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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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gezeigt, dass Tom nicht richtig konsequent sein kann, da er mich doch wieder rein gelassen hat, aber auch, dass er wirklich harte Methoden drauf hat. Wie zum Beispiel die Sache mit dem Keller hat es mir ebenfalls gezeigt. Und auch wenn er nicht so richtig konsequent ist, zeigt mir seine Art und Weise, die mir Benehmen oder was auch immer beibringen soll, wo Grenzen sind und dass ein wütender Tom nicht zum Spaßen aufgelegt ist. Und deswegen werde ich wohl noch mehr drauf achten, was ich sage und mache. Ich will hier lebendig wieder raus kommen und nicht erfroren auf dem Balkon liegen oder verkümmert im Keller. „Sag mal, schläfst du noch, oder was? Deine Sachen ziehen sich nicht von alleine an und deine Haare machen sich auch nicht von selbst!“, holt mich Tom knurrend aus meinen Gedanken. Okay, er scheint genauso wütend zu sein wie gestern. Ich habe gedacht, dass es nur ein kleiner Streit war und er spätestens heute wieder gut drauf ist, aber dem scheint wohl nicht so, weswegen ich nur zaghaft und eingeschüchtert nicke und dann mit ein paar frischen Sachen, die Tom mir gereicht hat, im Bad verschwinde. Nach gut zehn Minuten bin ich halbwegs hergerichtet und traue mich wieder ins Schlafzimmer zu gehen, in welchem Tom wartend und mit verschränkten Armen zu mir schaut und mich mustert. Zufrieden nickt er nach einigen Momenten und streckt seine Hand dann nach mir aus. „Komm schon, ein Boss kommt nicht zu spät!“, brummt er wieder und verdreht seine Augen, als ich keine Anstalten mache, weiter zu ihm zu gehen. Einen Moment zögere ich noch, bin mir aber sicher, dass es nichts bringen würde, mich ihm jetzt zu verweigern oder dergleichen. Im Gegenteil, er würde mich eher in alle Einzelteile zerlegen als getrost abzuwinken, so wie er drauf ist.

Kapitel 11

    Unsicher gehe ich also die wenigen Schritte zu ihm und nehme seine Hand, die er mir immer noch reicht. Mir fällt sofort auf, dass sein Griff fester und härter ist als sonst. Ich weiß nicht, was er damit bezwecken oder erreichen will, ob er mir weiter seine Macht zeigen will, indem er meine Hand so fest hält, dass sie schmerzt, aber ich ignoriere es und folge ihm ohne Widerwillen, als er mich hinter sich herzieht und die Tür hinter uns schließt. Unten angekommen setzen wir uns an den Tisch und sehen der Haushälterin zu, wie sie den Tisch deckt. Mit der Zeit trudeln immer mehr von Toms Männern ein, die sich ebenfalls an den Tisch setzen und jeder Einzelne, mich und Tom grüßt. Gerade wollen wir anfangen mit essen, als die Tür auf einmal nochmal aufgeht und ein blonder, junger Mann eintritt. Paul?! Was macht der de ... Mit einem Mal steht Tom so ruckartig auf, dass sein Stuhl nach hinten kippt und lautstark auf dem Boden aufkommt. Als ich aufblicke, kann ich nur sein wutverzerrtes Gesicht sehen und bekomme es sofort wieder mit der puren Angst zu tun.

    „Verschwinde!“, knurrt Tom mit gefährlicher Stimme und macht eine Handbewegung, die streng zeigt, dass Paul lieber eilig verschwinden sollte. Aber der lässt sich nicht weiter stören und tritt ein paar Schritte in den großen Speisesaal. „Nein Tom, ich werde nicht gehen. Ich gehe hoch und warte auf dich, lass dich nicht beim Essen stören!“ Ich hab keine Ahnung wie Paul so gelassen bleiben kann, aber ich bewundere ihn dafür und hab gleichzeitig noch mehr Bange, dass Tom gleich ausrastet, denn seine rasante und harte Atmung ist deutlich bis zu mir hörbar. „Nein, du verschwindest auf der Stelle! Du kannst wiederkommen, wenn du dich entschuldigt und mal darüber nachgedacht hast, was du für eine Scheiße gelabert hast, du verdammtes ... “, regt Tom sich weiter auf und schlägt mit der Faust hart auf den Tisch, sodass sämtliches Geschirr klirrt. Ich will aber nicht, dass er noch mehr ausrastet, und lege deswegen zaghaft meine Hand auf seine. Warnend schaut er augenblicklich zu mir runter, sodass auch ich jetzt aufstehe und mich kurz räuspern muss, damit meine Stimmbänder überhaupt mitmachen. „Tom ... Er ist doch dein bester Freund, lass ihm doch die Chance! Bitte!“ Und es klappt ... es klappt tatsächlich! Tom schaut mich noch einige Momente an, seufzt und nickt dann aber und deutet Paul an, schon mal rauf zu gehen.

    Das Frühstück ist zwar angespannt, aber wir bringen es rasch hinter uns und stehen somit eine halbe Stunde später vor unserer Schlafzimmertür. Ich bin froh, dass ich Tom dazu bringen konnte, Paul die Chance zu lassen, sich noch mal mit ihm zu versöhnen.

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