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Remes, Ilkka - 2 - Hochzeitsflug

Remes, Ilkka - 2 - Hochzeitsflug

Titel: Remes, Ilkka - 2 - Hochzeitsflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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RegusAir-Unglücks von gestern.«
    Sara hörte die Anspannung in Lucs Stimme. »Genauer gesagt geht es um zwei Personen, die in dem Flugzeug waren.« »Also?«
    »In der Unglücksmaschine befand sich ein Mann namens Jacob Weinstaub, aber sein Name fehlt in der Passagierliste, die von der Fluggesellschaft veröffentlicht worden ist.«
    Der Beamte ließ seinen Kugelschreiber klicken. »Woher wissen Sie, dass er in der Maschine war?« »Seine Freunde haben es erzählt.« »Und wer sind Sie?« »Ich bin Luc Cresson, Psychologe. Jacob Weinstaub war in einer Sekte namens Der Neue Morgen aktiv, und ich helfe gerade einer Klientin, von dieser Sekte loszukommen.«
    Der Satz vertrieb jegliches Interesse aus dem Gesicht des Beamten. »Ein Sektenmitglied hat Ihnen erzählt, dass dieser Herr Weinstaub in der Unglücksmaschine saß?«
    »Es gibt keinen Grund, an der Information zu zweifeln.«
    »Wir haben keine Zeit, uns in Ihre inneren ...«
    »Wenn Sie das nicht interessiert, möchte ich mit Ihrem Vorgesetzten reden.« »Inspektor Beauchef hat zu tun ...«
    »Es ist Ihre Pflicht, uns mit ihm sprechen zu lassen.«
    Der Beamte stand beleidigt auf, strich sich über das aus der Fasson geratene Haar und verschwand aus dem Raum.
    Luc und Sara sahen einander an. Luc zuckte mit den Schultern auf eine Art, wie es nur ein Franzose kann.
    Nach einer Weile kam der Polizist zurück. Von seinem Gesicht war unmöglich abzulesen, wie sein Vorgesetzter reagiert hatte. »Hier entlang, bitte.«
    In einem großen Raum erhob sich ein Mann mit Brille und gab ihnen förmlich die Hand. Luc stellte sich und Sara vor und schilderte dasselbe, was er kurz zuvor dem diensthabenden Beamten erklärt hatte.
    Inspektor Beauchef machte sich Notizen in einem abgegriffenen, verknickten Büchlein. »Ich weiß, wie schwierig es ist, das alles konkret nachzuweisen«, sagte Luc. »Aber Sie werden zumindest konstatieren können, dass in der Rue Henri Paschke gestern Morgen etwas Seltsames vorging. Sogar der Verkehr wurde beeinträchtigt.« »Mir ist davon nichts zu Ohren gekommen. Aber es ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass Streifenbeamte oder Lokalpolizisten etwas bemerkt haben. Ich werde das klären. Trotzdem möchte ich unterstreichen, dass uns an der ganzen Sache einzig und allein die Frage interessiert, ob hinter dem Flugzeugabsturz ein Verbrechen steckt.« Der Inspektor warf einen Blick auf seine Notizen. »Wenn die von Ihnen genannte Tina Carabella falsche Personalien angegeben hat, geht das die Polizei an sich nichts an. Schon gar nicht, wenn es um Dinge geht, die mit einer Sekte zu tun haben. Monsieur Cresson, als Fachmann wissen Sie, dass die zwischenmenschlichen Beziehungen in diesen Sphären nicht unbedingt den üblichen Gesetzmäßigkeiten folgen.« Luc gab dem Inspektor seine Visitenkarte. »Ich werde heute dem Stützpunkt des Neuen Morgens außerhalb der Stadt einen Besuch abstatten. Ich bin gestern zwei Sektenmitgliedern dorthin gefolgt und würde mich nicht wundern, wenn dort etwas vor sich ginge, was den Tatbestand einer kriminellen Handlung erfüllt.«
    »Machen Sie uns in dem Fall eine entsprechende Mitteilung und spielen Sie nicht Polizei, Monsieur Cresson. Haben Sie verstanden?« Luc und Sara verließen den Raum. »Das war für die Katz«, schnaubte Sara. »Damit können wir uns nicht zufriedengeben.«

31
    Christian und Sylvia gingen ungeduldig die Njegoseva-Straße entlang, wo sich laut dem Kioskverkäufer ein Geschäft befinden sollte, das Videokameras verkaufte. Außer einem Lebensmittelgeschäft, einem Café und einer Eisenwarenhandlung gab es aber keine Läden.
    »Vielleicht hat er uns falsch verstanden und geglaubt, wir suchen einen Eisenwarenladen«, sagte Sylvia mit einer Zigarette im Mundwinkel.
    Christian trank einen Schluck von dem Mineralwasser, das er am Kiosk gekauft hatte, und versuchte eine Kekstüte aus hartnäckigem Plastik aufzubekommen. »Gib mal her.« Sylvia drückte auf den Boden ihres Feuerzeugs und zog eine wenige Zentimeter lange Messerklinge hervor, eine Art Ministilett.
    »Wo hast du denn dieses James-Bond-Teil her?«
    Sylvia schnitt die Plastikverpackung auf und ließ die Klinge wieder im Feuerzeug verschwinden. »Das habe ich mal als Abschiedsgeschenk bekommen. Da drüben scheint übrigens mehr los zu sein.«
    Sie gingen zügig auf einen Platz zu, der mit der roten Adler-Fahne Montenegros geschmückt war.
    »Im >Telegraph< stand letzte Woche ein Artikel über ein Raucherentwöhnungsmedikament, das über die

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