Reden ist Silber, Kuessen ist Gold
hat.«
Sie wendete ihr Pferd und ritt davon.
Als sie wieder nach Hause kam, war sie zwar noch immer nicht wieder ganz ruhig, aber immerhin in der Lage, sich davon zu überzeugen, dass sie es bald sein würde ... vielleicht. Verdammter Mitch Cassidy. Warum musste es immer so sein? Warum stritten sie so viel? Und warum kümmerte es sie, was er von ihr dachte?
Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie denken, er wäre wütend, weil sie sich mit T.J. traf. Aber es war ja nicht so, dass er stattdessen gerne mit ihr ausgegangen wäre. Zumindest benahm er sich nicht so. Und ihre eigenen Gefühle für ihn verstand sie auch nicht. Vielleicht lag es an der Vergangenheit. Es gab zu vieles, was nie abgeschlossen worden war, und deshalb kamen immer wieder die alten Gefühle hoch.
Leider nicht die guten.
Sie stapfte in die Küche und wünschte sich, Erin wäre zu Hause. In Gegenwart ihrer Tochter fühlte sie sich immer besser. Aber Erin verbrachte den Nachmittag bei einer Freundin, und Skye sollte sie erst in einer Stunde wieder abholen.
Sie nahm sich ein Glas Eistee und ging damit zur Treppe. Auf dem Weg dahin traf sie auf Izzy.
Sie schauten einander an. Sie stritten zwar nicht mehr miteinander, aber Frieden geschlossen hatten sie auch noch nicht wieder. Skye sagte sich, dass sie erwachsen sein und etwas Nettes sagen sollte. Immerhin würde sich Izzy in wenigen Tagen wieder zur Ölbohrplattform aufmachen.
»Triffst du dich immer noch mit T.J.?«, fragte Izzy flach.
»Was? Ja. Wir sind für heute Abend zum Essen verabredet.«
»Das kannst du nicht machen.« Izzy stemmte ihre Hände in die Hüften. »Du magst ihn doch gar nicht richtig. Er ist nicht dein Typ.«
Skye spürte, wie Ärger in ihr aufwallte. »Seitdem ich achtzehn war, habe ich mich nicht mehr verabredet. Ich habe also nicht wirklich einen Typ. Und zum Thema >Nichtmögen<: Ich kenne ihn noch nicht gut genug. Was ja der ganze Sinn von Verabredungen ist. Sich besser kennenzulernen.«
»Aber du triffst dich doch auch mit Mitch.«
»Nicht absichtlich. Mitch und ich sind schon lange Geschichte.« Und sie würden nie wieder zusammenkommen. Das war offensichtlich.
»Du hattest Sex mit ihm.«
Was ich auf keinen Fall zugeben werde, dachte Skye. »Izzy, was willst du? Wo soll diese Unterhaltung hinführen?«
»Du kannst nicht mit T.J. ausgehen. Bitte.«
»Warum nicht. Weil du ihn datest?«
»Wir daten nicht. Nicht wirklich. Aber ...«
»Aber was? Hast du dich in ihn verliebt?«
Izzy verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich weiß nicht mal, ob ich ihn mag.«
Skye verdrehte die Augen. »Aber bis du dich entschieden hast, soll ich am Seitenrand warten, ja? Oder ist es so, dass du ihn nicht willst, ich ihn aber auch nicht haben soll?«
»Nein, so ist es nicht. Ich vertraue ihm nur nicht«, erwiderte Izzy mit angespannter Stimme. »Lass es einfach sein, Skye.«
»Bitte, ich versuche nur, zu helfen. Ich verstehe dich echt nicht«, gab Skye zu. »Hast du Angst vor dem, was passiert, wenn ich mich in den Mann verliebe, den ich nach Jeds Meinung heiraten soll?«
»Natürlich nicht. Das blöde Haus hier ist mir egal. Nimm Glory‘s Gate, nimm das Geld. Ich habe noch nie etwas davon gewollt. Genau wie du wollte ich einen Vater - und langsam begreife ich, dass ich den nicht bekommen werde. Könnte es also entfernt möglich sein, dass ich nur helfen will?«
»Vor ein paar Wochen hätte ich Ja gesagt, aber du hast dich mit T.J. von Anfang an komisch benommen. Es hat dir noch nie gereicht, einfach nur ein Männermagnet zu sein. Nun, sie können dich nicht alle am liebsten haben. T.J. ist an mir interessiert, und ich werde herausfinden, wohin uns das bringt.«
»Wir haben zusammen geschlafen«, schrie Izzy. Natürlich, dachte Skye bitter. Sie war nicht einmal überrascht. Izzy würde alles tun, um recht zu behalten.
Ein Teil von ihr bemerkte, dass dieses Geständnis sie nicht ernsthaft verletzte. Zumindest nicht von T.J.s Seite aus. Izzys Verhalten jedoch saß wie ein Stachel in ihrem Herzen.
»Danke für die Information«, sagte Skye und drängte sich an ihrer Schwester vorbei.
Izzy fasste sie beim Arm und hielt sie auf. »So ist es nicht. Ich wollte sehen, ob er weiter mit dir ausgehen würde, nachdem er mit mir geschlafen hat.«
»Oh, du hast also nur mir zuliebe mit einem Mann geschlafen, mit dem ich ausgehe? Wie süß von dir. Vielen Dank. Aber nur um das klarzustellen: Ich brauche keine Gefallen mehr von dir.«
»Ich hasse es, wenn du sarkastisch
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