und sich zu retten und … sein Seelenheil ... Was zum Teufel war los mit ihm, dass er nicht zur Ruhe kommen konnte, dass sein Leben so viel Mühe kostete, dass er jetzt in dieser Situation steckte, mit Verbrechern unterwegs war, Drogendealer beraubt hatte und seine Zukunft aufs Spiel setzte?
    Er trat stärker auf die Bremse, damit sich der Wagen um fünfundvierzig Grad drehen und nur seitlich und mit weniger Kraft mit der Person zusammenstoßen würde, statt sie frontal zu erfassen. Es war ihm völlig klar, dass er ihr nicht ausweichen konnte, er konnte nur noch für die erhoffte Schadensbegrenzung sein ganzes Können einsetzen und musste bangen, dass keine Katastrophe passierte.
    Selins Körper wurde ganz plötzlich mit enormer Wucht von einer blechernen Wand niedergestoßen und schlitterte wie ein menschlicher Puck mehrere Meter über

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