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Regina schafft es doch

Regina schafft es doch

Titel: Regina schafft es doch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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du uns helfen!“
    „Nein, dafür ist Katrin zuständig“, lachte Regina. „Dies ist also erst das Probeexemplar? Dann muß ich mich wohl beeilen und Kaffee kochen!“
    Kurz darauf saßen sie einander gegenüber und tranken Kaffee aus Katrins neuen Keramiktassen und aßen Torte von Katrins Kuchentellern.
    „Sie ist wirklich ein Traum, Gert!“ sagte Regina. „Ein richtige« Meisterstück! Verrate mir mal, was in der Torte alles drin ist!“
    „Berufsgeheimnis, Regina!“
    „Krokant ist drin – und Mokkakrem –, was denn aber sonst noch?“
    „Das ist ein Geheimnis, hab’ ich doch gesagt!“
    Regina lachte. Sie nahm sich noch ein Stück, dann lächelte sie Gert über den Tisch hinweg an.
    „Du…“, sagte sie zögernd. „Weißt du – ich – ich dachte fast, du hättest meinen Geburtstag vergessen!“
    „Deinen Geburtstag vergessen – wie in aller Welt kamst du nur auf so einen Gedanken!“
    „Du hast ihn vorher gar nicht erwähnt. Du hast von dem Abschiedsabend heute gesprochen – ohne etwas davon zu sagen, daß er ja mit meinem Geburtstag zusammenfiel –, ich dachte also beinahe…“
    Gert sah lächelnd in ihr schuldbewußtes Gesicht.
    „Regina, ich werde es dir beichten. Ich hatte ihn vergessen. Hätte ich nicht vor zwei Tagen im Kalender geblättert und das große R gesehen, das ich auf den Donnerstag geschrieben hatte, dann – bist du jetzt enttäuscht von mir, Regina?“
    Sie schüttelte den Kopf und lachte.
    „Nein, Gert. Ich freue mich nur, daß du so ehrlich bist. Du hättest es mir ja nicht zu beichten brauchen. Aber ich bin froh, daß du es getan hast.“
    „Hättest du mir verzeihen können, wenn ich den Tag vergessen hätte, glaubst du?“
    „Ja, das hätte ich gekonnt. Ich wäre zwar enttäuscht gewesen, weißt du, und hätte mir selber ein bißchen leid getan – aber verziehen hätte ich dir ohne weiteres!“
    „Du kleine Regina! Gibt es überhaupt irgend etwas, was du mir nicht verzeihen könntest?“
    Regina richtete sich auf, blieb grübelnd sitzen. Ihre Hand spielte mit dem Teelöffel.
    „Ja, es gibt wohl etwas. Ich könnte es dir nicht verzeihen, wenn du mich belügen würdest!“
    Gert lehnte sich in die Rückenkissen der Couch zurück, so daß sein Gesicht im Schatten lag.
    „Das könntest du also nicht? Unter gar keinen Umständen? Nicht einmal eine Notlüge könntest du verzeihen? Eine kleine weiße Lüge?“
    „Es gibt keine weißen und schwarzen Lügen. Lüge ist Lüge!“
    „Aber gesetzt den Fall – dies ist nur ein Beispiel, ganz aus der Luft gegriffen – es interessiert mich nur, wie du dich dazu stellst – , gesetzt den Fall, ich könnte dich mit Hilfe einer Lüge vor etwas bewahren, das dir sehr schmerzlich wäre. Würdest du das auch nicht als weiße Lüge ansehen?“
    „Ich glaube es nicht. Ich möchte lieber alles mögliche Schmerzliche erleben, als daß du mich belügen würdest.“
    Er biß sich auf die Lippe, schwieg und versuchte, in Worte zu kleiden, was er sagen wollte.
    Regina sah ihn forschend an.
    „Was ist, Gert? Woran denkst du? Du siehst aus, als wenn du – ja, als hättest du ein schlechtes Gewissen!“
    Da lächelte er und schüttelte das Unbehagen ab.
    „Du kleine Psychologin! Ja, ein winzig kleines bißchen schlechtes Gewissen habe ich auch.“
    „Heraus mit der Sprache, Gert, um Himmels willen! Was hast du gesagt, was nicht wahr gewesen ist?“
    „So darfst du nicht fragen. Du mußt sagen: Was hast du zu sagen unterlassen?“
    „Also, was hast du zu sagen unterlassen?“
    Gert erhob sich, ging durch den Raum und in die Ecke, wo der Modellbock stand. Vorsichtig hob er die Tücher von dem „Brunnenkind“.
    „Schau her, Regina! Versuche nun einmal, Zuschauer zu sein und nicht schaffender Künstler. Sieh das Kind mit neutralen Augen an. Wie gefällt es dir?“
    Regina sah ihn fragend an.
    „Du kannst dir doch denken, daß es mir gefällt, Gert. Ich kann es nicht mit anderen Augen betrachten. Aber du vielleicht? Und du sagtest doch, es gefiele dir.“
    „Das tut es auch. Ich finde, es gehört zu dem Schönsten, was du gemacht hast. Aber…“
    „Aber? Heraus mit der Sprache endlich, du weißt, daß mir nichts lieber ist, als gerade deine Meinung zu hören!“
    „Nun gut. Also, es ist eine wunderhübsche kleine Plastik, so empfunden und so harmonisch, so – so beseelt, wenn du willst. Aber es ist eine Skulptur und keine Brunnenfigur. Das Kind ist ein selbständiges Wesen ohne die geringste Verbindung mit seiner Aufgabe,

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