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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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sich über die Straße gesenkt. Alle waren entsetzt über diese Offenbarung.
    Die Ruhe vor dem Sturm.
    Wie auf ein Signal hin, brach das Chaos aus. Van schob mich auf Armeslänge von sich, um mich in Augenschein zu nehmen. Asant kam nun ebenfalls näher zu mir. Hinter mir stieß Xanos einen derben Fluch aus. Ein Pferd wieherte unruhig.
    „Wie fühlt ihr Euch?“, fragte Van, während er mich einer eingehenden Betrachtung unterzog.
    „Es tut weh.“ Mein Atem entwich mir geräuschvoll und ein heftiger Krampf zuckte durch meinen Körper. Ich wand mich in Vans Armen vor Schmerz und nahm meine Umgebung kaum noch wahr. Das einzige, was ich mit Gewissheit wusste, war, dass Vans kühle Hände sich unbeschreiblich gut auf meiner heißen Haut anfühlten.
    „Wir sollten sie in die Kutsche legen und diesen Baum fortschaffen.“
    „Das würde viel zu lange dauern, Asant. Zumal du und Janos verletzt seid.“, entgegnete Van.
    Verletzt? Ich schreckte aus meinen wirren Gedanken, die sich um den Schmerz in meinem Inneren drehten, hoch und versuchte meinen Blick scharf zu stellen. Es gelang mir nicht.
    Verschwommen konnte ich Asant ausmachen, der immer noch neben mir kniete. „Was ist mit Euch?“
    „Nichts von Belang, nur bin ich im Moment keine große Hilfe, wie Van treffend bemerkt hat.“ Obwohl ich den Ausdruck seines Gesichts nicht richtig sehen konnte, hörte ich aus seinem Tonfall heraus, dass Van seiner Meinung nach besser den Mund gehalten hätte.
    „Sir Janos?“ Mein Atem ging immer angestrengter und ich spürte den nächsten Krampf durch meine Glieder kriechen.
    „Nur ein Kratzer. Nichts worüber man sich sorgen müsste.“ Er klang unbekümmert, ich war mir bei beiden nicht sicher, was ich davon halten sollte. Vermutlich wollten sie mich in erster Linie beruhigen. Wie immer.
      „Hast du eine andere Idee, Van?“, kam Asant zum Thema zurück.
    „Wir könnten reiten.“
    „Reiten? Hast du den Verstand verloren? Dazu wäre sie ohne Vergiftung schon kaum in der Lage“
    „Sie soll auch nicht selbst reiten. Lian wäre kräftig genug für uns beide und könnte immer noch schnell laufen.“
    „Das wäre zu belastend für sie.“
    „Soll sie etwa hier sterben, weil wir nicht in der Lage sind ihr zu helfen?“, fuhr Van ihn an.
    „Ich denke nicht, dass sie-“ Asant kam nicht dazu seinen Satz zu beenden.
    „Ich weiß nicht, woraus dieses Gift besteht, aber bei einem bin ich mir sicher. Es ist tödlich. Diese Kerle wollten sie umbringen, meinst du da benutzen sie etwas schwaches, das lediglich ein wenig Unwohlsein hervor ruft? Schau sie dir doch an. Sie glüht förmlich. Ich glaube nicht, dass sie es so noch lange schafft.“ Van war aufgebracht und hatte Asant unterbrochen.
    Ich teilte seine Meinung, obwohl mir nach wie vor niemand einfiel, der sich meinen Tod wünschen könnte.
    Ich wollte ihnen sagen, dass sie mich schnellstmöglich zu Darius schaffen sollten und ich es schon irgendwie überstehen würde, doch mehr als ein Krächzen brachte ich nicht heraus. Mir traten Tränen der Frustration über mein schwindendes Körpergefühl in die Augen. Ich wollte nicht weinen, aber ich hatte Angst, ich könnte sterben.
    Ich versuchte es noch einmal, mehr als ein heiseres Röcheln konnte ich nicht durch meine Kehle zwängen. Verzweiflung wallte in mir auf. Mühsam versuchte ich meinen Hals zu berühren, es gelang mir kaum meinen bleischweren Arm zu heben.
    „Was habt Ihr?“ Wie gern ich es Asant gesagt hätte.
    Tränen liefen meine Wangen hinab. Es wurden immer mehr. Mir gelang es, meinen Kopf ein wenig zu schütteln.
    „Könnt Ihr nicht sprechen?“ Vans Stimme war leise und voller Besorgnis.
    Er schien genau zu wissen, was mir fehlte. Obwohl ich mir sicher war, mit dem Tode zu ringen, ärgerte sich ein kleiner Teil von mir darüber. Dennoch wusste ich, dass ich im Moment lieber dankbar dafür sein sollte. Es konnte mich davor bewahren zu sterben.
    Abermals schüttelte ich den Kopf. Abermals hörte ich jemanden fluchen.
    „Wir sollten aufbrechen, bevor es zu spät ist.“ Dieses Mal stimmten die anderen Van zu.
    „Seid Ihr sicher, dass Ihr das schafft?“, hörte ich Asant zu meiner Linken fragen. Obwohl ich nicht ganz überzeugt war, nickte ich. Es war die einzige Chance, die ich hatte.
    Behutsam schob Van mich von sich, um aufstehen zu können und Asant stützte mich stattdessen. Van hastete zu Lian. Asant versuchte ebenfalls aufzustehen und mich dabei hochzuziehen, doch schon waren Xanos und Sartes zur Stelle

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