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RECKLESS HEARTS

RECKLESS HEARTS

Titel: RECKLESS HEARTS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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entkoppelt hatte wie Neo aus der Matrix.
    Morgen würde sie ihren Weg weitergehen.
    Bis Morgen war noch viel Zeit.
     
    »Selin?«
    Sie zuckte zusammen, als sie ihren Namen hörte. Langsam drehte sie sich um und sah ihn neben der Tür stehen. Mit den Händen in den Gesäßtaschen versuchte er, so unaufdringlich und harmlos wie möglich zu wirken. Seine Haare waren nass zurückgekämmt, was ihm ein ungewöhnlich kerniges Aussehen verlieh.
    »Für den Fall, dass du duschen möchtest ... hab ich dir ein Handtuch rausgelegt«, sagte er.
    Der Satz war ziemlich stotterfrei über seine Lippen gekommen, was ihn beruhigte. Dennoch rieb er sich nervös den Nacken. Hoffentlich missverstand sie seinen gut gemeinten Hinweis nicht.
    »Ähm, ich muss ein paar Dinge am Computer erledigen. Du kannst einfach ins Zimmer reinkommen, stört mich nicht.« Er kaute auf der Unterlippe und fuhr dann fort. »Du kannst natürlich auch im Wohnzimmer bleiben, aber wie du siehst, gibt‘s hier nur jede Menge Bücher, sonst nichts, falls du aber was lesen willst, bedien dich ruhig, Fernseher gibt‘s bei mir, tja, ich hab außerdem einen Laptop, falls du ins Internet willst.«
    »Okay, danke«, sagte sie mit einem übertriebenen Lächeln. Sie stand immer noch stocksteif auf demselben Fleck und sah ihn abwartend an.
    »Okay«, gab er zurück, zögerte kurz und verschwand daraufhin in sein Zimmer.
     
    Ein rotes Duschhandtuch lag auf dem Badewannenrand. Sie schmunzelte, als sie es sah, stellte ihre Umhängetasche in einer Ecke ab, versicherte sich nochmal, dass die Tür verschlossen war, und begann sich auszuziehen.
    Als sie sich ihrer Hose entledigt hatte, war es unmöglich den tiefschwarz-violetten handflächengroßen Fleck auf ihrer linken Hüfte zu übersehen. Oh, mein Gott , dachte sie erschrocken. Vorsichtig drückte sie mit den Fingern auf die Stelle und spürte oberflächlichen Schmerz. Letztendlich sah es doch viel schlimmer aus, als es war. Bis dieses Hämatom vollständig verschwunden war, würde viel Zeit vergehen müssen.
    Gespannt stellte sie sich vor den Badezimmerspiegel und hielt die Luft an. Das Gesicht, das sie darin erblickte, wirkte freundlich, die dunkelbraunen Augen strahlten Wärme aus, auch wenn sie leicht gerötet waren. Um den Mund lag ein entspannter Zug, der von Optimismus zeugte.
    Diese Frau, die ihr im Spiegel entgegensah, war sie, Selin, ganz eindeutig und ohne Frage, denn wenn man ganz genau hinsah, konnte man das freche Blitzen tief in den Pupillen erkennen.
    »Ach, Anne, ich lass mich doch nicht unterkriegen!«
    Sie nickte lächelnd, drückte die Tränen weg, bevor sie durchbrechen konnten, und atmete tief durch. Hey, wo bist du gewesen? , dachte sie freudig, geh nicht wieder weg, hörst du!
    Sie setzte sich in die Wanne und hielt den Duschkopf über ihren Kopf. Beide Augen geschlossen spürte sie jedem einzelnen Muskel nach, der sich langsam entspannte. Der warme Wasserstrahl prickelte so angenehm auf ihrer Haut, dass sie kaum genug davon bekam. Auf dem Wannenrand standen diverse Duschgels und zwei unterschiedliche Shampoos. Sie schmunzelte überrascht, als sie das Olivenöl Shampoo erkannte, das sie selber gern benutzte.
    Nachdem sie ihre Haare dreimal gewaschen und ihren Körper gründlich eingeseift hatte, genoss sie etliche weitere Minuten, die sie reglos unter dem wohltuenden Duschstrahl verbrachte. Hemmungslos ließ sie die vielen gespeicherten Bilder von Alex in ihrem Kopf Revue passieren. Er schien ein so ungewöhnlicher Typ zu sein! Hart und weich zugleich, so stark und männlich und doch auch irgendwie unschuldig wie ein kleiner Junge. Er war freundlich, höflich, aber auch undurchdringlich und rastlos. Sie würde sicher noch oft an ihn zurückdenken ...
    Die Vorstellung, sich bald von ihm verabschieden zu müssen, missfiel ihr plötzlich, was sie gleichsam irritierte ... Vielleicht war es an der Zeit, zu erkennen, dass er eine gewisse Anziehung auf sie ausübte. Warum sonst hatte sie ihn vom Flughafen aus angerufen? Hatte sie ihn nicht wiedersehen wollen?
    Seufzend drehte sie den Wasserhahn zu und stieg aus der Wanne.
    Aus ihrer Umhängetasche kramte sie einen frischen Slip hervor und zog ihn schnell an, den benutzten knüllte sie zusammen und stopfte ihn tief in den kleinen Mülleimer unter dem Waschbecken. Sobald es ging, würde sie sich neue Kleidung besorgen müssen! Doch im Moment blieb ihr nichts anderes übrig, als wieder in ihre alten Sachen zu schlüpfen.
    Geschickt wickelte sie sich mit dem

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