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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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noch von dir.“, sagte ich nachdrücklich.
    „Das kannst du mir nicht antun.“, hauchte er.
    „Aber sie würden dich umbringen.“, flüsterte ich.
    „Das kümmert mich nicht. Es brachte mich bereits um, stillzuhalten, während er dich schlug. Ich könnte es nicht noch einmal ertragen.“ Seine Stimme war schmerzverzerrt und es brach mir fast das Herz, dass ich ihm schon wieder weh tat.
    „Du musst es ertragen, denn ich kann ohne dich nicht leben. Ich habe auch nicht vor, es auszuprobieren.“
    Er seufzte schwer, dann nickte er, doch es schien mehr als würde er in sich zusammensacken. Ich begann wieder sein Gesicht zu streicheln.
    „Außer dir habe ich nichts mehr. Du bist alles. Meine ganze Welt. Ich lebe doch sowieso erst, seit ich dich kenne. Du hast der toten Puppe, die ich war das Leben eingehaucht.“
    „Aber das stimmt doch nicht, du hast so viel in deinem Leben.“, stritt er meine Behauptung ab.
    Das war zu viel. „Ich habe gar nichts!“, ich schrie es fast und Van zuckte überrascht zusammen. Nun strömte meine ganze Verzweiflung aus mir hinaus.
    „Einen Vater, der mich schlägt und sich meiner schämt, Schwestern, die sich mehr um Etikette kümmern als um mich, einen Haufen Ritter von denen die meisten ein Sprungbrett für ihre Karriere in mir sehen, ein Volk, das mich misstrauisch beäugt und Klatsch austauscht, wo es nur kann und eine Zofe, die mich verraten hat.“ Die Worte sprudelten nur so aus mir heraus. „Ich habe nicht gelebt. Ich habe funktioniert. Du bist mein Leben, mein ganzes und es genügt mir. Ach, was heißt genügen, ich bin so unendlich dankbar, dass ich dich mein nennen darf. Es ist ein größeres Glück als ich verdiene und du ziehst es ernsthaft in Erwägung mir das durch Leichtsinnigkeit zu nehmen?“
    Ich atmete schwer nach diesem Ausbruch und Van schien es die Sprache verschlagen zu haben. Er wog seine Worte ab, öffnete den Mund, überlegte es sich anders und schloss ihn wieder. Dann fragte er mich doch etwas, aber mir schien, als wäre es nicht das, worüber er zuvor nachgedacht hatte. „Was hat Sara getan? Wieso sagst du, sie hätte dich verraten?“
    Dennoch ging ich darauf ein und bohrte nicht weiter. Zumindest vorerst nicht. „Das fragst du noch? Ist es dir etwa noch nicht in den Sinn gekommen? Was glaubst du denn woher mein Vater deinen Handschuh hatte. Er wird kaum in meinem Schlafzimmer gewesen sein, um danach zu suchen. Jemand gab ihm den Handschuh und das kann nur eine Person gewesen sein: Sara. Und wer hätte den Rest wissen können außer ihr?“, meine Stimme brach und ich musste mich beherrschen, nicht wieder zu weinen. Es auszusprechen machte Saras Verrat an mir realer. Mit ihrer fröhlichen, liebenswürdigen Art war sie mein Anker in dieser intriganten Gesellschaft gewesen, doch nun stellte sich heraus, dass sie keinen Deut besser war als die Menschen, die ich verabscheute.
    Van dachte über meine Worte nach und ich sah seinem Gesicht an, dass er dieselben Schlüsse zog wie ich.
    „Ich fürchte, du hast Recht. Es ist die einzig logische Erklärung. Wie konnte sie das nur tun? Sie wirkte dir gegenüber immer so treu.“
    „Ich weiß es nicht.“, flüsterte ich.
    Ich drückte mich fester an ihn, das dringendste, was ich jetzt brauchte, war seine Nähe. Eine Weile saßen wir schon so da, als Van sich räusperte. Ich wartete, doch er sagte nichts. Ich suchte seinen Blick und sah, wie er unsicher von meinem Gesicht hinab zu meinem Bauch wanderte und zurück. Ich verstand worauf er hinaus wollte.
    „Da ist noch etwas…“, begann er, brach ab und sah mich unschlüssig an.
    „Ja, es stimmt, was mein Vater gesagt hat.“, sagte ich und senkte meinen Blick. Mein schlechtes Gewissen schien mich zu erdrücken.
    „Hmpf.“, machte er. „Das hatte ich schon befürchtet. Deswegen fühltest du dich in letzter Zeit häufig unwohl.“
    Ich nickte.
    „Es tut mir leid.“, flüsterte Van leise.
    Das verwirrte mich. „Was meinst du? Was tut dir leid?“
    „Einfach alles. Es tut mir leid, was man dir heute angetan hat. Es tut mir leid, dass es durch meine Schuld geschehen ist, weil ich mich nicht beherrschen kann und es so überhaupt erst dazu kam. Es tut mi-“
    „Nicht beherrschen? Wie meinst du das?“, meine Stimme zitterte, ich ahnte, worauf er hinaus wollte.
    „Wäre ich nicht so über dich hergefallen, wäre es gar nicht dazu gekommen.“, sagte er ehrlich betrübt. Mir klappte der Mund auf vor Empörung.
    „Man kann es kaum so nennen, da ich dich

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