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Regency Reality-Show

Regency Reality-Show

Titel: Regency Reality-Show Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Hertig-Binz
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Pläne gelingen.
    Fazit: Lord Milford musste weg.
     
    ***
     
    Als ich aufwachte, war ich allein. Ausgeschlafen und gut gelaunt hüpfte ich aus dem Bett und riss die Fenster auf, um die Sonne hereinzulassen. Seit ich hier war, war immer schönes Wetter, fast schien es als ob der Sender sogar für Sonnenschein bezahlte. Mir konnte es egal sein. Wichtig war vor allem, dass ich bei diesen Bedingungen ausgiebig ausreiten konnte. Ich schloss die Augen und liess am offenen Fenster stehend die Sonnenstrahlen tief in meine Haut eindringen. Da hörte ich die Stimmen vom Zimmer nebenan. Offenbar hatten Grant und Morag ebenfalls ihre Fenster geöffnet und waren in eine heftige Diskussion vertieft.
    „Und ich denke, er ist verliebt“ erkannte ich Morags gepresste Stimme.
    „Nie im Leben, er ist der Herzensbrecher schlechthin. Für ihn zählt nur die Eroberung, da ist nichts weiter dahinter.“ Grant –
    „Hast Du nicht bemerkt, wie er sie ansieht? Ich sage Dir, da geht es nicht mehr um Eroberung, da geht es um Liebe.“
    „Sie ist doch bloss sein Job. Zudem ist da noch Alexia.“
    „Ach die – ausser Beinen, Hintern und Titte hat die doch nichts zu bieten und das ist erst noch alles künstlich.“
    „Du musst zugeben dass die beiden ein schönes Paar abgeben. Wenn sie die hochhackigen Schuhe trägt, ist sie beinahe ebenso gross wie er.“
    „Innere Grösse ist viel wichtiger und er hat das erkannt. Ich sage Dir, er ist zum ersten Mal in seinem Leben bis über beide Ohren verliebt.“
    „Wollen wir wetten? Ich bin sicher, sobald wir hier raus sind, trennen sich ihre Wege.“
    „Über so etwas wettet man nicht, das ist geschmacklos. Aber Du wirst schon sehen, du liegst voll daneben. Alexia ist Geschichte.“
     
    ***
     
    Wer war Alexia? Hatten sie überhaupt von Robert gesprochen, oder hatten sie sich über einen anderen gemeinsamen Bekannten gestritten? Falls nicht, dann war mein Adonis also tatsächlich der oberflächliche Herzensbrecher, für den ich ihn zu Anfang gehalten hatte. Und genau, wie ich angenommen hatte, stand er auf langbeinige Busenwunder, die ihm auf gleicher Augenhöhe begegnen konnten. Ich war bloss ein Job; sonst würde er sich nie zu mir herablassen – Zwerg, tönte es in meinem Hinterkopf in Scotts tiefem Bariton. Wenigstens machte er mir nichts vor, Scott blödelte mit mir herum und war einfach nur ein lockerer Kumpel. Aber der andere Typ, dieser Ehemann von mir, ok – dieser Ehemann von Gertrud, der spielte mir Tag täglich den rührend umsorgenden Adonis vor und des Nachts gab er sich als liebenden und verständnisvollen Amor. Nur waren die Gefühle, die ich in seinen Armen empfand alles andere als gespielt. Wie konnte ich diese blöden Gefühle nur abstellen?
    „Lea“, redete ich in Gedanken mit mir selber: „Kriege es endlich in Deinen dicken Schädel rein. Er ist zu gut für Dich. Er ist Schauspieler und absolut nicht an Dir interessiert. Er liebt eine andere – eine langbeinige Schönheit, mit der Du es in hundert Jahren nicht aufnehmen kannst. Gib’s auf.“
    Aber wie konnte ich die noch verbleibenden Wochen hier auf engstem Raum mit ihm aushalten? Plötzlich erschien mir der Bussbetrag für den Sender gar nicht mehr so hoch. Bestimmt würde ich das Geld in einigen Jahren zusammenkratzen können. Lieber ein paar Jahre bis über beide Ohren verschuldet sein, als weiter neben ihm leben zu müssen.
    Aber dann hätte ich verloren, aufgegeben. Ich war niemand, der sich vor einer Herausforderung drückte, das war ich noch nie! Nein, ich stand das durch und würde schliesslich mit erhobenem Haupt hier heraus marschieren, meine hunderttausend Pfund kassieren und erst zusammenbrechen, wenn ich mich in einem luxuriösen Hotelzimmer zurückgezogen hatte. Dann würde der ganze Reichtum mir über den Herzschmerz hinweghelfen, bis ich wieder bereit war, mich auf den nächsten Job zu stürzen – guter Plan. Ich bleibe hier!
     
    ***
     
    „Ist sie wach?“ polterte plötzlich Roberts Stimme aus dem Nebenraum. Er schien zurück zu sein, wo auch immer er gewesen war. Vielleicht hatte er den zweiten Teil der Nacht bei einer anderen Frau verbracht, einer die ihn unter ihr Nachthemd liess.
    Schon ging die Türe auf. „Lassie, heute steht Tontaubenschiessen auf dem Programm. Wenn Du ausreiten willst, machen wir das vorher. Es ist mir nicht geheuer, wenn wir draussen sind während Anfänger mit Gewehren rumballern.“
    Diese Information verblüffte mich zutiefst und lenkte mich glücklicherweise

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