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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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ihm vorbei. Langsam ging ich auf meinen Platz und fing an. Der Regen kam und ich blieb länger stehen, als es nötig gewesen wäre. Tief im Innern hoffte ich, das Wasser würde meine Melancholie wegwaschen. Inzwischen war ich durchnässt und fühlte kaum einen Unterschied. Daher drehte ich mich um und ging zurück zur Kutsche. Die Müdigkeit war dabei mich zu überwältigen. Sobald ich in der Kutsche war, legte ich mich auf eine der Bänke, um zur Ruhe zu kommen.
    Ich döste im Halbschlaf vor mich hin und bemerkte zunächst nicht, dass wir das Tempo gedrosselt hatten, bis die Kutsche schließlich zum Stehen kam.
    Das war viel zu früh, wir konnten unmöglich schon zurück sein. Ich öffnete den Vorhang des linken Fensters, das die gesamte Seite der Kutsche durchmaß und einen unglaublichen Panoramablick bot, doch ich konnte nicht weit genug nach vorn schauen, um zu sehen warum wir gehalten hatten. Ich ging auf die andere Seite und öffnete die Tür. Asant saß dort auf seinem Pferd und suchte mit ernstem Blick den Wald und die Straße ab.
    „Was ist geschehen? Warum halten wir?“, fragte ich ihn.
    Als er mich hörte, wandte er sich mir zu und machte eine Kopfbewegung nach vorn. „Ein Baum liegt quer über der Straße und blockiert sie.“
    Ich beugte mich noch etwas weiter hinaus, um einen besseren Blick zu bekommen. Eine große Eiche versperrte die komplette Straße und es war unmöglich daran vorbei zu kommen. Ich seufzte auf, es würde wahrscheinlich Stunden dauern, bis wir ausreichend Platz zum Passieren hatten.
    Sartes war zu dem Baum geritten und betrachtete ihn eingehend. Als er sich dem Dickicht näherte, aus dem der Baum gefallen war, stutzte er plötzlich und stieg vom Pferd ab. Er ging die Böschung hinauf und verschwand aus unserem Blickfeld. Einen Augenblick später kam er jedoch zurück und schwang sich auf sein Pferd. Während er auf uns zu ritt, zog er sein Schwert aus der Scheide und rief uns eine Warnung zu. „Der Baum wurde gefällt, nicht unterspült!“
    Es war eine Falle.
    Augenblicke später war ich umringt von Rittern mit blanken Schwertern und grimmigen Gesichtern. Van und Asant standen vor mir. Die Zwillinge waren dicht an die andere Seite der Kutsche gerückt und ich konnte sie durch das Fenster sehen. Sartes war noch nicht ganz bei uns, als der Wald um uns herum zu plötzlichem Leben erwachte. Aus dem Unterholz brachen zahlreiche schwarzgekleidete Gestalten hervor und begannen uns einzukreisen. Allein auf unserer Seite befanden sich acht und ich wusste, dass auf der anderen noch weitere waren.
    Asant stieß mich in die Kutsche zurück und schlug die Tür zu.
    Ich konnte das Gleichgewicht nicht halten und strauchelte. Ich fiel rückwärts und prellte mir kräftig den Steiß. Benommen blieb ich am Boden sitzen und lauschte auf den Kampflärm, der draußen losbrach. Ich betete dafür, dass niemand aus meiner Leibwache ernsthaft verletzt würde und wartete.
    Schwerter klirrten aufeinander und Befehle wurden gerufen und in dieses Gewirr mischten sich die Schmerzensschreie der Verletzten. Bei jedem einzelnen zuckte ich heftig zusammen. Ein Pferd wieherte erschrocken auf, doch der Laut erstarb gurgelnd. Es war gestorben. Vor Angst wie gelähmt konnte ich mich nicht rühren. Hinter mir stieß etwas gegen die Kutschwand und ließ durch die Wucht das ganze Gefährt erbeben.
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und einer der Männer schob sich durch die Öffnung. Er war vermummt und komplett schwarz gekleidet. Langsam kam er auf mich zu und ich schob mich am Boden entlang bis ich die Wand im Rücken hatte. In seiner Hand blitzte ein Dolch, den er auf mich richtete.
    Das alles nahm ich in einem Sekundenbruchteil wahr. Verzweifelt schaute ich mich um, auf der Suche nach einem Fluchtweg. Wir beide wussten, dass es keinen gab. Ein Ruck ging durch den Mann und er fiel nach hinten. Nein, er fiel nicht. Van hatte ihn rückwärts wieder aus der Kutsche herausgerissen und traktierte ihn nun mit seinem Schwert. Der Angreifer hatte sein Gleichgewicht noch nicht wieder gefunden und fiel bei Vans neuerlichem Angriff zu Boden. Mit einer fließenden Bewegung durchbohrte Van seinen Brustkorb.
    Der Fremde erbrach in einem letzten Aufbäumen einen Schwall Blut. Dann sank er zurück und rührte sich nicht mehr. Erschrocken hielt ich mir die Hand vor den Mund und versuchte nicht zu würgen. Vans Blick war unergründlich, als er die Treppe hinauf auf mich zu eilte. Er sagte kein Wort und schloss die Tür

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