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Reisestipendien

Reisestipendien

Titel: Reisestipendien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Magellanstraße nach Kalifornien zurückkehren.
    Als die beiden Fahrzeuge sich auf eine Kabellänge nahe gekommen waren, entwickelte sich das folgende, unter solchen Umständen gewöhnliche Gespräch:
    »An Bord alles wohl?
    – Ich danke, alles.
    – Nichts neues seit der Abfahrt?
    – Nein… gar nichts.
    – Wohin die Fahrt?
    – Nach den Antillen. Und die eure?..
    – Nach San Diego..
    – Dann glückliche Reise!
    – Glückliche Reise!«
    Der »Portland«, der seine Geschwindigkeit etwas vermindert hatte, gab wieder Volldampf, und noch lange Zeit konnte man seine Rauchsäule sehen, ehe sie unter dem Horizonte verschwand..
    Nach vierzehntägiger Fahrt verlangte es Tony Renault und Magnus Anders schon dringend, auf der Karte das erste Land aufzusuchen, das die Wachen melden würden. Dieses Land mußten nach dem vom »Alert« eingehaltenen Kurse die Bermudasinseln sein.
    Die unter vierundsechzig Grad westlicher Länge und einunddreißig Grad nördlicher Breite gelegene Inselgruppe ist im Besitz Englands. Auf dem Wege liegend, dem die von Europa nach dem Meerbusen von Mexiko steuernden Schiffe folgen, umfaßt sie nicht weniger als vierhundert Inseln und Eilande, darunter als die wichtigsten Bermudas, Sankt-Georg, Cooper und Somerset. Diese bieten zahlreiche Hafenplätze und hier finden die Schiffe alles, was sie brauchen, ob sie nun Proviant fassen wollen oder Beschädigungen ausbessern lassen müssen. Das ist von hoher Bedeutung in einer Gegend, wo der Atlantische Ozean ziemlich häufig von furchtbaren Stürmen heimgesucht wird.
    Der »Alert« war am 19. Juli etwa noch sechzig Seemeilen davon entfernt, als sich die Fernrohre an Bord schon nach dem westlichen Horizonte zu richten begannen. Ungeübte Augen konnten freilich die hohe Landmasse der Bermudas leicht mit dichten Wolkenansammlungen verwechseln, die an der Linie zwischen Himmel und Wasser aufragten.
    Die Inseln konnten jedoch wirklich im Laufe des Vormittags gesichtet werden, was John Carpenter Tony Renault und Magnus Anders, den beiden ungeduldigsten der Gesellschaft, zu deren Befriedigung mitteilte.
    »Da draußen… sehen Sie… sagte er, über Steuerbord nach vorn weisend.
    – Sie erkennen schon die Gipfel der Berge? fragte Magnus Anders.
    – Jawohl, junger Herr, sie erheben sich deutlich über die Wolkenbank und Sie werden sie auch bald selbst sehen.«
    Wirklich hoben sich noch vor Sonnenuntergang rundliche Landmassen, wenn auch etwas undeutlich, vom Firmamente ab, und am nächsten Morgen kam der »Alert« in Sicht der Insel Sankt-David, der östlichsten der Gruppe, vorüber.
     

    Ein Hai wurde gefangen. (S. 149.)
     
    Jetzt hatte das Schiff mit mehreren Sturmböen zu kämpfen. Heftige, von Blitzen begleitete Regenschauer zogen aus Südosten darüber weg und zwangen den »Alert«, aus seinem Kurse zu weichen. Den ganzen Tag und die folgende Nacht war das Meer in ärgster Aufregung. Mit dreifach gerefften Marssegeln trieb der Dreimaster auf falschem Wege weiter, denn er hätte sich nicht ohne Gefahr den schäumenden Wogen entgegenhalten können, die über ihn hinweggerollt wären.
    Vielleicht hätte Harry Markel klüger daran getan, in einem Hafen des Archipels Schutz zu suchen, am besten in dem von Sankt-Georg. Begreiflicherweise setzte er aber lieber das Schiff aufs Spiel, als daß er eine englische Besitzung angelaufen wäre, wo ja der Kapitän Paxton hätte bekannt sein können. Er hielt sich also auf freiem Wasser und manövrierte da übrigens mit der größten Geschicklichkeit. Der »Alert« erlitt nur einzelne ganz unbedeutende Havarien: die Zerreißung einiger Segel, und außerdem bekam er eine Sturzwelle, die das Boot an Steuerbord beinahe weggeschwemmt hätte.
    Patterson befand sich besser, als man es bei dem sechzigstündigen abscheulichen Wetter erwartet hatte, besser sogar als einige der jungen Leute, die, ohne gerade ebenso schwer wie er früher zu leiden, von der bösen Seekrankheit arg mitgenommen wurden, vorzüglich John Howard, Niels Harboe und Albertus Leuwen; Louis Clodion, Roger Hinsdale, Hubert Perkins und Axel Wickborn hielten sich dagegen wacker und konnten also diesen Kampf der Elemente mit allen seinen Schrecken während des zweitägigen Unwetters beobachten.
     

    Eines der Boote des »Essex« war zu Wasser gelassen worden. (S. 159)
     
    Tony Renault und Magnus Anders hatten offenbar schon Teerjackenherzen, jenes
aes triplex,
das Patterson abging und um das er den Schiffer des Horaz so sehr beneidete.
    Durch das abscheuliche

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