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Rein Wie Der Tod

Rein Wie Der Tod

Titel: Rein Wie Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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geblieben.
    Frølich zeigte Langeland die Kopie des Passfotos von Rosalind M'Taya. »Sie sollen mit ihr gesprochen haben.«
    Mattis Langeland betrachtete das Foto. Der Kameramann sah über seine Schulter. Langeland nickte. »Tussi aus Afrika. War gerade erst in Norwegen angekommen.« Er gab die Fotokopie zurück. »Wieso?«
    »Erzählen Sie mir von der Begegnung.«
    Langeland zuckte mit den Schultern. »Da gibt's nicht viel zu sagen, ich geh da ab und zu auf ein Bier hin und rede ein bisschen mit Leuten. Das ist alles.«
    »Zum Checken?«, fragte Frølich.
    Langeland lächelte leicht.
    »Hatten Sie Chancen?«
    Langeland zuckte zusammen, hob theatralisch beide Arme und rief: »Okay, jetzt sagen Sie mir endlich, worum es hier eigentlich geht, okay?«
    »Sie sind der Letzte, der diese Frau lebend gesehen hat«, sagte Frølich kühl. Es irritierte ihn, dass der Kameramann nicht schlau genug war, sich zurückzuziehen. Er drehte sich zu ihm und streckte seine Hand aus. »Wir haben uns noch nicht bekannt gemacht.«
    Der Fotograf ergriff zögernd seine Hand. »Andreas.«
    »Andreas, ich spreche mit Mattis Langeland im Rahmen einer Ermittlung. Könnten Sie so freundlich sein und sich ein paar Meter zurückziehen?«
    Der Kerl trottete von dannen, wie ein Wannabe Statist in The Wire oder ein Star in einem amerikanischen Rap-Video: Piratentuch stramm um den Schädel gebunden, Ringe in Ohren und Augenbrauen, ein Pulli, der mindestens fünf Nummern zu groß war, und tief hängende Siebenachtelhosen.
    Frølich wandte sich wieder Langeland zu, der sagte: »Andreas ist mein kleiner Bruder, verstehen Sie? Nein«, fuhr er fort. »Die Frau war ziemlich geil, klar, aber abgedreht, irgendwie seriös und auf alles andere scharf als auf Spaß haben. Ich hab nur ein paar Worte mit ihr geredet. Hei, wie heißt du? Rosa oder so was und das mit Afrika und, ja ... Ich hab vielleicht zwei Halbe getrunken und bin dann in die Stadt.«
    »Ist Ihnen aufgefallen, ob sie noch mit anderen geredet hat?«
    Langeland schüttelte den Kopf.
    »War sie schon da, als Sie ankamen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wann und wie haben Sie sie bemerkt?«
    »Sie ist wohl eher nach mir gekommen, glaube ich, oder sie war auf dem Klo, als ich kam.«
    »War sie allein, als Sie sie sahen?«
    Langeland nickte. »Deshalb bin ich ja hin und hab sie angesprochen, sie war allein.« Er nickte vor sich hin. »So war das.«
    »Worüber haben Sie gesprochen?«
    »Hä?«
    »Sie sind zu ihr gegangen und haben geredet. Was haben Sie gesagt?« Mattis Langeland lächelte leicht peinlich berührt. »Bin etwas heftig rangegangen. Hab ihr gesagt, dass sie geil aussähe, und gefragt, ob sie gern in einem Film mitspielen würde.«
    »Wollte sie?«
    »Das war nur Spaß, Mann. Verdammter Scheiß-Aufreißer-Spruch. Sie hat mich nicht ernst genommen, also hab ich die Biege gemacht.«
    »Haben Sie den Laden vor oder nach ihr verlassen?«
    »Vor ihr.«
    »Sie ist also noch allein sitzen geblieben, als Sie gingen?« Langeland nickte.
    »Das Personal in der Kneipe hat nur Sie erwähnt, als wir gefragt haben, mit wem sie gesprochen hat.«
    Langeland grinste. »Die Frau? Allein auf der Piste?« Er hob wieder beide Arme. »Tja, ich bin allein dort weg ...«
    »Und wohin sind Sie danach gegangen?«
    »In die Stadt. Verschiedene Läden. Hell's Kitchen, Robinet. Wo halt was los war.« Langeland wurde plötzlich wachsam. »Sie, was geht hier eigentlich ab?«
    »Antworten Sie einfach auf meine Fragen. Kann jemand bestätigen, dass er mit Ihnen zusammen war, nachdem Sie sich an dem Abend von Rosalind M'Taya verabschiedet hatten?«
    »Natürlich.«
    »Dann hätte ich gern die Namen und die Telefonnummern.«
    Am frühen Nachmittag war er wieder im Polizeipräsidium.
    Frank Frølich hörte ein Telefon klingeln, als er sich auf dem Flur das Headset vom IPod abnahm. Er bog um die Ecke zur Garderobe und hängte seine Jacke auf. Neben dem Telefon saß Emil Yttergjerde, überhörte das Klingeln aber so selbstverständlich, wie er die Bilder der letzten Ausgabe der Motorwelt studierte. »Gehst du nicht ran?« Yttergjerde sah auf. »Es ist für dich.«
    »Woher weißt du das?«
    »Weil er schon dreimal angerufen hat.«
    Frølich und Yttergjerde wechselten einen Blick. Frank mimte eine besorgte Falte auf seine Stirn. »Er?«
    Emil Yttergjerde nickte grinsend.
    »Ich dachte, er hätte Urlaub.«
    »Abgebrochen und verschoben.«
    Frølich hob den Hörer ab. »Wachlokal, Frølich.«
    »Ich bin's. Jetzt hör mal zu, du hast

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