Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz

Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz

Titel: Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
Vom Netzwerk:
Ansicht vertraten, der Geschichte von der jungfräulichen Geburt Jesu und seiner leiblichen Auferstehung werde es mit der Zeit nicht anders ergehen als dem buchstabengetreuen Verständnis der Schöpfungsgeschichte. Noch vor hundertfünfzig Jahren hatten viele Adam und Eva für Menschen gehalten, die wirklich existiert hatten.
    Karri bat den RiskManagement-Mitarbeiter um die Erlaubnis, das Internet benutzen zu dürfen. Zuversichtlich öffnete er die E-Mail-Seite von Yahoo , gab das Benutzerwort ein, das er und Saara üblicherweise benutzten und schrieb in das Feld für das Passwort, was ihm in der Maschine eingefallen war: Piruvaara .
    Der Browser-Balken im Adressfenster wuchs, gleichzeitig wurden Karris Herzschläge schneller. Diesmal wurde das Passwort nicht abgelehnt. Stattdessen kam eine neue Seite.
    Welcome Saara, you have (0) new messages.
    Karri starrte auf die Liste der gelesenen Nachrichten. Fast alle hatten den selben Absender: [email protected] .
    Er öffnete die zuletzt eingetroffene Mail von Luuk: RiskManagement ok, 450 Dollar am Tag, holen uns in Amman ab. Ich bringe einen Aluminiumzylinder für den Transport mit. Die Altersbestimmung läuft, ist spätestens am Sonntag fertig. Bin optimistisch – für Dienstag habe ich einen Flug von Schiphol nach Oulu gebucht. Rückflug offen. Luuk.
    Karri las die Mail noch einmal und spürte einen Kloß im Hals. Warum hatte Luuk nach Oulu kommen wollen? Saara hatte nichts davon gesagt. Cornelias Vermutung kam ihm wieder in den Sinn. Allerdings konnte die Reise nach Oulu natürlich auch mit ihren Forschungen zu tun haben.
    Eines wurde durch die Mail auf jeden Fall bestätigt. Auf Luuks und Saaras Reise war es nicht um die Papyrusrollen von Oxyrhynchos gegangen, denn die befanden sich in Oxford, und ihr Alter war längst bestimmt worden.
    Karri wollte sich gerade weitere Mails anschauen, da betrat ein Mann mit lockigen Haaren und kleinem Kinn den Raum. Harry Waters, der Chef des RiskManagement-Büros in Amman, stellte sich vor und nahm ein Foto vom Schreibtisch, das er Karri zeigte. Man sah einen sympathischen Mann in der Wüste vor einem Kamel stehen.
    »Keith«, sagte Waters schwach. »Wir werden ihn mit allen Mitteln befreien. Und Ihre Frau ebenfalls.«
    Die Stimme des Mannes klang in Karris Ohren überzeugend.
    »Haben Sie das Geld?«, fragte Waters unverblümt. Der Araber stand am Kopiergerät, verfolgte aber eindeutig, was Karri und Waters sprachen.
    »Bei mir habe ich die Hälfte von dem, was wir zusammenhaben«, antwortete Karri etwas unsicher, mit leiser Stimme. Woher sollte er wissen, dass er diesen Männern trauen konnte? »Die andere Hälfte kommt bei Bedarf morgen über Western Union aus Holland.«
    »Wo übernachten Sie?«
    »Ich habe ein Zimmer im Hotel Romero reserviert.«
    Dreihundert Meter vom RiskManagement-Büro entfernt parkte in der Sha’ban-Straße ein staubiger Renault-Lieferwagen, dessen Seite ein stilisierter Falke und ein Firmenname in arabischer Schrift zierten. Auf der Fahrerseite war das Fenster offen. Im Führerhaus saßen zwei Männer, lasen Zeitung und aßen dabei. Weder im Aussehen noch in der Kleidung fielen die beiden im Straßenbild von Amman auf: Bart, dunkle Augen, graue Jacke, schwarze Haare.
    Nur ein genauer Blick aus unmittelbarer Nähe hätte offenbart, dass der Mann auf dem Beifahrersitz einen Knopf im Ohr trug, von dem ein hautfarbenes Kabel ausging und unter der schwarzen Perücke verschwand. Bräunungscreme, gefärbte Kontaktlinsen und angeklebte Augenbrauen und Bartteile komplettierten die Verkleidung, die Ezer Kaplan benutzte. Der neben ihm sitzende Mossad-Agent gehörte zur Neviot-Gruppe, die zur Stelle war, wenn es darum ging, in Gebäude einzudringen und Abhörvorrichtungen zu installieren – und zwar ohne Spuren zu hinterlassen.
    Auch Kaplan hatte mit solchen Dingen Erfahrung. Zuletzt war er in die Holzvilla der Vuorios in Finnland eingedrungen, aber RiskManagement war selbst auf dem Sicherheitssektor tätig und daher ein anspruchsvolles Objekt. Darum hatte Neviot das übernommen.
    Das Abhören übernahm Kaplan selbst. Ein Marats, ein Fachmann im Abhören, wäre dann geholt worden, wenn im Objekt eine Sprache gesprochen worden wäre, die Kaplan nicht verstand.
    Kaplan war zufrieden, aber nervös. Die verdeckte Arbeit tief in arabischem Gebiet enthielt immer Risiken, obwohl er fließend Arabisch sprach und seine Deck-Geschichte von LAP gemacht worden war, von Lohamah Psichlogit, der Abteilung für psychologische

Weitere Kostenlose Bücher