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Regency Reality-Show

Regency Reality-Show

Titel: Regency Reality-Show Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Hertig-Binz
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unsere bevorstehende Aufgabe zu denken und erteilte uns allen Anweisungen, wo und wie ich am besten geschützt wäre und was ich machen und was vermeiden sollte, damit ich nicht in den Fluss fiel – ha, ha.
     
    ***
     
    Im feuchten Gras am Flussufer lagen grosse Tücher, auf die wir uns setzen konnten. Dann war es Aufgabe unserer Bediensteten, uns Schuhe und Socken auszuziehen. Den Männern, die nicht Kniehosen angezogen hatten, wurden zudem die Hosenstösse hochgekrempelt.
    „Papa, lass Dir doch von Deinem Kammerdiener Christian hochhelfen.“ Ich beeilte mich, Vater zu stützen, der schwankend auf die Beine kam. Es war bestimmt nicht einfach, mit dem grossen Bauch aufzustehen. Ähnlich musste es einer hochschwangeren Frau ergehen. Arm in Arm schritten wir langsam ins kalte Wasser. Mutter hatte sich bei Ewan untergehackt, welchen sie nur als Robert kannte, und lief direkt hinter uns, wie ich merkte, als sie einen lauten Schrei ausstiess. Das Wasser schien nicht die von ihr vorgezogene Temperatur aufzuweisen. Ein ganz kleines Bisschen Schadenfreude hatte ich schon. Denn kaum waren wir unter den Gästen erschienen, hatte sie sich gleich an Ewan heran geschmissen und mich mit Vater stehen lassen. Nun würde sie die Kneipptortour mitmachen oder meinen Mann loslassen müssen. Denn der würde bestimmt in meiner Nähe bleiben und sich keines Falls mit ihr ins Gras setzen. Was sie offensichtlich am liebsten getan hätte.
    Mit etwas Verspätung tauchte auch Sir George auf. Er setzte sich bei meinen Sachen hin und schnürte sich die Schuhe auf. Wahrscheinlich hatte er keinen eigenen Diener, dem ihm diese Arbeit abnehmen konnte.
    Vater erkundigte sich nach meinem gut verheilten Schnitt am Kinn und ich wandte mich von Sir George ab.
     
    ***
     
    „Meine Füsse sind inzwischen solche Eispflöcke, das kann unmöglich gesund sein.“ Beschwerte sich Mama hinter uns.
    Nach ungefähr einer Viertelstunde, aber einer gefühlten Ewigkeit, zeigte ich Erbarmen: „Wollen wir uns wieder ins Trockene flüchten? Heute scheint erstmals die Sonne nicht. Vielleicht finden wir drinnen irgendwo ein knisterndes Kaminfeuer, an dem wir die Füsse wärmen können.“
    Dankbar sah mich Mutter an und gemeinsam machten wir uns auf, unsere Schuhe und Socken wiederzufinden.
    Morag kam herbeigeeilt, als ich mich auf der Decke niederliess und stülpte mir erst die rechte Socke, dann den dazu passenden Schuh, dann die linke Socke über. Ein stechender Schmerz durchfuhr mich.
    „Aua“ schrie ich auf.
    „Was ist“ fragend sah mich Morag an und Ewan sprang auf die Beine. Kurz darauf war ich von allen vier Geschwistern umringt, die mich Angst erfüllt anstarrten und sich wunderten, warum ich aufgeschrien hatte.
    „Mich hat etwas in den Fuss gestochen.“
    Sofort rollte Morag die Socke wieder runter, und es kam eine Biene zum Vorschein.
    „Oh nein. Kannst Du mir bitte mein Täschchen reichen?“
    „Wozu?“
    „Da sind meine Notfalltropfen drin. Ich bin auf Bienenstiche allergisch.“
    „Schlimm?“
    „Ich weiss nicht. Der Arzt meinte, wenn ich eine so starke allergische Wirkung auf Mandeln zeige, sei es sehr wahrscheinlich, dass ich Bienenstiche auch nicht vertrüge.“
    Nun beeilte sich Ewan, mir das Täschchen zu reichen, in dem ich sofort suchend zu wühlen begann.
    „Sie sind nicht da, aber ich habe sie selber hineingetan.“ rief ich verzweifelt.
    Da riss Ewan mir das Täschchen aus der Hand und leerte den gesamten Inhalt neben mich auf die Decke: Kamm, Spiegel, Mundspray, Puder, Taschentuch – keine Notfalltropfen.
    „Sir George, Sir George! Wir benötigen sofort Ihre Hilfe!“
    Das Wasser spritzte auf, als der Arzt durch den Fluss, in dem er immer noch gewatet war, auf uns zurannte.
    „Sie benötigt sofort Notfalltropfen gegen Bienenstiche, sie ist allergisch.“ Schrie Grant aufgeregt, dem die ganze Sache offenbar mindestens ebenso an die Nieren ging wie Ewan.
    „Moment, ich hole rasch meine Tasche. Ich habe sie im Salon gelassen, weil ein leichter Nieselregen eingesetzt hatte, als ich rauskam.“
    Damit lief er so rasch ihn seine nackten Füsse tragen konnten zum Haus. Die anderen sahen mich verängstigt an. Im Moment fühlte ich noch nichts. Vielleicht hatte der Arzt ja nicht Recht gehabt und ich war auf Bienen gar nicht allergisch. Das versuchte ich den Umstehenden klar zu machen. Aber die würden erst wieder aufatmen, wenn ich die Notfalltropfen geschluckt hatte.
    „Am besten leeren sie das gesamte kleine Fläschchen in einem

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