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RECKLESS HEARTS

RECKLESS HEARTS

Titel: RECKLESS HEARTS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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Kopf klarzukriegen.
    »Ich will dich nicht von deiner Arbeit ablenken«, sagte sie. Er machte fragende Augen, hob die Brauen, während er viel zu schnell sein Glas leertrank.
    »Ich sollte eigentlich gar nicht hier sein, Alex«, fuhr sie unbeirrt fort. Bevor er etwas antworten konnte, fragte sie: »Kann ich mich schon schlafen legen? Das Licht macht mir auch nichts aus. Ich zieh einfach die Decke über den Kopf, das mach ich immer so.«
    Er stellte sein Glas ab und wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. »Klar, kein Problem. Ich kann das Deckenlicht ausmachen, ich brauch es nicht, die Tischlampe reicht mir vollkommen.« Er hatte genau verstanden, dass die Dinge wieder geordnet werden mussten. »Tut mir leid, dass ich an dem Spiel arbeiten muss, aber ich will ein paar Ideen ausprobieren, bevor sie mir entwischen.«
    Selin schüttelte den Kopf. »Nein, schon okay, mir tut es leid, dass ich bei euch einfach so reingeplatzt bin, Alex. Morgen kümmere ich mich um ... ähm ... meinen Plan ... ja den ... dann seid ihr mich bald los.« Sie lachte auf, damit er ihre letzte Bemerkung nicht zu ernst nahm und sich womöglich gekränkt fühlte.
    »Du bist hier Willkommen, das weißt du hoffentlich, du kannst bleiben, solange du willst«, sagte er wie beiläufig.
    Sie nickte daraufhin nachdenklich. Was er gesagt hatte, ging runter wie Butter, wie er es gesagt hatte, verwirrte sie allerdings.
    Ohne weitere Worte erhob er sich von seinem Platz. Selins Augen folgten ihm unweigerlich, beobachteten, wie er sich zurück an den Schreibtisch setzte und ihr dabei den Rücken zukehrte. Schöner Rücken!
    Das Vernünftigste war jetzt, sich ins Bett zu verkriechen und auf ein bisschen Schlaf zu hoffen, auch wenn das bisherige Chaos ihrer Gefühle zu- statt abzunehmen schien.
    »Ich geh noch mal ins Bad und dann ins Bett«, ließ sie ihn beim Aufstehen wissen und schielte neugierig zu ihm rüber.
    »Mhm, okay«, gab er zurück, ohne sich umzudrehen.
     
    Sie hatte gepinkelt, ihre Hände gewaschen, ihre Haare zu einem Zopf zusammengebunden und erst dann festgestellt, dass sie keine Zahnbürste hatte. Noch etwas, was dringend auf ihre ‚Liste der zu besorgenden Dinge im neuen Leben‘ gehörte! Kurz entschlossen griff sie nach der Zahnpastatube und wollte sich davon etwas auf den Zeigefinger quetschen, als ein Klopfen an der Tür sie aufhorchen ließ.
    »Selin«, sagte er mit gedämpfter Stimme. »Ich dachte, falls du eine Zahnbürste brauchst ... im Schrank über dem Waschbecken ist ein Fach, wo welche sind. Kannst dir ruhig eine nehmen.«
    Sie starrte zur Tür. »Oh! Äh, danke, mach ich.«
    Wartete.
    Doch er war längst weg.
    War er nicht unglaublich?
    Sie lächelte ihr Spiegelbild an, entschied sich für die blaue Zahnbürste mit dem kurzen Kopf, putzte sich gründlich die Zähne, gurgelte, aber nicht zu laut, biss sich mehrfach sanft auf die Lippen, damit sie eine dunklere Farbe annahmen, fragte sich, was sie da eigentlich tat, grinste wissend, riss sich schließlich zusammen und ging zurück in sein Zimmer.
    Sie begann sich unter dem Hochbett auszuziehen, den Pulli zuerst und dann die Hose und die dicken Wollstrümpfe.
    »Okay, ich kletter dann mal hoch«, kündigte sie einen Tick zu früh an, ging in der sicheren Annahme, er würde seinen Blick keine Sekunde vom Bildschirm nehmen. Ein Irrtum, denn diesmal drehte sich sein Kopf reflexartig zu ihr. Er hatte es so gar nicht verhindern können. Nur für den Bruchteil einer Sekunde lang sahen seine Augen sie im Slip und im enganliegenden Unterhemd auf der Leiter. Erschrocken wandte er sich sofort ab, bevor ihre Blicke sich treffen konnten, und fluchte innerlich. Wenn sie ihn jetzt für ein Schwein hielt, war er selber schuld. Mit gesenktem Kopf stand er auf und lief zum Lichtschalter.
    Oben angekommen krabbelte Selin schnell unter die Decke. Sie hatte ihn beäugt wie eine Spannerin und er hatte sie dabei erwischt, das hatte sie nun davon.
    Im nächsten Moment wurde es dunkel im Zimmer.
    »Gute Nacht«, sagte er, trotz seines Fauxpas beherrscht und mit fester Stimme.
    »Ja, gute Na-acht«, trällerte sie, als wäre sie super entspannt und reinen Gewissens.
    »Schlaf gut.«
    »Danke, werd ich bestimmt. Liege hier oben wie in den Wolken.«
    »Stört dich das Licht?«
    Welches Licht?
    Sie hatte nicht mal bemerkt, dass er die Tischlampe angeknipst hatte.»Nein, gar nicht.«
    »Okay, also gute Nacht, dann.«
    »Gute Nacht, Alex.«
     
    Natürlich schlief sie nicht sofort ein, dachte an

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