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Reisestipendien

Reisestipendien

Titel: Reisestipendien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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aber vereinigt gefunden, wenn er sie für Schweden in Anspruch nahm, das nicht einmal das kleinste Eiland im ganzen Archipel besaß.
    Da die Auseinandersetzung jedoch ernster zu werden drohte, mischte sich Patterson mit einem ganz angebrachten
Quos ego!
ein und fuhr dann milderen Tones fort:
     

    Patterson war bewußtlos am Fuße des Baumes zusammengebrochen. (S. 269.)
     
    »Nur gemach, meine jungen Freunde! Wollt ihr denn miteinander Krieg führen?… Einen Krieg diese Geißel des Menschengeschlechts… einen Krieg…
Bella matribus detestata,
was übersetzt bedeutet…
    – In gutem Französisch, rief Tony Renault, ›abscheuliche Schwiegermütter‹! 1
    Die ganze junge Gesellschaft brach in lautes Lachen aus, während der Mentor das Gesicht mit den Händen bedeckte.
    Der kleine Zwist schloß mit einem Händedrucke, von seiten Roger Hinsdales zwar etwas widerwillig von Louis Clodion dagegen freimütig erwidert. Dann wurde zwischen den beiden Nationen noch ausgemacht, daß Tony Renault jeden Versuch unterlassen werde, Sankta-Lucia der britischen Oberhoheit zu entreißen. Louis Clodion durfte aber noch bei seiner Behauptung bleiben, und die Passagiere des »Alert« sollten bald
de visu
und
de auditu
bestätigt finden – daß Sankta-Lucia, wenn jetzt auch die britische Flagge darüber weht, doch in unzerstörbarer Weise in Sitten, Traditionen und in seiner ganzen Lebensführung französisch geblieben ist. Nach der Ausschiffung an Sankta-Lucia konnten Louis Clodion und Tony Renault mit vollem Rechte glauben, sie befänden sich noch auf la Désirade, auf Guadeloupe oder auf Martinique.
    Etwas vor neun Uhr erhob sich der Wind, und kam, wie Harry Markel vermutet hatte, von der offenen See her. Obwohl es sich in diesem Falle um die Westseite handelte, trifft diese Bezeichnung doch zu, da Sankta-Lucia weder nach Morgen noch nach Abend hin gedeckt liegt. Zwischen dem Antillenmeere und dem Atlantischen Ozean völlig vereinzelt aufragend, ist es von beiden Seiten der Gewalt des Windes und des Seeganges gleichmäßig ausgesetzt.
    Auf dem »Alert« wurden nun sofort alle Vorbereitungen zur Abfahrt getroffen. Als der Anker auf seinem Kranbalken lag, machte der »Alert« mit dem großen Mars-, dem Fock-und dem Leesegel wieder Fahrt, verließ seinen Ankerplatz und schwenkte bald um eine der Landspitzen, die den Hafen von Castries abschließen.
    Dieser Hafen führt auch den Namen Carénage (Platz zum Kielholen) und ist einer der besten in der antillanischen Inselgruppe. Das erklärt auch den zähen Wettbewerb Frankreichs und Englands, sich dessen Besitz zu sichern. Jener Zeit war man damit beschäftigt, die Kaimauern zu vollenden und Rampen und Brücken auszubauen, um allen Bedürfnissen des Schiffsverkehres zu genügen. Unzweifelhaft steht Carénage auch noch eine große Zukunft bevor. Hier versorgen sich die Dampfer mit der nötigen, aus England stammenden Steinkohle aus geräumigen Niederlagen, die von Schiffen des Vereinigten Königreichs stets gefüllt erhalten werden.
    Erreicht die Ausdehnung Sankta-Lucias auch nicht die der größten von den Inseln Vor dem Winde, so umfaßt es doch nicht weniger als sechshundertvierzehn Quadratkilometer und hat eine Bevölkerung von fünfundvierzigtausend Köpfen, wovon fünftausend auf seine Hauptstadt Castries kommen.
    Roger Hinsdale hätte es natürlich sehr gern gesehen, wenn hier ein längerer Aufenthalt als auf den schon besuchten Antillen möglich gewesen wäre, da er seinen Kameraden gern alle Einzelheiten der Insel gezeigt hätte. Der Reiseplan gestand ihm jedoch nur drei Tage zu, und darein mußte er sich wohl oder übel fügen.
    Hier befand sich ja auch kein Mitglied der Familie Hinsdale mehr, welche schon längere Zeit in London wohnte. Immerhin waren ihre Besitzungen hier von recht ansehnlicher Größe, und Roger erschien jetzt etwa wie ein junger Landlord, der einmal seine Güter besucht.
    Als der »Alert« gegen zehn Uhr im Carénage Anker geworfen hatte, ließen sich Roger Hinsdale und seine Kameraden, begleitet von Herrn Patterson, ans Land setzen.
    Die Stadt mit ihren geräumigen freien Plätzen, ihren breiten Straßen und dem in dem glühenden Klima der Antillen so erwünschten Reichtum an schattenspendenden Bäumen, machte auf alle einen recht günstigen Eindruck, jedenfalls aber auch den schon früher erwähnten, daß sie mehr in einem französischen als in einem englischen Gemeinwesen zu sein glaubten.
    »Ganz entschieden: hier sind wir in Frankreich!« rief Tony

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