Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Relaistation Venus

Relaistation Venus

Titel: Relaistation Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
Vom Netzwerk:
Tür mit der Aufschrift LUFTERNEUERUNGSANLAGE. Er trat ein, knipste das Licht an und riß bestürzt den Mund auf.
    »Teufel!« fluchte er.
    Der Raum war völlig leer, es war keine Sinnestäuschung. Sicher, es lag ein wenig Staub auf dem Boden und ein bißchen Unrat in den Ecken. Kratzspuren zogen sich über den Boden, sie verrieten, wohin die lebensspendenden Pflanzen verschwunden waren. Man hatte sie ohne Ausnahme alle zu einer Tür am anderen Ende des Raumes geschleift.
    »Verdammt!« brüllte Don. »Was zum Teufel … Arden, lauf zum nächsten Fernschreiber und laß … Nein, warte noch einen Augenblick, bis wir ein wenig mehr wissen!«
     
    In Rekordzeit waren sie auf dem Bürogeschoß. Sie fanden Burbank hinter seinem Schreibtisch am Interkom.
    Channing wollte ihn unterbrechen, aber Burbank hob die Nase nur lange genug, um zu knurren: »Sehen Sie denn nicht, daß ich beschäftigt bin?«
    Channing wütete innerlich, doch er ließ sich äußerlich ruhig auf einem Stuhl nieder und faltete die Hände über dem nichtvorhandenen Bauch. Nach einer Minute beendete Burbank sein Gespräch.
    »Wo bekommt die Station ihre Luft her?« fragte er finster.
    »Darum bin ich ja …«
    »Antworten Sie! Ich mache mir Sorgen.«
    »Ich auch, darum …«
    »Sagen Sie mir, woher die Station Frischluft bekommt?«
    »Von der Lufterneuerungsanlage. Und die …«
    »Es muß mehr als eine geben«, murmelte Burbank nachdenklich.
    »Nein, nur eine.«
    »Es muß! Wir wären nicht mehr am Leben, wenn es nicht mehrere gibt!« erklärte der Stationsleiter.
    »Der Wunsch ist der Vater des Gedanken. Wir haben nur eine!«
    »Ich sage Ihnen, es muß eine weitere geben. Erst vorgestern bin ich hinauf zu der in der Achse, und was sah ich? Nicht vielleicht wohlfunktionierende Maschinen, die die Luft reinigten und sie zu den verschiedenen Stationsstellen leiteten, sondern eine regelrechte Wildnis üppig wuchernden Unkrauts! Dieses Unkraut, mein teurer Mr. Channing, sah aus, als triebe es schon seit Jahren sein Unwesen dort oben. Und nun verraten Sie mir: Wohin sind die Lufterneuerungsanlagen verschwunden?«
    Channing hatte sich die letzten Sätze des Stationsleiters mit aufgesperrtem Mund angehört.
    »Ich veranlaßte, daß dieses Unkraut hinausgeworfen wurde, und werde die Maschinen sofort ersetzen lassen, sobald ich sie von der Erde bekomme.«
    Channing blinzelte verstört. »Sie – Sie haben das – Unkraut hinauswerfen lassen …« Er war erstarrt, brachte kein weiteres Wort mehr heraus.
    Fast eine ganze Minute herrschte Schweigen. Burbank betrachtete Channing, als wäre er eine Statue, denn er saß wie aus Stein gemeißelt. Schließlich fragte er: »Mann, was haben Sie denn?«
    Burbanks Stimme riß Channing aus seinem Schock. Er sprang auf die Füße, landete auf den Fersen und rief Arden zu: »Lauf zum Fernschreiber. Laß die Burschen so viele Sauerstoffkanister, wie sie nur auftreiben können, auf das schnellste Schiff verladen. Und Pilot und Besatzung sollen sich mit Gravanol vollpumpen, damit sie die höchstmögliche Beschleunigung vertragen können!«
    Arden krächzte etwas Unverständliches und rannte aus dem Büro.
    »Burbank, was glauben Sie eigentlich, was eine Lufterneuerungsanlage ist?« schnaubte Channing.
    »Nun ja, eine Art von Klimamaschine«, antwortete der Stationsleiter verblüfft.
    »Und was gibt es Besseres zur Luftreinigung als Pflanzen?« brüllte Channing. »Unkraut, Gras, Blumen, Bäume, Alfalfa, Weizen – alles, was wächst und Chlorophyll enthält. Wir atmen Sauerstoff ein und CO 2 aus. Pflanzen atmen CO 2 ein und Sauerstoff aus. Die Lufterneuerungsanlage bestand aus einer besonderen Art von marsianischem Sägegras mit viel Chlorophyll. Wir atmen Sauerstoff ein, Kohlendioxyd aus. Pflanzen atmen verbrauchte Luft ein und erneuern sie. Und Sie haben das Marsgras hinausgeworfen! Wir haben Jahre gebraucht, bis es genau so wuchs, wie wir es brauchten! Es wurde so gut, daß wir die CO 2 -Detektoren nicht einmal mehr benötigten! Seit drei oder vier Jahren funktionierte die Anlage einwandfrei. Außer zu einer Inspektion einmal im Monat mußten wir nicht einmal in den Raum hineinschauen, so zuverlässig ist das marsianische Sägegras. Wir verlieren Sauerstoff, Burbank!«
    Der Leiter war totenbleich. »Ich wußte es nicht«, gestand er geschlagen.
    »Aber jetzt wissen Sie es. Steigen Sie von Ihrem hohen Roß herunter und tun Sie was! Oder bleiben Sie mir zumindest aus dem Weg, während ich was unternehme!«
    »Sie haben freie

Weitere Kostenlose Bücher