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Reisestipendien

Reisestipendien

Titel: Reisestipendien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Dreimasters hinzu, so ist das Ganze ein gutes Geschäft. Na, das will ich unseren Kameraden schon klar machen.
    – Ob sie’s nun einsehen oder nicht, erklärte Harry Markel, die Sache ist beschlossen. Jeder denke daran, auf der Ausreise seine Rolle gut zu spielen und sich weder durch Taten noch durch Worte einen Verdacht zuzuziehen. Ich werde ein scharfes Auge darauf haben.«
    Corty fügte sich schließlich den Anschauungen Harry Markels, und im Gedanken an die großen Vorteile der Sache verblaßten allmählich auch seine Befürchtungen. Dazu waren ja, wie John Carpenter gesagt hatte, die Gefangenen von Queenstown jetzt außer dem Machtbereiche der Polizei, und auf dem offenen Meere hatten sie keine Verfolgung mehr zu fürchten.
    So kühn der Plan Harry Markels auch sein mochte, fand er doch allgemeine Billigung, und nun galt es nur, die Sachen ihren Gang gehen zu lassen.
    Im Laufe des Vormittags wollte Harry Markel noch einmal die Schiffspapiere einsehen, und die des Kapitäns Paxton besonders mit Rücksicht auf alles, was für die Reise und das Anlaufen der Antillen vorher festgesetzt war.
    Er selbst hätte es ja beiweitem vorgezogen, sogleich an Barbados zu landen, wo die Passagiere die Mrs. Kathlen Seymour finden und die versprochene Prämie in Empfang nehmen sollten. Statt dann erst von Insel zu Insel zu segeln, hätte Harry Markel sogleich einen Kurs nach dem offenen Meere eingeschlagen… in der ersten Nacht wären die Passagiere über Bord geworfen worden, und dann hätte sich der »Alert« nach Südosten gewendet, um das Kap der Guten Hoffnung zu umschiffen.
    Mrs. Kathlen Seymour hatte aber einen bestimmten Reiseweg vorgeschrieben und der mußte im einzelnen genau eingehalten werden. Horatio Patterson und seine Schützlinge kannten ihn ja ebenso, wie Harry Markel davon hatte Kenntnis nehmen müssen.
    Dieser Reiseweg war ganz verständig entworfen, denn der »Alert« sollte Antilien zuerst im Norden berühren und auf der Fahrt nach Süden die lange Kette der Inseln Vor dem Winde anlaufen.
    Der erste Halt wäre dabei in Sankt-Thomas, der zweite in Sankta-Cruz zu nehmen, wo Niels Harboe und Axel Wickborn wieder dänischen Boden betreten sollten.
    Als dritter Ankerplatz war ferner der halb französische, halb holländische Hafen von Sankt-Martin vorgesehen, wo Albertus Leuwen das Licht der Welt erblickt hatte.
     

    Patterson, unsicheren Schrittes hinschwankend, traf mehrmals mit Corty zusammen. (S. 140.)
     
    Die vierte Haltestelle sollte Sankt-Barthelemy sein, die einzige Besitzung Schwedens unter den Antillen und die Insel, wo Magnus Anders geboren war.
    Als fünfte sollte Hubert Perkins die englische Insel Antigoa, und als sechste Louis Clodion die französische Insel Guadeloupe besuchen.
    Endlich würde der »Alert« John Howard an der englischen Insel Dominique. Tony Renault an der französischen Insel Martinique und zuletzt Roger Hinsdale an der englischen Insel Sankta-Lucia ans Land setzen.
    Nach diesen neun Fahrtunterbrechungen sollte der Kapitän Paxton nach der englischen Insel Barbados steuern, wo Mrs. Kathlen Seymour wohnte. Dort beabsichtigte Horatio Patterson die neun Preisträger der Antilian School ihrer Wohltäterin vorzustellen. Dort sollten sie dieser für ihre Güte Dank sagen und von da aus die Rückfahrt nach Europa antreten.
    So lautete das Programm, dem der Kapitän Punkt für Punkt zu folgen hatte und dem sich Harry Markel wohl oder übel fügen mußte. Es lag ja sogar im Interesse der Schurken, davon keine Abweichung eintreten zu lassen. Vorausgesetzt, daß auf den Antillen niemand den Kapitän Paxton persönlich kannte – und dafür sprach die größte Wahrscheinlichkeit – hatte Harry Markel die beste Aussicht, seine Pläne sich erfüllen zu sehen, denn niemand könnte auf die Vermutung kommen, daß der »Alert« den Raubgesellen von der »Halifax« in die Hände gefallen wäre.
    Bezüglich der Fahrt über den Atlantischen Ozean mit einem guten Schiffe und in der Zeit des Jahres, wo die Passate über die Tropenzone wehen, ließ sich ja annehmen, daß diese unter den günstigsten Verhältnissen verlaufen würde.
    Gleich von den englischen Gewässern aus hatte Harry Markel einen südwestlichen Kurs eingehalten, statt eines südöstlichen, wenn seine Passagiere schon in der vergangenen Nacht hätten verschwinden sollen. Der »Alert« wäre in diesem Falle zuerst nach dem Indischen Meere und dann auf kürzestem Wege nach dem Großen Ozean gegangen. Jetzt handelte es sich darum, nach

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