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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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gefreut?“
    „Nein.“
    „Warum nicht?“ Wieder hatte ich ihn mit meinem Verhalten verwirrt.
    „Sie saß in einem Käfig. Vorher hatte ich nie darüber nachgedacht, in diesem Moment fand ich den Anblick so furchtbar. Ich entriss Burnus den Käfig und riss die Tür auf. Der Vogel hüpfte neugierig auf die Öffnung zu und aus dem Käfig heraus, spannte die Flügel und flog einmal durch den Raum, um ihn dann durch das offene Fenster zu verlassen.
    Ich hatte es nicht ertragen können dieses kleine Geschöpf eingesperrt zu sehen. Ich begann schrecklich zu weinen und konnte nicht aufhören mich bei Burnus zu entschuldigen. Immerhin wollte er mich nur aufmuntern. Von diesem Tag an wollte ich keinen Vogel mehr haben.“ Ich zuckte mit den Schultern, da ich nicht mehr wusste, was ich noch sagen sollte.
    Auch Van schwieg. Zu gern hätte ich gewusst, was er von dem hielt, was ich ihm offenbart hatte. Ich traute mich nicht danach zu fragen, daher beschloss ich seine Reaktion abzuwarten. Inzwischen war die Sonne ein ganzes Stück am Himmel empor geklettert und wärmte uns mit ihren Strahlen.
    „Deswegen hattest du vorhin solche Angst.“, stellte Van fest.
    „Ja.“, sagte ich schlicht.
    „Warst du seitdem jemals wieder auf dem Markt?“, fragte er nun.
    „Nein, ich schaffe es einfach nicht so vielen Fremden so nahe zu kommen.“, ich seufzte. „Es ist ein bisschen armselig, nicht?“, betrübt schlug ich die Augen nieder.
    „Nein, ist es nicht.“, sagte Van. „Schlechte Erfahrungen verändern Menschen nun einmal. Man kann es nicht verhindern, denn Leben bedeutet Veränderung.“
    „Nicht jede Veränderung ist gut.“, erwiderte ich.
    „Bei weitem nicht.“, pflichtete er mir in einem Tonfall bei, der mich aufhorchen ließ. Als er nicht weiter sprach, beließ ich es lieber dabei. Vielleicht würde er mir irgendwann davon erzählen, aber jetzt wollte ich ihn nicht drängen.
    „Früher war ich ganz anders.“, setzte ich an.
    „In welcher Hinsicht?“, fragte Van neugierig.
    „Ich war ein aufgewecktes Kind, neugieriger als es sich gehörte und hatte fast immer gute Laune. Ständig durchforstete ich das Schloss und machte Dummheiten mit Wasser. Man hatte mir aufgrund meiner Gabe einen Spitznamen gegeben. Alle freuten sich, dass sie bei mir so stark ausgeprägt war und niemand ärgerte sich ernsthaft über meine Streiche.“, sagte ich und seufzte bei der Erinnerung an diese unbeschwerte Zeit.
    „Wie nannten sie dich?“, fragte Van und sah mir dabei direkt in die Augen.
    Bereits bei unserer ersten Begegnung war mir aufgefallen, wie beeindruckend seine Augen waren, angelaufene Bronze mit schwarzen und goldenen Sprenkeln von einer Tiefe und Intensität, dass man sich leicht darin verlieren konnte.
    Plötzlich dämmerte mir, dass er auf meine Antwort wartete.
    „Regenprinzessin.“, murmelte ich.
    „Ein treffender Name.“, bemerkte Van und lächelte.
    „Genau genommen, habe ich in dem Alter noch keinen Regen gerufen. Ich hätte noch in den Namen hinein wachsen müssen.“
    „Aber?“
    „Man hat mich schon lange nicht mehr so genannt.“, sagte ich leise. „Einige Zeit nach der Entführung, als keine Besserung meines Verhaltens in Sicht war, hatten sie einen anderen, nicht liebkosend, sondern geflüstert hinter meinem Rücken. Du hast ihn sicher schon gehört.“ Spöttisch verzog ich das Gesicht und sah ihn auffordernd an. Es gefiel mir nicht, wie man mich nannte, wenn auch leider etwas Wahres an der Bezeichnung war.
    Van schien nicht begeistert davon zu sein, ihn in meiner Gegenwart zu sagen, angewidert verzog er die Mundwinkel.
    „Jetzt sag mir nicht, dass der ganze Klatsch an dir vorbei zieht? Bisher war ich der Meinung, das sei gar nicht möglich.“, neckte ich ihn.
    „Eisprinzessin.“, schnaubte er und sah mich ernst an.
    „Ja, so nennt man mich nun.“ Ich drehte mich weg. Ich konnte seinem Blick nicht länger standhalten, wenn er mich so durchdringend ansah.
    „Er passt nicht.“, sagte Van hinter mir. Überrascht drehte ich mich zu ihm herum.
    „Wie meinst du das?“, fragte ich verwirrt.
    „Ich bin nach wie vor der Meinung, dass der erste Name besser zu dir passt.“, sagte er daraufhin.
    „Wie kommst du darauf?“ Ich war immer noch verwirrt. Ich konnte mich noch genau daran erinnern, wie mich einer der Stallburschen das erste Mal so genannt hatte. Von da an hatte es sich verbreitet wie ein Lauffeuer, jeder hatte ihn treffend gefunden. Zwar traute sich niemand ihn offen auszusprechen aus

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