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Reispudding mit Zimt (German Edition)

Reispudding mit Zimt (German Edition)

Titel: Reispudding mit Zimt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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möchte eine Portion Fisch. Die Zwillinge, zwei süße Jungen, wahrscheinlich zwei Jahre alt, freuen sich über ihre Goldfische. Da fällt dem Einen seiner aus der Hand und auf den Boden. Sofort brüllt er wie am Spieß.
    „Ist doch nicht schlimm“, tröste ich ihn, „schau du kriegst einen Neuen.“ Ich reiche das Möhrenstück dem Mann. „Hier, damit Ihr Sohn nicht mehr weinen muss.“
    Der Mann lacht und gibt es dem Kleinen: „Nett von Ihnen, aber er ist nicht mein Sohn.“
    Hmm, denke ich. Wohl ein Fall von „meine-Kinder-deine-Kinder“.
    Schon habe ich alles in meinem Kopf zurecht gelegt. Die junge Frau ist geschieden. Jetzt ist sie mit diesem Mann zusammen. Aha.
    Ich kann es ihr nicht verdenken. Der Typ ist wahnsinnig süß. Er hat blonde Haare, die er wie David Garrett zu einem glatten Pferdeschwanz zusammen gebunden hat. Das wirkte aber keinesfalls feminin, weil er, ebenfalls wie David Garrett, ein leicht stoppeliges Kinn hat.
    Die Frau scheint unser kleines Geplänkel sehr genau zu verfolgen. Auch das kann ich ihr nicht verdenken. Wenn ich diesen Kerl zum Freund hätte, würde ich ihn keine zwei Minuten aus den Augen lassen, denke ich mir.
    Aber gegen die Frau kann ich sowieso nicht konkurrieren. Sie sieht ungeheuer selbstbewusst und schick aus. Ihr Haare sind sehr kurz geschnitten. An den Ohrläppchen funkeln kleine Diamanten in der Mittagssonne. Ich fasse unwillkürlich an meine eigenen Ohren. Da hängen große goldfarbene Kreolen, die ich jeden Tag anlege, weil ich finde, dass sie zu dem roten Baumwolltuch, das ich gegen den Fischgestank über meine Haare binde, ganz gut aussehen. Ein bisschen nach Piratenbraut. Meine kleinen Brillis liegen in Hamburg.
    Mama hat sie mir zum Abitur geschenkt, doch ich habe sie zu Hause gelassen. Im Moment fühle ich mich nur heiß, fettig und auf jeden Fall sehr unattraktiv.
    „Der Fisch schmeckt einfach fantastisch“, sagt David Garrett jetzt zu der Schönen, „bist du sicher, dass du ihn nicht doch probieren willst?“
    Die schüttelt sich. „Du weißt doch, Chris, dass ich keinen Fisch esse. Zu viele Gräten.“
    Nun bin ich gekränkt. „Mit Verlaub, ich sorge schon dafür, dass der Fisch so gut wie grätenfrei ist. Sie können den unbesorgt essen.“
    Um das zu verdeutlichen, greife ich nach einem fertigen Filet, breche mir ein Stückchen ab und kaue darauf betont genüsslich.
    Und da passiert es. Die ultimate Peinlichkeit.
    Ich spüre mit einem Mal ein hässliches, bohrendes Pieksen direkt unter meiner Zunge. Von hunderttausend Fischen, die ich grätenfrei an den Mann bringe, muss dieser ausgerechnet eine Gräte haben.
    Es ist schrecklich. Jetzt bin ich nicht nur fettig und unattraktiv, nein, ich reiße auch noch meine Augen auf, deute auf meinen halb geöffneten Mund und mache würgende Geräusche. Am liebsten würde ich auf der Stelle tot umgefallen.
    Ich versuche meinen Mund zu schließen, aber nun wird mir klar, dass das mit dem „Totumfallen“ eventuell sogar eintreten wird. Die Gräte sitzt so fest und tut so weh, dass mir Tränen in die Augen treten.
    David, beziehungsweise „Chris“, muss wohl die pure Angst in meinen Augen lesen. Mit einem Satz springt er zur Seitentür des Wagens, reißt sie auf, zerrt mich an der Hand hinaus und wirft mich rücklings auf eine Bank.
    Er drückt mit der einen Hand auf meine Stirn, um meinen Kopf ruhig zu halten, und greift mit der anderen fest an meinen Unterkiefer, um meinen Mund aufzuhalten, damit er hinein schauen kann.
    Nun ist sein Gesicht sehr nah an meinem. Es ist zwar eine stressige Situation für mich, aber nicht so stressig, dass ich nicht merke, wie angenehm sein warmer Atem duftet.
    Wie ein erfahrener Chirurg schnippt er mit den Fingern Richtung Frau.
    „Ich brauche eine Pinzette, Liz, schnell!“
    Ich sehe aus einem Augenwinkel, wie „Liz“ ihr Handtasche öffnet, und, nach kurzem Wühlen, oh Wunder!, eine Augenbrauenpinzette hervorzaubert.
    „So“, befiehlt Chris mir, „du musst jetzt den Mund weit aufhalten und die Zunge nach oben drücken.“
    „Aa“, sage ich.
     Ich spüre, dass mein T-Shirt hochgerutscht ist, denn meine Rippen werden kalt. Gleichzeitig bin ich sicher, dass besagter Chris mit Sicherheit aus seiner Perspektive einen wunderbaren Blick in mein Dekolleté hat.
    Chris duftet nach Sonne, nach Mann und Rasierwasser.
    Ich stinke nach Bratfisch, (wenn auch mit einem Hauch Curry), Schweiß und Bratfett.
    Während Chris sich an der Gräte müht, nehme ich wahr, dass wir nicht

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